Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Königliche (German Edition)

Die Königliche (German Edition)

Titel: Die Königliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cashore
Vom Netzwerk:
wo du dich mit den Dells verbündet hast, Bitterblue«, sagte Bo, der rücklings auf Bitterblues Sofa lag. »Zumindest, was die Gefahr eines Krieges angeht. Sie sind eine ernst zu nehmende militärische Kraft. Sie werden dir den Rücken stärken, falls es Schwierigkeiten geben sollte.«
    »Soll das heißen, du hast die Überzeugung aufgegeben, dass ich jeden Moment angegriffen werden könnte?«
    »Nein«, sagte er. »Die Existenz des Rats bringt dich weiterhin in Gefahr.«
    »Ich bin Königin, Bo«, erwiderte Bitterblue. »Ich werde nie gefahrlos leben können. Außerdem werden die Dellianer sich nicht einmischen wollen, wenn es zum Krieg kommt.«
    »Die Dellianer haben so getan, als gäbe es sie nicht. Jetzt benehmen sie sich wie Nachbarn. Und du hast ihre Gedankenleserin bezaubert, was nie leicht ist.«
    »So schwer kann es ja nicht sein, wenn Katsa dich bezaubert hat.«
    »Findest du mich etwa nicht bezaubernd?«, fragte Katsa vom Boden des Wohnzimmers aus, wo sie träge mit dem Rücken zum Sofa saß. »Rück mal«, sagte sie zu Bo und schob seine Beine zur Seite.
    »Hallo«, sagte er. »Wäre es so schwer, freundlich zu fragen?«
    »Ich habe dich mindestens zehn Sekunden freundlich gefragt und du hast mich ignoriert. Rück mal. Ich will mich hinsetzen.«
    Bo rückte theatralisch ein Stück zur Seite, dann ließ er sich vom Sofa auf sie rollen. »Immer das Gleiche«, murmelte Bitterblue, als die beiden anfingen, auf dem Teppich miteinander zu kämpfen.
    »Fire ist die Schwägerin des Königs und die Stiefmutter der Frau, die die Armee der Dells befiehlt«, schrie Bo, das Gesicht in den Teppich gepresst. »Sie ist eine wertvolle Freundin!«
    »Ich bin direkt neben dir«, sagte Bitterblue. »Du brauchst nicht zu brüllen.«
    »Ich brülle, weil ich Schmerzen habe!«, schrie er, den Kopf unter dem Sofa.
    »Diesen Brief zu schreiben fällt mir schwer«, sagte Bitterblue unbestimmt. »Was schreibt man dem älteren König eines fremden Landes, von dessen Existenz man gerade erst erfahren hat, wenn sich das eigene Königreich in chaotischem Zustand befindet?«
    »Sag ihm, du würdest ihn gerne mal besuchen!«, schrie Bo, der irgendwie die Oberhand bekommen zu haben schien. Er saß jetzt rittlings auf Katsa und versuchte ihre Schultern zu Boden zu drücken.
    Bitterblue seufzte. »Vielleicht sollte ich ihn um Rat fragen. Katsa, du hast ihn doch kennengelernt. Wie war er?«
    Katsa saß jetzt ruhig auf dem Bauch ihres besiegten Feindes. »Er war gut aussehend«, sagte sie.
    Bo stöhnte. »War er so gut aussehend, dass du ihn gerne zu Brei geschlagen hättest, oder vielleicht nur so gut aussehend, dass du ihn die Treppe hinunterschubsen wolltest?«
    »Ich würde keinen sechsundsiebzigjährigen Mann eine Treppe hinunterschubsen«, sagte Katsa entrüstet.
    »Na, dann kann ich mich darauf ja freuen«, sagte Bo. »Irgendwann.«
    »Ich habe dich noch nie eine Treppe hinuntergeschubst«, sagte Katsa und fing an zu lachen.
    »Das versuch auch mal.«
    »Mach keine Witze. Das ist nicht lustig.«
    »Oh, Wildkatze.«
    Und jetzt umarmten sie sich. Bitterblue blieb nichts anderes übrig, als die Augen zu verdrehen und sich allein mit dem Brief an König Nash von den Dells abzukämpfen.
    »Ich habe viele Könige kennengelernt, Bitterblue«, sagte Katsa. »Dieser hier ist ein anständiger Mann, umgeben von anständigen Leuten. Sie haben uns fünfzehn Jahre lang in Ruhe beobachtet und zugesehen, ob wir aus eigener Kraft irgendwie ein zivilisierteres Land werden, anstatt zu versuchen uns zu erobern. Bo hat Recht. Du solltest ihm sagen, dass du ihn gerne besuchen würdest. Und es wäre absolut angemessen, ihn um Rat zu fragen. Ich war noch nie so glücklich«, fügte sie mit einem Seufzer hinzu.
    »Glücklich?«
    »Als ich begriff, dass das Land, das ich gefunden hatte, eins war, das nicht zu Krieg neigt, mit einem König, der kein Esel ist, und Pikkia eine weitere friedliche Nation über ihnen, war ich so glücklich wie noch nie. Es verändert das Gleichgewicht der Welt.«
    Ein Vorteil davon, durch einen Tunnel zu reisen, war, dass Tunnel das Wetter unwichtig machten. Die Dellianer konnten im Winter zurückkehren oder warten, bis der Winter vorbei war – aber: Ich vermisse meinen Mann , gab Fire Bitterblue gegenüber eines Tages zu.
    Bitterblue versuchte sich vorzustellen, was für eine Art Mann Fires Ehemann wohl war. »Ist dein Mann so wie du?«
    Fire lächelte. Er ist so alt wie ich.
    »Wie heißt er?«
    Brigan.
    »Und wie lange seid ihr

Weitere Kostenlose Bücher