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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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würdigen konnten, das bei weitem besser war als jedes DesignerWasser, das sie jemals zu Hause in Philadelphia oder in Colorado getrunken hatte. Gutes, echtes Quellwasser.
    Ein lauter Tumult brach unter den Leuten bachabwärts aus. Nun, es war offenbar kein ernsthafter Streit, denn es schien heftig mit Wasser gespritzt zu werden. Ein paar Leute brachten sich in Sicherheit und begnügten sich damit zuzuschauen, während sie aus ihren Tassen tranken. Kris schaute ebenfalls zu und trank. Sie hatte nicht die Absicht, sich irgendeiner Gruppe anzuschließen, ehe sie nicht ein paar wichtige Dinge geklärt hatte, wie zum Beispiel, wo sie sich überhaupt befanden. Was hatten sie hier zu suchen? Gab es irgendwelche Catteni, die sie heimlich bewachten? Was außer Messern befand sich in diesen Kisten, und wer hatte die Kontrolle darüber? Sie faßte den Entschluß, sich mindestens ein Messer zu besorgen. Besser noch zwei – eins, um es in ihrem Stiefel zu verstecken. Der einst verspottete Überlebenskursus hatte Instruktionen enthalten, wie ein Messer geschärft, benutzt und geworfen werden mußte. Und die Kerle auf den Kisten waren eindeutig Menschen.
    Nachdem ihr erster quälender Durst ein wenig gestillt war, begann ihr Magen zu rumoren. Sie griff in ihren Overall, holte das Verpflegungspaket hervor und öffnete es vorsichtig. Deshalb also hatte man ihnen schon im voraus ihre Rationen gegeben. Damit sie an ihrem Bestimmungsort etwas zu essen hatten. Wasser war ja genug vorhanden. Da sie keine Ahnung hatte, wie lange sie nichts mehr gegessen und getrunken hatte, brach sie ein Drittel von dem Riegel ab und knabberte genußvoll daran. Dazu trank sie mehr von dem köstlichen Wasser. Als sie schließlich ihre Mahlzeit beendet hatte, fühlte sie sich beträchtlich besser.
    Sie stand auf und schaute sich nun mit wacherem Interesse um. Weitere Körper bewegten zwischen denen, die, wie Katastrophenopfer, Reihe für Reihe abgelegt worden waren. Das Feld mußte mindestens zwei Acres groß sein, und es war dicht bedeckt. Hier und da gab es freie Stellen, wo jemand aufgestanden war. Nach einer flüchtigen Zählung stellte sie fest, daß mehr Stellen frei waren, als sie umherlaufende Leute sehen konnte. Wie viele waren von den Leuten auf den Kisten verscheucht worden?
    Sie füllte ein letztes Mal ihre Tasse mit dem kalten, klaren Wasser und trank, während sie langsam um die Körper herumwanderte und auf die Kisten zusteuerte. Als sie auch einen Blick hinter die Kisten werfen konnte, erkannte sie, daß dort bereits zahlreiche Leute saßen, vorwiegend Terraner, und einige sogar weiblichen Geschlechts. Das war ein Lichtblick.
    »Was bewacht ihr denn, Leute?« fragte sie, als sie nahe genug heran war und den Angesprochenen freundlich zuwinkte.
    Kris war an Reaktionen auf ihre große, schlanke Erscheinung gewöhnt. Es schadete eigentlich nie, blond und einigermaßen attraktiv zu sein. Bis die Männer ihre wie üblich abgedroschenen Bemerkungen und Anspielungen losgeworden waren, behielt sie ihr Lächeln bei und trank in sicherer Entfernung ihr Wasser. »Hat jemand schon eine Vorstellung, wo wir sind oder was sie mit uns getan haben?« Sie richtete diese Frage an die Männer auf den Kisten. Sie sah mittlerweile, daß die meisten Behälter aufgebrochen worden waren, damit man sich über ihren Inhalt informieren konnte. Neben Messerklingen, die besonders zahlreich vorhanden waren, entdeckte Kris auch noch andere Gegenstände.
    »Messer, Hackbeile«, sagte der Mann. Er war stämmig, Mitte bis Ende Dreißig und hatte etwas unverkennbar Militärisches an sich. Zwei Messer hatte er in seinen Gürtel gesteckt und – der Art und Weise nach zu urteilen, wie seine Hosenbeine sich bauschten – eins in jeden Stiefel. Seine Thermodecke war mit anderen Dingen vollgestopft, da sie sich vor seiner Brust wölbte. »Medizinisches Gerät und Verbandszeug sowie diese orangefarbene Lösung, die die Catts auf alles kippen, was blutet.« »Führen Sie hier den Befehl?«
    Er machte eine Handbewegung, und ein zweiter Terraner sprang herab. In der Hand hielt er ein Messer, dessen Griff ihr zugewandt war. Er war genauso reichlich ausgerüstet wie der erste Sprecher.
    »Darf ich Ihnen mal zeigen, wie man damit umgeht, schönes Kind?« fragte der Mann und grinste sie lüstern an, »Meinen Sie – vielleicht so?« sagte sie, nahm ihm das Messer aus der Hand, wog es kurz, um seinen Schwerpunkt zu bestimmen, ehe sie es auf die nächststehende Kiste schleuderte, wo es tief

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