Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Koenigin der Rebellen

Die Koenigin der Rebellen

Titel: Die Koenigin der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
befinden«, fuhr Kyle unbeirrt fort, »dann müssen wir ernsthaft mit einem Angriff auf das Shaitaan rechnen.« »Das ist absoluter Unsinn«, entgegnete Daniel zornig. »Warum sollte Laird wohl . . .«Er brach ab, und Kyle konnte selbst auf dem winzigen Bildschirm erkennen, wie sein Gesicht alle Farbe verlor. »Der Transmitter!« Kyle sah ihn fragend an. »Sie muß erfahren haben, daß es eine Transmitterverbindung nach New York gibt!« sagte Daniel aufgeregt. »Natürlich — das ist die einzige Erklärung! Sie ... sie will hierher!« »Nach New York?« fragte Kyle zweifelnd. »Aber warum?« »Weil ich hier bin, du Idiot!« schrie Daniel. »Begreifst du denn nicht? Sie will mich!« »Sie? Aber . . .« Kyle verstummte mitten im Wort, als er begriff, was Daniel ihm soeben unbeabsichtigt verraten hatte. »Sie?« sagte er noch einmal. »Jetzt verstehe ich. Es handelt sich um eine persönliche Angelegenheit zwischen Laird und Ihnen!« Daniel antwortete nicht. »Sie haben einen Megakrieger angefordert, um persönliche Rache zu üben?« fuhr Kyle fassungslos fort. »Keine Rache«, antwortete Daniel. »Sie wird mich töten, wenn sie die Gelegenheit dazu findet, Kyle.« »Das berechtigt Sie nicht . . .« »Wozu ich berechtigt bin und wozu nicht«, unterbrach ihn Daniel kalt, »das entscheidest nicht du.« »Das ist richtig«, antwortete Kyle. »Aber ich werde diese Information weiterleiten. Sie werden sich an anderer Stelle für Ihr Verhalten zu verantworten haben.« »Sicher«, sagte Daniel wütend. »Tu das ruhig. Aber zuerst erfüllst du deinen Auftrag.«

Kapitel 9
    Nets Verletzung erwies sich als weniger schwer, als es im ersten Moment den Anschein gehabt hatte. Sie hatte ein paar Hautabschürfungen und Prellungen, und beim Sturz vom Motorrad hatte sie sich eine heftig blutende Platzwunde am Hinterkopf zugezogen, die nicht besonders gefährlich war. Aber nachdem Skudder und Charity die junge Wastelanderin in den Schatten eines Felsens getragen hatten und Charity sie etwas gründlicher untersuchte, entdeckte sie etwas, was sie zutiefst erschreckte: Über ihrer rechten Hüfte war der Stoff ihrer Bluse verkohlt, die Haut darunter war dunkelrot und blasig, entlang einer bleistiftdünnen, geraden Linie, die sich fast zehn Zentimeter weit über ihre Seite zog. Es war nicht einmal der Anblick der Wunde selbst, der Charity so erschreckte — sie war sicherlich sehr schmerzhaft, aber kaum gefährlich. Es war das, was sie bedeutete. Die dunkelrote Spur auf Nets Haut war die Brandspur eines Laserschusses. »Was ist das?« fragte Kent, obwohl er so gut wie Charity und Skudder wußte, was die Verbrennung an Nets Hüfte bedeutete. »Das finden wir bestimmt nicht heraus, wenn wir hier herumstehen«, sagte Gurk. »Ich werde mir die Wunde ansehen.« Charity zögerte, aber Skudder schien größeres Vertrauen in die Fähigkeiten des Gnoms zu setzen — er stand auf und machte eine entsprechende Geste zu Charity und Kent, ebenfalls Platz zu machen. Der Zwerg kniete neben der Wastelanderin nieder, beugte sich über die Wunde und begann, dann sich mit seinen dürren Greisenhänden an ihrem Hals und ihren Schläfen zu schaffen zu machen. Und tatsächlich öffnete Net nach nur wenigen Momenten stöhnend die Augen. »Seht ihr?« sagte Gurk feixend. »So macht man das!« Charity verzichtete auf eine Antwort. Statt dessen löste sie die Wasserflasche von ihrem Gürtel, kniete wieder neben Net nieder und hob vorsichtig ihren Kopf an. Net stöhnte vor Schmerz, blickte sie aber dankbar an und trank mit großen, gierigen Schlucken. »Besser?« fragte Charity. Net nickte. Ihre Augen glänzten fiebrig, und durch den dünnen Stoff ihrer Bluse hindurch konnte Charity spüren, daß sie am ganzen Körper zitterte. »Danke«, flüsterte sie. »Was ist passiert?« fragte Kent ungeduldig. »Wieso hast du die Basis verlassen? Was ist mit Arson und den anderen?« »Sie sind tot«, antwortete Net. »Tot?« Kent richtete sich kerzengerade auf. »Ich ... glaube es wenigstens«, sagte Net. »Wenn ... wenn ein paar überlebt haben, dann nicht viele. Er hat ... wie ein Berserker gewütet.« »Er?« Kent beugte sich erregt vor. »Wovon sprichst du? Was ist passiert? Haben die Reiter . . .« »Keine Reiter«, unterbrach ihn Net. Ihr Blick flackerte, als bereite ihr allein die Erinnerung an das, was sie erlebt hatte, noch einmal Todesangst. »Wer zum Teufel war es dann?« schnappte Kent. »Rede endlich!« Charity machte eine

Weitere Kostenlose Bücher