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Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Titel: Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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klein ist.«
    »Hirnfurz«, widersprach Rammar, »sie wird doch nicht immer so klein bleiben! Was willst du dann tun? Ihr einen neuen Namen geben?«
    Balbok dachte nach. »Dann Gurka«, regte er dann an. »Weil sie so eine kräftige Stimme hat.«
    »Ich weiß nicht.« Aryanwen lächelte gequält. »Das scheint mir kein passender Name für eine Prinzessin zu sein.«
    »Korr«, stimmte Rammar zu, wobei sich sein fleischiges grünes Gesicht nachdenklich zerknitterte. »Ein Ork-Name ist nichts für so eine garstige kleine Kreatur. Es muss ein Name sein, der wirklich zu ihr passt. Und eigentlich gibt es da nur einen.«
    »Ach ja?«, fragte Balbok.
    Aryanwen blickte Rammar skeptisch an.
    »Alannah«, grummelte der Ork schließlich.
    »Alannah?«, wiederholten Aryanwen und Balbok wie aus einem Munde.
    »Korr.« Rammar verzog das Gesicht. »Das kleine Bündel sieht dem Elfenweib so ähnlich, dass es fürs Leben gezeichnet ist. Dann kann es auch gleich seinen Namen tragen.«
    »Aber Rammar …«, wollte Balbok einwenden – doch Aryanwen ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Du … du hast recht!«, rief sie verblüfft aus. »Alannah war die letzte Königin des Elfenstammes, und sie ist nicht nur meine Ahnin, sondern auch die meines Kindes.« Sie blickte das kleine Mädchen an. »Alannah«, sagte sie ebenso leise wie liebevoll. Das Lächeln, das das Kind ihr schenkte, vertrieb die letzten Zweifel. »Alannah«, wiederholte sie, »wie hätte es anders sein können? Ich danke dir, Rammar!«
    Balbok warf Rammar einen verwunderten Blick zu, den der feiste Ork aber nicht erwiderte. Stattdessen hatte er seine Aufmerksamkeit wieder seinem Proviantsack zugewandt und griff hinein. »Mach, was du willst«, knurrte er, »ich werde erst mal ordentlich frühstücken, ehe wir aufbrechen.«
    »Willst du auch was?«, fragte Balbok Aryanwen, auf seinen eigenen Brotsack deutend.
    »Was ist da drin?«, wollte sie wissen.
    »Gnomensülze, selbst gemacht«, verkündete der Ork nicht ohne Stolz – worauf die Königin dankend ablehnte.
    »Schön«, grunzte Rammar, »dann bleibt uns dafür mehr. Aber es ist ziemlich dämlich von dir, nichts zu essen. Es wird nicht lange dauern, und das kleine Ding wird dir die Haare vom Kopf gefressen haben.«
    Aryanwen schürzte die Lippen. Ihr war klar, dass der Ork nur zu recht hatte. Es stimmte, wenn sie nicht bei Kräften war, konnte sie nicht mehr für Alannah sorgen. Und noch etwas war ihr inzwischen klar geworden, und es war an der Zeit, es auszusprechen.
    »Ich kann nicht fortgehen«, sagte sie leise.
    »Was?« Rammar, der die Hauer in ein großes, formloses, graubraunes Etwas geschlagen hatte, von dem Aryanwen lieber erst gar nicht wissen wollte, woraus es bestand, schaute auf. Seine grünen Wangen glänzten vor Fett. »Fängst du schon wieder damit an?«, fragte er mit vollem Mund. »Du kannst nicht zurück nach Elfenhain!«
    »Ich weiß«, räumte Aryanwen ein. »Aber ich kann auch nicht einfach fliehen.«
    »Wieso nicht?«, fragte Balbok. »Wen kümmert’s?«
    »Den König. Lavan wacht über mich wie über einen Besitz. Er wird mich niemals ziehen lassen. Jedenfalls nicht, ehe ich ihm nicht einen männlichen Erben geschenkt habe«, fügte sie hinzu.
    »Na und?«, schmatzte Balbok, der sich nun an seiner Gnomensülze gütlich tat, dem Aussehen nach ein ziemlich bluthaltiges Gericht. »Es könnte doch auch sein, dass du in dem ganzen Durcheinander getötet worden bist. Oder verschleppt.«
    »Korr«, stimmte Rammar zu. »Da hat mein faulhirniger Bruder zur Ausnahme mal recht.«
    »Ihr kennt Lavan nicht«, erwiderte Aryanwen. »Wenn ich nicht nach Tirgaslan zurückkehre, wird er mich überall suchen lassen, und er wird keine Ruhe geben, ehe er mich nicht gefunden hat – oder meinen Leichnam. Wenn ich bei euch bleibe, bringe ich euch nur in Gefahr.«
    »Dann ist es wohl besser, wenn du zurückgehst«, meinte Rammar zwischen zwei Bissen.
    »Das muss ich«, war Aryanwen überzeugt, »aber allein.«
    »Was soll das nun wieder heißen?«
    »Alannah ist in Tirgaslan nicht sicher. Lavan wird ohnehin nicht erfreut sein, dass ich eine Tochter zur Welt gebracht habe. Sollte er dazu jemals erfahren, dass sie nicht sein Kind ist, wird er ihr nach dem Leben trachten.«
    »Du redest Unsinn, Weib«, war Rammar überzeugt. »Einerseits sagst du, dass du nicht fliehen, sondern nach Tirgaslan zurückkehren willst – aber dein Kind willst du nicht mit dir nehmen. Wie soll das denn gehen? Hast du vergessen, dass jemand

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