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Die Königin von Theben

Die Königin von Theben

Titel: Die Königin von Theben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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werfen!«
    »Besteht darin die Absicht der Königin?«
    »Ich werde sie davon überzeugen.«
    »Das ist ein kühnes Unterfangen, Prinzessin … ich würde sogar sagen: Es ist tollkühn. Die schwachen thebanischen Kräfte würden in kürzester Frist von der Hyksosarmee zermalmt.«
    »Ich habe keinen direkten Zusammenstoß im Auge! Man muss zunächst das Gerücht in Umlauf setzen, dass Theben kämpfen wird und der Widerstand sich ausweitet. Bist du bereit, mir zu helfen, Titi?«
    »Ich sage noch einmal: Es ist tollkühn. Aber wer kann sich Eurer Begeisterung verschließen? Wenn ich Euch zuhöre, habe ich den Eindruck, wieder jung zu werden!«
    Ahoteps Lächeln schien tatsächlich auch das Zögern des überzeugtesten Skeptikers überwinden zu können.
    »Spiele weiterhin den Hyksos vor, dass du ihr treuester Verbündeter bist«, riet sie, »und umgib dich mit Patrioten, die bereit sind, für die Freiheit Ägyptens ihr Leben zu geben.«
    »Das wird nicht leicht sein …«
    »Bis zum Fall der Tyrannen wird nichts leicht sein! Aber wir müssen weitermachen, egal, was es kostet. Könntest du nicht versuchen, die Dörfer rund um Koptos auf unsere Seite zu bringen?«
    »Riskant, sehr riskant …«
    »Wenn ich zurückkomme, werden wir unsere Anhänger im Tempel versammeln und den Vormarsch nach Norden organisieren.«
    »Die Götter mögen Euch beschützen, Prinzessin.«
    Am Ende schien Titi etwas bedrückt zu sein. »Wenn Ihr diesen Palast mit ungefesselten Armen verlasst, Ihr und Euer Diener«, sagte er, »wird unweigerlich ein Hyksosspitzel seine Vorgesetzten davon in Kenntnis setzen. Ich werde gezwungen sein, Euch durch meine Soldaten aus der Stadt werfen zu lassen wie irgendwelche unerwünschten Kaufleute. Vor allem, Prinzessin … Kommt unbedingt wieder!«
    Sie waren zu viert.
    Vier große, schlechtrasierte Burschen mit kurzen Schwertern, die Ahotep, Seqen und den Esel Nordwind umringten.
    Als sie auftauchten, schlossen die Bewohner von Koptos ihre Türen. Zu Tode erschrocken, rannte eine Frau mit ihrem Kind davon.
    »Wohin bringt ihr uns?«, fragte Seqen.
    »Zum südlichen Ausgang der Stadt. Dort kann man sicher sein vor den Spähern der Hyksos. Wir zeigen euch den Weg nach Theben, und ihr kehrt ganz ruhig nach Hause zurück … falls euch nicht etwas zustößt!«
    Die vier Kumpane brachen in ein raues Lachen aus.
    »Ihr könnt froh sein, dass ihr Begleitung habt, denn die Ecke hier ist nicht sehr sicher. Mit all diesen ägyptischen Feiglingen, die nichts anderes im Sinn haben, als friedliche Reisende zu überfallen …«
    Seqen war empört. »Was hast du da gesagt?«
    »Hast du keine Ohren, mein Freund?«
    »Woher kommst du, Soldat?«
    Der Angesprochene lächelte ironisch. »Na ja … Genau wie meine Kameraden von einer Kaserne in Auaris, wo man uns beigebracht hat, dass ein guter Ägypter ein toter Ägypter ist.«
    Mit gesenktem Kopf versetzte Nordwind dem ersten Hyksossoldaten einen wilden Stoß, der ihm die Eingeweide zerriss. Dann schlug er aus und zielte mit seinem schweren Huf genau auf den Bauch des zweiten. Überrascht drehten sich die beiden anderen Soldaten zu dem Esel um, und Seqen hatte genug Zeit, um dem am Boden Liegenden den Dolch zu entreißen und dem dritten die Kehle durchzuschneiden.
    Der vierte versuchte zu fliehen, doch Seqen stürzte sich auf ihn. Obwohl er viel kleiner und leichter war, gelang es ihm, den Soldaten zu Boden zu werfen und ihm die Klinge des Dolchs in den Nacken zu stoßen.

17
    S eqen erhob sich. Er war ganz ruhig.
    Ahotep umarmte ihn stürmisch. »Du bist ein Held!«
    »Wenn Nordwind nicht eingegriffen hätte, wären wir jetzt tot.«
    Die Prinzessin löste sich von ihm und sah den jungen Mann plötzlich mit anderen Augen. »Das ist dein erster Sieg, Seqen.«
    »Ich hatte gar keine Zeit, Angst zu haben, so wütend war ich auf diesen Schurken Titi! Er ist es gewesen, der uns an diese Hyksosschergen verkauft hat. Wir sollten nach Koptos zurückkehren und ihn töten.«
    »Und wenn er gar keine Schuld daran hat?«
    »Ihr habt es doch selbst gesehen, Prinzessin!«
    »Er schien mir ehrlich zu sein und entschlossen, unseren Plan in die Tat umzusetzen … Kann er nicht von seinen eigenen Leuten verraten worden sein, die er für zuverlässig hielt? Die Hyksos haben alles unterwandert, und Titi hat mir selbst gesagt, dass Koptos voller Spione sei.«
    Seqen dachte nach. »Dann wäre nicht er es gewesen, der uns diese Falle gestellt hat?«
    »Vielleicht …«
    »Ihr seid Euch also

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