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Die Königliche (German Edition)

Die Königliche (German Edition)

Titel: Die Königliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cashore
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streckte eine Hand vom Bett nach ihr aus, wie ein Seil, um sie ans Ufer zu ziehen. Bitterblue ging benommen zu ihm hinüber, nahm seine Hand und setzte sich. Nachdem sie einen Moment versucht hatte, es selbst herauszufinden, fragte sie: »Was ist da gerade passiert?«
    »Oh, Sparks.« Teddy tätschelte ihr die Hand. »Willkommen in Sapphires Welt.«
    »Nein, im Ernst, Teddy«, sagte sie. »Bitte sprich nicht in Rätseln. Was ist da gerade passiert? War das einer der Schläger, die ihn immer verprügeln?«
    »Nein«, erwiderte Teddy und schüttelte schwerfällig den Kopf. »Das war eine andere Art Schläger. Saf hat ständig eine ganze Bandbreite von Schlägern um sich. Dieser gehörte offenbar zur eifersüchtigen Sorte.«
    »Eifersüchtig? Auf mich?«
    »Na ja, du bist diejenige, die ihn gerade in ziemlich unfeiertäglicher Weise geküsst hat, oder?«
    »Aber ist dieser Mann sein …«
    »Nein«, sagte Teddy erneut, »nicht mehr. Leider ist Ander ein Psychopath. Saf hat einen sehr extravaganten Geschmack, Sparks, Anwesende natürlich ausgenommen, und ich kann dir nicht genug raten, dich von ihm fernzuhalten. Aber was wird es schon nützen?« Teddy machte eine verzweifelte Handbewegung mit seiner freien Hand und verschüttete dabei etwas von seinem Getränk. »Es ist mir klar, dass du schon zu tief drinsteckst. Ich werde mit ihm reden. Er mag dich. Vielleicht kann ich mit ihm über dich sprechen.«
    »Wen gibt es noch?«, hörte sie sich selbst fragen.
    Teddy schüttelte unglücklich den Kopf. »Niemanden«, sagte er. »Aber er ist nicht gut für dich, Sparks, verstehst du das? Er wird dich nicht heiraten.«
    »Ich will gar nicht, dass er mich heiratet«, entgegnete Bitterblue.
    »Was immer du von ihm willst«, sagte Teddy, »ich flehe dich an, denk daran, dass er rücksichtslos ist.« Dann, nach einem weiteren Schluck von seinem Getränk, fügte er hinzu: »Ich fürchte, du bist diejenige, die betrunken ist.«
    Sie verließ die Party mit dem körperlichen und schmerzhaften Gefühl, das irgendetwas unvollendet geblieben war. Aber sie konnte nichts dagegen tun. Saf war nicht zurückgekehrt.
    Draußen zog sie sich die Kapuze tief ins Gesicht, denn die Nachtluft war kalt und versprach Regen. Als sie den Friedhof betrat, bewegte sich eine Figur im Schatten. Sie griff nach ihren Messern – dann sah sie, dass es Saf war.
    »Sparks«, sagte er.
    Als er auf sie zukam, verstand sie plötzlich etwas – etwas, das mit seinem Gold zu tun hatte, seinem Leichtsinn und dem verrückten Glitzern seiner Schminke. Seine Lebendigkeit, Rohheit und Echtheit erinnerten sie plötzlich so sehr an Katsa und Bo und an alle, die sie liebte, mit denen sie stritt und um die sie sich sorgte.
    »Sparks«, sagte er atemlos und blieb vor ihr stehen. »Ich habe auf dich gewartet, weil ich dich um Entschuldigung bitten wollte. Es tut mir leid, was ich dadrin getan habe.«
    Sie sah zu ihm auf, unfähig zu antworten.
    »Sparks, warum weinst du?«
    »Tu ich gar nicht.«
    »Ich habe dich zum Weinen gebracht«, sagte er bedrückt, kam noch näher und umarmte sie. Dann küsste er sie und sie wusste nicht mehr, was sie zum Weinen gebracht hatte.
    Diesmal war es anders, wegen der Stille und weil sie allein waren. Hier auf dem Friedhof waren sie die einzigen Menschen auf der Erde. Er verlagerte sein Gewicht und wurde zärtlicher, zu zärtlich, mit Absicht. Er machte sie absichtlich verrückt vor Verlangen, das erkannte sie an seinem Lächeln. Sie war sich undeutlich bewusst, dass ihre Kleider im Weg waren und sie sich deshalb nicht so berühren konnten, wie sie es gerne gehabt hätte.
    »Sparks.«
    Er hatte etwas gemurmelt, das sie nicht gehört hatte. »Hm?«
    »Teddy bringt mich um«, sagte er.
    »Teddy?«
    »Die Sache ist, ich hab dich gern. Ich weiß, ich bin ein Chaot, aber ich hab dich gern.«
    »Mhm?«
    »Ich weiß, dass du mir nicht vertraust.«
    Die Gedanken setzten langsam wieder ein. »Nein«, flüsterte sie verstehend und grinste. »Du bist ein Dieb.«
    Jetzt lächelte er zu sehr, als dass sie ihn noch richtig küssen konnte. »Ich bin der Dieb«, sagte er, »und du kannst die Lügnerin sein.«
    »Saf …«
    »Du bist meine Lügnerin«, flüsterte er. »Würdest du mich anlügen, Sparks? Sag mir, wie du heißt.«
    »Wie ich heiße«, flüsterte sie, setzte an und hielt sich plötzlich zurück. Erstarrte und hörte auf ihn zu küssen. Beinahe hätte sie ihren Namen laut ausgesprochen. »Saf«, sagte sie mit zitternder Stimme, als sie

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