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Die Königin von Zamba

Titel: Die Königin von Zamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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immer schön lächeln, wenn’s recht ist!« (Hasselborg verlieh seiner Bitte mit der Dolchspitze ein wenig Nachdruck.) »Dieses Wirtshaus ist also ein Stützpunkt der Zunft, nicht wahr?«
    »Sicher; das ist allgemein bekannt.«
    »Gibt es noch andere davon in Rosíd?«
    »Gewiss. Die Räuber verkehren im Blauen Bishtar, die Spione treffen sich im Douletai’s und die Perversen im Bampusht. Wenn Ihr aber bei einer Rramandú-Orgie mitmachen wollt oder wenn Ihr Hunger auf Menschenfleisch habt, dann kann ich Euch nur das Ye’mazd empfehlen.«
    »Danke, so groß ist mein Hunger noch nicht. So, und jetzt möchte ich alles über die Methoden der hiesigen Polizei wissen.«
    »Iyá! Der stolze Fremde hat also was vor …«
    »Das lass mal meine Sorge sein! Die Fragen stelle ich, kapiert? Wer ist der Polizeichef?«
    »Ich weiß nicht, wie Ihr das meint … ao! Nicht stechen! Ich antworte ja schon! Ich vermute, Ihr wollt wissen, wer der Kommandant der Stadtgarde ist.«
    »Ist das ein Teil der Armee?«
    »Aber natürlich; was dachtet Ihr denn? Oder wollt Ihr vielleicht den Namen des Hauptmanns der Nachtwache? Sie haben gerade erst einen neuen gewählt: Meister Makaran, den Goldschmied.«
    »Hmm-m-m. Existiert irgendein zentrales Büro, wo sie die Akten deiner Kollegen aufbewahren und sonstige Dinge, die mit dem Gesetz zu tun haben?«
    »Ihr meint die Archive des Stadtgerichtshofes?«
    »Nein, keine Prozessakten. Ich meine so etwas wie eine Kartei mit den Akten von einzelnen Personen – mit einem Bild und einer Beschreibung jedes einzelnen und mit einer Liste seiner Straftaten und dergleichen.«
    »Von so etwas habe ich noch nie gehört!« rief Sarhad erschrocken. »Gibt es so etwas etwa dort, wo Ihr herkommt? Das muss ja ein schreckliches Land sein! Dort könnte ja nicht einmal Maibud, der Gott der Diebe, ein ehrliches Auskommen finden, geschweige denn ein armer sterblicher Taschendieb! Wie schaffen die Diebe bei Euch das denn?«
    »Oh, sie kommen schon zurecht. Sag mal, wo bekomme ich hier eine Malerausrüstung?«
    Der junge Mann schaute ihn einen Moment nachdenklich an. »Oho, jetzt weiß ich, was Ihr seid! Ihr seid einer von denen, die alte Bilder fälschen, stimmt’s? Ich habe schon davon gehört; muss eine faszinierende Arbeit sein. Braucht Ihr keinen Assistenten?«
    »Nein. Wo …«
    »Wartet mal einen Moment! Also, Ihr geht die Straße nach Novorecife entlang, bis Ihr durch die Stadtmauer kommt; dann geht Ihr zwei Häuserblocks weiter. An der öffentlichen Erquickungsanstalt biegt Ihr nach rechts ab, dann am nächsten Block links, nächste Straße links, und dann seht Ihr das Geschäft schon linker Hand. Die Straße heißt Lejdeu-Weg. An den Namen des Geschäfts kann ich mich nicht mehr erinnern, aber Ihr erkennt es leicht an diesem - Ihr wisst schon, so ein Ding, was die Maler in der einen Hand halten, während sie mit der anderen die Farben darauf mischen – über der Tür.«
    »Ich denke mir, dein Essen schmeckt dir vielleicht besser, wenn dich dabei nicht immer mein Dolch piekst. Wenn ich ihn wegtue, versprichst du mir, dass du dann ein braver Junge bist?«
    »Aber natürlich, Meister. Ich tue alles, was Ihr sagt. Seid Ihr absolut sicher, dass Ihr keinen Partner braucht? Ich kann Euch hier alles zeigen und Euch überall herumführen, so wie Sivandi Lord Zerre durch das Labyrinth führte, in der Geschichte von …«
    »Noch nicht«, sagte Hasselborg, der das Gefühl hatte, dass Sarhad ungefähr so vertrauenswürdig war wie ein Skorpion unter dem Kopfkissen. Er aß mit der linken Hand weiter, um die Rechte frei zu haben, falls der Bursche irgendwelchen Ärger machte.
    Als er fertig war, hängte er sich seine Tasche wieder um und fragte: »Weißt du, ob irgendeiner hier etwas von einem anderen Fremden aus Novorecife gehört hat, der vor ungefähr zehn Zehn-Tagen hier durchgekommen ist? Er hat ungefähr meine Größe …« Während er mit seiner Beschreibung fortfuhr, zog er die Skizzen aus der Tasche und hielt sie dem jungen Mann hin.
    »Nein«, sagte Sarhad. »Ich habe keinen gesehen, der so aussah. Ich könnte mal rumfragen, aber ich bezweifle, dass das was nützt; ich achte nämlich selbst sehr genau auf Neuankömmlinge. Ich mach die Runde durch die Wirtshäuser, beobachte die Stadttore und halte mich allgemein auf dem laufenden. Es passiert nur wenig in dieser kleinen Stadt, wovon der gute Sarhad nichts wüsste, das könnt Ihr mir glauben.«
    Hasselborg ließ ihn so lange weiterplappern, bis er fertig war. Dann

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