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Die Königliche (German Edition)

Die Königliche (German Edition)

Titel: Die Königliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cashore
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sind.«
    »Danke, Königin«, sagte Holt, während ihm Tränen übers Gesicht liefen. »Danke, dass Sie mir das anvertrauen.«
    Dann blickte Bitterblue in die Gesichter ihrer beiden übrigen Ratgeber, Rood und Darby, und wusste, dass sie kurz davorstand, die Dinge für sich etwas schlimmer zu machen.
    »Kommen Sie mit mir nach oben«, sagte sie zu den beiden.
    »Setzen Sie sich«, sagte Bitterblue.
    Darby und Rood sanken wie Geschlagene auf die Stühle. Rood weinte immer noch, Darby schwitzte und zitterte. Sie trauerten, genau wie sie, und Bitterblue fand es furchtbar, dass sie das hier tun musste.
    »Ich habe gerade gesagt, ich glaube, dass nur wenige Leute weiter oben in der Hierarchie standen«, sagte sie. »Aber Sie beide schon, nicht wahr?«
    Keiner von beiden antwortete. Bitterblue war es langsam leid, dass ihr niemand antwortete. »Sie haben das alles von Anfang an eingefädelt, oder? Nach vorn schauen bedeutete eigentlich die Vergangenheit unterdrücken. Bevor ich Danzhol getötet habe, hat er angedeutet, dass die Unabhängigkeitsanträge der Städte mich nur davon abhalten sollten, genauer nachzufragen, was dort geschehen ist, und ich habe ihn ausgelacht, aber das genau war das Ziel, stimmt’s? Die Vergangenheit unter den Teppich zu kehren und so zu tun, als wäre ein Neuanfang möglich. Genau wie die Generalamnestie für alle Verbrechen, die während Lecks Herrschaft begangen wurden. Oder der Mangel an Bildung in den Schulen, weil es leichter ist zu kontrollieren, was die Menschen erfahren, wenn sie nicht lesen können. Und, was das Schlimmste ist, die gezielten Angriffe auf jeden, der gegen Sie gearbeitet hat. Richtig?«, fragte sie. »Meine Herren, trifft es das ungefähr? Antworten Sie mir«, befahl sie in scharfem Tonfall.
    »Ja, Königin«, flüsterte Rood. »Und dazu noch die Tatsache, dass wir Sie mit Papier überschüttet haben, damit Sie in Ihrem Turm bleiben und zu überlastet sind, um neugierig zu werden.«
    Bitterblue starrte ihn erstaunt an. »Sie werden mir sagen, wie das genau abgelaufen ist und wer außer den Männern da unten noch daran beteiligt war. Und Sie werden es mir sagen, wenn noch irgendjemand dafür verantwortlich war.«
    »Wir waren dafür verantwortlich, Königin«, flüsterte Rood erneut. »Ihre vier Ratgeber. Wir haben die Anweisungen erteilt. Aber auch andere waren darin verwickelt.«
    »Thiel und Runnemood trugen mehr Schuld als wir«, sagte Darby. »Es war ihre Idee. Königin, Sie haben gesagt, Sie hätten uns vergeben. Sie haben gesagt, Sie würden zu unseren Gunsten aussagen, wenn es zum Prozess käme, aber jetzt sind Sie so wütend.«
    »Darby!«, rief sie verzweifelt. »Natürlich bin ich wütend! Sie haben mich belogen und manipuliert! Sogar meine Freunde sollten ermordet werden! Eine Freundin von mir ist krank, weil Sie versucht haben, ihre Druckerei niederzubrennen!«
    »Wir wollten sie nicht verletzen, Königin«, sagte Rood verzweifelt. »Sie druckte Bücher und brachte den Leuten das Lesen bei. Sie hatte Papiere und seltsame Lettermatrizen, die uns Angst gemacht und uns verwirrt haben.«
    »Und deshalb haben Sie alles angesteckt? Ist das auch Teil Ihrer Methode? Alles zu zerstören, was Sie nicht verstehen?«
    Keiner der Männer erwiderte etwas. Keiner der Männer schien auf seinem Stuhl gänzlich anwesend zu sein. »Und Hauptmann Smit?«, stieß sie hervor. »Bekomme ich den noch mal zu sehen?«
    »Er wollte Ihnen die Wahrheit sagen, Königin«, flüsterte Rood. »Es hat ihn sehr belastet, Ihnen ins Gesicht zu lügen. Thiel meinte, er wäre eine zu große Gefahr geworden, verstehen Sie?«
    »Wie konnten Sie nur so achtlos mit Menschen umgehen?«, fragte sie wütend.
    »Das ist einfacher, als Sie denken, Königin«, sagte Rood. »Es erfordert nur Gedankenlosigkeit, Gefühlsverweigerung und – wenn man doch denkt oder fühlt – die Erkenntnis, dass man zu nichts weiter gut ist, als achtlos mit Menschen umzugehen.«
    Fünfunddreißig Jahre. Bitterblue wusste nicht, ob sie je verstehen könnte, wie es für sie gewesen war. Es war nicht richtig, dass Leck fast ein Jahrzehnt nach seinem Tod noch Menschen umbrachte. Leck quälte immer noch dieselben Leute, die er früher gequält hatte; Menschen verübten abscheuliche Taten, um die abscheulichen Taten, die sie bereits verübt hatten, auszulöschen.
    »Und Ivan?«, fragte sie. »Der verrückte Ingenieur? Was ist mit ihm passiert?«
    »Runnemood fand, dass er zu viel Aufmerksamkeit auf sich zog und damit auch auf den

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