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Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Titel: Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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für das Balg sorgen muss?«
    »Nein«, versicherte Aryanwen und sah die beiden herausfordernd an, »das habe ich durchaus nicht vergessen.«
    Rammar war der Erste, der begriff.
    Und er vergaß darüber sogar das Kauen.
    »Vergiff ef«, schnauzte er mit vollem Mund.
    »Wieso?«, fragte Balbok, der sich seine Sülze schmecken ließ. »Was soll sie vergessen?«
    »Ich bitte euch darum«, verbesserte Aryanwen. »Dieses Kind ist das Wertvollste, das ich auf dieser Welt habe – und ich vertraue es euch an.«
    »Bist du übergeschnappt?«, fragte Rammar. »Wir sind Orks. Grausame Unholde, die nichts als Tod und Verderben im Sinn haben. Kein Milchgesicht, das bei Verstand ist, würde uns sein Kind anvertrauen.«
    »Nun, vielleicht bin ich ja nicht bei Verstand – oder die Zeiten sind so außergewöhnlich, dass sie außergewöhnlicher Maßnahmen bedürfen.«
    »Was du da vorhast, ist bloß außergewöhnlich dämlich«, beharrte Rammar. »Wir sind Orks aus echtem Tod und Horn, wir können nicht für dein Kind sorgen.«
    »Das sagst du nur, weil du die Verantwortung fürchtest«, war Aryanwen überzeugt. »In dieser Hinsicht seid ihr den Menschen übrigens sehr ähnlich.«
    »Pass auf, was du sagst, Weib!«
    Aryanwen seufzte. »Wenn es einen anderen Ausweg gäbe, so würde ich ihn wählen«, versicherte sie. »Mich von meinem Kind zu trennen, ist so, als würde mir das Herz aus der Brust gerissen. Aber ich weiß auch, dass es das einzig Richtige ist. Es gibt einen tieferen Grund dafür, dass wir einander erneut begegnet sind – und dieser Grund ist Alannah.«
    »Schmarren.«
    »Ich weiß, dass es viel ist, um das ich euch bitte, aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Ich vertraue euch mein Kind an, damit ihr es zu seinem Vater bringt.«
    »Zum Herzogsöhnchen?«, fragte Rammar. »Zu deinem geliebten Erfinder? Sagtest du nicht, dass er geblendet wurde?«
    »Dennoch kann er Alannah ein liebevoller Vater sein.«
    »Wenn er überhaupt noch am Leben ist.«
    »Er lebt«, versicherte Aryanwen ihren eigenen Zweifeln zum Trotz. »Winmar hat ihn aus Ansun verjagen lassen. Das Letzte, was ich von ihm hörte, war, dass er in die Hügellande geflohen ist, in die östlichen Wälder. Dort werdet ihr ihn finden.«
    »Und Lavan ganz sicher auch«, schnaubte Rammar.
    »Seid unbesorgt. Dem König werde ich berichten, dass sein Kind von Winmars Schergen entführt und nach Norden verschleppt wurde, ins Zwergenreich«, entgegnete Aryanwen, die darüber bereits nachgedacht und sich einen Plan zurechtgelegt hatte. »Vielleicht gelingt es mir auf diese Weise sogar, ihn gegen Winmar aufzubringen. Euch droht also keine Gefahr, wenn ihr nach Osten geht und Dag sucht. Findet ihn und übergebt ihm das Kind. Sobald ihr das getan habt, seid ihr frei zu gehen, wohin es euch beliebt, in die Modermark oder zurück auf eure Insel.«
    Balbok drehte den langen Hals und sah Rammar an. »Korr«, meinte er, »hört sich gut an.«
    » Douk, das hört sich nach ausgemachtem Blödsinn an«, widersprach Rammar entschieden. »Das Weib will uns etwas verkaufen, das wir bereits haben. Wir können auch so gehen, wohin wir wollen, warum sollten wir ihr also helfen? Noch dazu, wo sie und der Erfinder streng genommen daran Schuld tragen, dass wir hier sind. Da werde ich mir ganz sicher nicht auch noch ihren Nachwuchs aufbinden.«
    »Und wenn ich euch reiche Belohnung verspreche?«, fragte Aryanwen hilflos.
    »Versprechen kannst du viel, Weib. Aber wenn ich an die Sache mit dem Buch denke, weiß ich schon jetzt, dass du dein Versprechen nicht halten wirst.«
    »Ich habe euch nie belogen, das müsst ihr mir glauben«, versicherte Aryanwen. »Das Buch der Elfenkönigin befand sich tatsächlich in meinem Besitz, aber dann ist es verschwunden.«
    »Na klar.«
    »Aber selbst wenn ich euch belogen hätte – mein Kind kann nichts dafür«, fuhr Aryanwen fort, »und es braucht eure Hilfe, hier und jetzt.« Verzweiflung ergriff von ihr Besitz. »Bitte Balbok, bitte Rammar – ich weiß, dass wir in der Vergangenheit nicht immer einer Meinung gewesen sind, aber ich hatte geglaubt, dass …«
    »Dass was, hä?«, verlangte Rammar zu wissen und fuchtelte mit dem Dreizack, auf den er sein Fleisch gespießt hatte. »Dass wir ein gutes Herz haben? Dass wir keine wahren Unholde sind? Allein für diese Beleidigung gehörst du in den bru-mill -Kessel geworfen!«
    »Aber Rammar«, wandte Balbok ein und deutete auf die kleine Alannah, die ihre Mahlzeit beendet hatte und wieder friedlich

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