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Die Königliche (German Edition)

Die Königliche (German Edition)

Titel: Die Königliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cashore
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einen Verbündeten des Rats aus Estill zu treffen, der zu Besuch in einer Stadt namens Silverhart war, einen halben Tagesritt ostwärts den Fluss entlang. Als er bei Einbruch der Dunkelheit nicht zurück war, überraschte das alle.
    »Ich hoffe, er ist vor morgen zurück«, sagte Bo beim Abendessen. »Ich wollte eigentlich nicht abreisen, bevor er wieder da ist.«
    »Damit er mich beschützen kann?«, fragte Bitterblue. »Du glaubst, ich bin nicht sicher, wenn weder du noch Katsa da ist, oder? Vergiss nicht, ich habe meine königliche Wache und die Lienid-Wache, und außerdem verlasse ich das Schloss gar nicht mehr.«
    »Ich war heute endlich in der Oststadt, Biber«, sagte Bo. »Ich bin praktisch jede Straße abgelaufen und war auch eine Zeit lang in der Südstadt. Ich konnte Runnemood nicht finden. Und Bann und ich haben zwar darüber gesprochen, aber wir können nicht leugnen, dass es im Moment eine große Belastung für ihn oder Giddon wäre, sich auf die Suche nach deinem Hauptmann zu machen.«
    »Irgendjemand hat vor drei Nächten ein Feuer gelegt und noch einen von Safs und Teddys Freunden umgebracht«, sagte Bitterblue.
    »Oh«, sagte Bo und ließ sein Besteck fallen. »Ich wünschte, diese Estill-Sache würde nicht gerade jetzt passieren. Es geht zu viel vor und zu viel davon ist seltsam.«
    Mit dem Rattenfell in der Tasche konnte Bitterblue nicht widersprechen. Am Vormittag war sie in die Bibliothek gegangen und hatte es Todd gezeigt. Bei seinem Anblick war er ganz grau geworden.
    »Gnädiger Himmel«, hatte er heiser gesagt.
    »Was denken Sie darüber?«, fragte Bitterblue.
    »Ich denke«, sagte Todd, dann schwieg er und sah aus, als würde er wirklich denken. »Ich denke, ich muss die aktuelle Zuordnung von König Lecks Geschichten revidieren, Königin, da sie in der Abteilung für fantastische Literatur stehen.«
    »Das ist es, was Ihnen Sorgen bereitet?«, wollte Bitterblue wissen. »Die Zuordnung Ihrer Bücher? Schicken Sie nach Madlen, bitte. Ich gehe an meinen Schreibtisch und versuche weiter etwas darüber zu lesen, warum Monarchie Tyrannei ist«, sagte sie und stürmte verärgert davon, in vollem Bewusstsein, dass das keine besonders scharfsinnige Erwiderung gewesen war.
    Madlen zeigte eine deutlich zufriedenstellendere Reaktion. Sie betrachtete das Fell mit zusammengekniffenen Augen, dann machte sie »Hm-mhm!« und stellte anschließend tausend Fragen. Wer hatte es gefunden und wo? Wie hatte sich das Wesen verhalten? Wie hatte Lady Katsa sich verteidigt? Hatte Lady Katsa irgendwelche Menschen getroffen? Wie weit war Lady Katsa in den Tunnel vorgedrungen? Wo genau begann dieser Tunnel? Was würde deswegen unternommen, wann und von wem?
    »Ich hoffte, Sie könnten vielleicht etwas Heilkundliches beisteuern«, gelang es Bitterblue einzuwerfen.
    »Es ist verdammt eigenartig, Königin«, sagte Madlen, warf einen Blick auf den Wandbehang mit der Frau mit den leuchtenden Haaren, machte auf dem Absatz kehrt und marschierte davon.
    Bitterblue wandte sich mit einem Seufzer an Lovejoy, der auf dem Tisch ausgestreckt lag, das Kinn auf einer Pfote abgelegt hatte und zu ihr aufschaute. »Wie gut, dass ich all diese Experten beschäftige«, sagte sie. Dann streckte sie einen Zipfel des Fells aus und stupste ihn damit auf die Nase. »Was hältst du davon?«
    Lovejoy hatte ganz demonstrativ überhaupt keine Meinung.
    Ich lasse ihn nicht in unsere Räume. Perverserweise achtet er meine Sperre und stellt selbst Wachen vor unserer Tür auf. Wenn er zu seinem Friedhof geht, erforsche ich seine Räume. Ich suche einen Weg nach draußen, finde jedoch nichts.
    Wenn ich seine Geheimnisse und Pläne kennen würde, könnte ich ihn dann aufhalten? Aber ich kann sie weder lesen noch entdecken. Die Skulpturen haben mich beim Suchen beobachtet. Sie sagten mir, dass das Schloss Geheimnisse hat und er mich umbringt, wenn er mich beim Spionieren erwischt. Es war eine Warnung, keine Drohung. Sie mögen mich, nicht ihn.
    In dieser Nacht saß Bitterblue im Schneidersitz auf dem Boden des Schlafzimmers und überlegte, ob es sich lohnte, einen Sinn in diesem Absatz zu suchen, obwohl die Hälfte davon vollkommen verrückt klang.
    »Königin?«, erklang eine Stimme an der Tür.
    Bitterblue drehte sich erschrocken um. Es war Fox.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Königin«, sagte Fox.
    »Wie spät ist es?«, fragte Bitterblue.
    »Ein Uhr, Königin.«
    »Vielleicht ein bisschen spät für Störungen.«
    »Tut mir leid, Königin«, sagte

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