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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Bewegung auf die Beine. Er hatte die Arme angewinkelt und war trotz der bewaffneten Überzahl seiner Gegner bereit, sich zu verteidigen.
    »Ganz ruhig«, sagte Kris und baute sich vor ihm auf. »Erinnern Sie sich noch an mich?« Er warf ihr einen kurzen Blick zu, konzentrierte sich aber sofort wieder auf Mitford. Obgleich der Sergeant keinerlei Waffe in der Hand hatte, wußte Mahomet instinktiv, daß er in ihm den Anführer vor sich hatte. Kris zollte ihm im stillen Anerkennung.
    »Ja. Sie haben den Flitzer des Kommandanten gestohlen«, sagte er in Lingua barevi.
    »Tatsächlich?« rief Arnie. »Dieses Biest!« Und er war mit einem Satz bei ihr. Sein stinkender Atem verursachte ihr Übelkeit, aber sie wich keinen Deut zurück, schaute auf ihn hinab und war auch diesmal froh über ihre zusätzlichen Zentimeter Körpergröße, die ihr eine nicht unbedingt angenehme Jugend beschert hatten. »Wegen Ihnen wurde ich mit der Energiepeitsche verprügelt!« Er riß sich seinen Overall von der Schulter, damit sie die immer noch rötlich leuchtenden Striemen auf seiner Haut sehen konnte. »Genauso erging es fünfzig anderen, die ebenfalls wegen Ihnen an dieser Strafaktion teilnehmen mußten! Sie ist genauso verkommen wie er. Kein Wunder, daß sie ihn nicht töten will.« Arnie funkelte die anderen auffordernd an, daß sie sich seinem Vorschlag anschlossen. »Vergiß es, Arnie«, sagte Mitford und hob den rechten Arm zu einem Karateschlag. »Sie können wir uns später immer noch vornehmen, aber zuerst wollen wir mal hören, was dieser Bursche weiß.«
    Kris’ Mund war plötzlich wieder ausgetrocknet, und ihr brach der kalte Angstschweiß aus. Aber sie hatte nicht zulassen können, daß sie Mahomet so mir nichts, dir nichts umbrachten. Sie war ihm einiges schuldig, und wenn auch nur deshalb, weil sie ihn vor Ablauf der Vierundzwanzig-Stunden-Frist in Schwierigkeiten gebracht hatte. Sie war überzeugt, daß er deshalb mit den anderen auf diesem Planeten gelandet war. Sie hatte unabsichtlich die Wahrheit gesagt. Die Catteni haßten ihn so sehr, daß sie dafür sorgten, daß er ganz sicher den Tod finden würde. »Hey, Sarge!« brüllte jemand quer über das Feld, und sie drehten sich um. In der Zwischenzeit waren mehrere Leute aufgewacht und strebten zu den Kisten hinüber. Dort wurde Verstärkung gebraucht. »Sie kommen mit«, sagte Mitford zu Mahomet und bedeutete dem Catteni mit einem Kopfnicken, daß er ihnen folgen sollte. »Und Sie auch«, meinte er kühl zu Kris.
    Kris zog einen Moment lang eine verspätete Bitte um Entschuldigung bei Arnie in Erwägung und entschied dann, darauf zu verzichten. Arnie schien nicht der Typ zu sein, der schnell verzieh, und vielleicht würde sie durch eine solche Geste alles nur noch verschlimmern. Mahomet hatte sich nicht vom Fleck gerührt, und als zwei Männer Anstalten machten, ihn mit ihren Messern zu attackieren, beachtete er sie gar nicht und winkte Kris zu, sie solle vor ihm hergehen. Als sie sich schnell hinter Mitford einreihte, hörte sie die überraschten Ausrufe der Männer. »Seht doch nur, wie guter sie kennt«, meinte einer von ihnen mit hohntriefender Stimme. »Sie hat ihm eins über den Schädel gegeben, oder?« »Ja, aber vorher oder nachher, Murph?«
    »Vorher, Murph«, antwortete sie selbst und verlieh ihrer Stimme soviel Festigkeit wie möglich. Das war nicht allzu schwierig, wenn man bedachte, wie sehr sie sich fürchtete. Die Situation hatte sich erheblich verschlechtert. »Und das blüht jedem, der auf die gleichen dummen Gedanken kommt.« Indem sie starr geradeaus blickte, marschierte sie so selbstsicher wie möglich zu den Kisten zurück.
    Dort gab Mitford zwei Männern den Befehl, sie und Mahomet hinter die Kistenreihe zu führen und dort zu warten, bis er die Neuankömmlinge abgefertigt hatte. Er kletterte auf seinen Aussichtspunkt, verschränkte die Arme vor der Brust und zog seine Nummer ab. »Ich bin hier, um dafür zu sorgen, daß diese Vorräte gerecht verteilt werden. Immer schön einer nach dem anderen.« Er wiederholte seine Ansprache in Lingua barevi, die er zu Kris’ Erstaunen bemerkenswert flüssig beherrschte.
    Arnie war Mitford auf den Kisten behilflich, aber einige von denen, die hinter den Kisten auf dem Boden gesessen hatten, wurden neugierig und kamen zu Kris und Mahomet herüber. »Was ist mit dem Catt?«
    »Mitford will ihm ein paar Fragen stellen«, sagte der schlankere der beiden Wächter. Er war gut einen Kopf größer als Kris und fast so

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