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Die Königin der Weißen Rose

Die Königin der Weißen Rose

Titel: Die Königin der Weißen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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sein, dass es ein Junge ist, meine kleine Hexe, meine Zauberin?»
    Ich lächle zu ihm auf, geerdet in den Geheimnissen einer Frau. «Ach, du musst nicht wissen, woher ich das weiß», sage ich. «Aber du darfst wissen, dass ich mir sicher bin. Sei gewiss: Wir bekommen einen Jungen.»
    «Mein Sohn, Prinz Edward», sagt er.
    Ich lache und denke an den Silberlöffel, den ich in der Mittwinternacht aus dem dunklen Fluss gezogen habe. «Woher weißt du, dass er Edward heißen wird?»
    «Selbstverständlich wird er Edward heißen. Das habe ich schon vor Jahren beschlossen.»
    «Dein Sohn, Prinz Edward», wiederhole ich. «Sorg also dafür, dass du rechtzeitig zu seiner Geburt wieder zu Hause bist.»
    «Weißt du, wann?»
    «Im Herbst.»
    «Ich komme nach Hause, um dir Pfirsiche und gesalzenen Kabeljau zu bringen. Wonach hast du noch so heftig verlangt, als du mit Cecily schwanger warst?»
    «Meerfenchel.» Ich lache. «Lustig, dass du dich daran erinnerst! Ich konnte nicht genug davon kriegen. Sorg dafür, dass du nach Hause kommst, um mir Meerfenchel und alles andere zu bringen, wonach es mich verlangt. Dies wird ein Junge, ein Prinz – was er fordert, muss er bekommen. Er wird ein Glückskind.»
    «Ich komme zu dir nach Hause. Und du darfst dir keine Sorgen machen. Ich will nicht, dass er mit gerunzelter Stirn zur Welt kommt.»
    «Dann hüte dich vor Warwick und deinem Bruder. Ich traue ihnen nicht.»
    «Versprichst du mir, dir Ruhe zu gönnen und glücklich zu sein und ihn stark zu machen in deinem Bauch?»
    «Versprich mir, sicher nach Hause zu kommen und ihn als deinen Erben in Sicherheit aufwachsen zu lassen», entgegne ich.
    «Versprochen.»

    Er hat sich getäuscht. Lieber Gott, wie Edward sich getäuscht hat. Gott sei Dank nicht, was den Sieg in der Schlacht angeht, denn es ist die Schlacht, die sie später«Schlacht von Losecoat Field» nennen, in der die barfüßigen Narren, die für einen geistig minderbemittelten König kämpfen, so übereilt fliehen, dass sie Waffen und Mäntel von sich werfen, um dem von meinem Gemahl angeführten Sturm ihrer Verfolger zu entkommen. Er kämpft sich durch sie hindurch, um sein Versprechen zu halten, rechtzeitig nach Hause zu kommen und mir Pfirsiche und Meerfenchel zu bringen.
    Nein, er hat sich getäuscht, was die Treue Warwicks und seines Bruders George angeht, der – wie sich herausstellt – den Aufstand geplant und finanziert hat, in der sicheren Überzeugung, diesmal könne er Edward besiegen. Sie wollten meinen Edward töten und George auf den Thron setzen. Edwards Bruder und Warwick, der einst sein bester Freund war, sind zusammen zu dem Schluss gekommen, die einzige Möglichkeit, Edward zu besiegen, sei die, ihn auf dem Schlachtfeld von hinten zu erstechen, und genau das hätten sie auch getan, wäre er bei dem Sturmangriff nicht so schnell geritten, dass kein Mann ihn einholen konnte.
    Noch vor Beginn der Schlacht ist Lord Richard Welles, der unbedeutende Anführer, vor Edward auf die Knie gesunken, hat ihm den Plan gestanden und ihm Warwicks Befehl und Georges Geld gezeigt. Sie haben ihn bezahlt, um im Namen von König Henry einen Aufstand anzuführen, doch in Wahrheit war es nur eine Finte, um Edward in einer Schlacht töten zu können. Warwick hat seine Lektion wahrlich gelernt. Er hat gelernt, dass man einen Mann wie meinen Edward nicht aufhalten kann. Er ist erst besiegt, wenn er tot ist. Sein Bruder George hat seine brüderliche Zuneigung überwunden. Er ist bereit, seinem Bruder auf dem Schlachtfeld die Kehle durchzuschneiden und durch sein Blut zu waten, um die Kronezu bekommen. Die beiden haben den armen Lord Welles bestochen und ihm befohlen, eine Schlacht anzuzetteln, um Edward in Gefahr zu bringen. Doch wieder einmal haben sie feststellen müssen, dass Edward ihnen einfach überlegen ist. Als Lord Welles ihm die Beweise gegen sie vorlegt, ruft Edward sie als Verwandte zu sich, den Freund, der für ihn wie ein älterer Bruder war, und den jungen Burschen, der tatsächlich sein Bruder ist, und als sie nicht kommen, versteht er endlich, was er von ihnen zu halten hat. Da ruft er sie als Verräter zu sich, damit sie ihm Rede und Antwort stehen, doch sie sind längst über alle Berge verschwunden.
    «Ich sorge dafür, dass sie sterben», sage ich zu meiner Mutter, als wir in meinem Privatgemach im Westminster Palace am offenen Fenster sitzen und für einen prächtigen Babyumhang Wolle und Goldfäden zu Garn verspinnen. Er wird aus reinster Schafwolle und

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