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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sich auf und bemerkte dabei, daß die anderen zwar bei Bewußtsein, aber ansonsten ziemlich unsicher waren, was sie tun sollten. Catteni waren nirgendwo zu sehen. Noch nicht einmal Mahomet, obgleich auch er eigentlich hier sein mußte, dachte sie, da er ebenfalls an Bord des Transporters gewesen war. »Ihr habt doch nur zwei Hände«, hallten die Worte zu ihr herüber und wurden in Lingua barevi wiederholt. Unmißverständliche Gesten unterstrichen die Worte. »Und ihr habt jetzt schon drei Messer. Geht weiter. Haut ab. Verschwindet. Verpißt euch. Weg!« Das letzte wurde auf Englisch gerufen.
    Amerikaner! Sie grinste und empfand einen albernen Stolz auf ihre Landsleute. Sie verfolgte das Geschehen, bis der Trupp Aliens sich endlich entfernte, den Berg hinaufkraxelte und außer Sicht geriet. Das brachte sie zu einer weiteren Feststellung. Nicht nur hatte der Himmel die falsche Farbe, sondern auch die Bäume, die dieses Feld säumten, zeigten eine fremdartige Form. Sie hatten kein Laub, jedenfalls soweit sie es erkennen konnte, sondern eine Art grünliche Haarbüschel, die aussahen wie Flaschenbürsten.
    Der ausgetrocknete Zustand ihres Mundes und ihrer Kehle ließ sich kaum mehr ertragen, vor allem als sie nach einem flüchtigen Rundblick feststellte, daß ein halbes Dutzend Leute offensichtlich an einem Bach knieten und ihre Tassen eintauchten, um daraus zu trinken. In diesem Moment wurde ihr auch bewußt, daß die Finger ihrer linken Hand heftig schmerzten, weil sie die ganze Zeit die Tasse umklammert hatten, in der sich noch Reste der mit einer Droge versetzten Suppe befanden.
    Sie müßte sie gründlich ausspülen, ehe sie daraus trank. Und sie würde anfangs nicht zuviel trinken, sagte sie sich, als ihr wieder ihr Überlebenstraining einfiel. Keiner der Trinkenden schien unter irgendwelchen unangenehmen Begleiterscheinungen zu leiden. Ihnen zuzuschauen, wurde immer unerträglicher. Sie mußte unbedingt ihren Mund, ihre Kehle und ihren Magen anfeuchten.
    Sie kämpfte sich hoch auf die Füße, hielt immer noch krampfhaft die Tasse fest und taumelte gegen die Person, die neben ihr lag. Um nicht aufs Gesicht zu stürzen, stützte er sich mit der freien Hand auf einer angewinkelten knochigen Hüfte ab.
    »Pardon«, sagte sie automatisch, aber der fremde Körper zuckte noch nicht einmal zusammen. Er fühlte sich durch den Overallstoff kalt und steif an. Erschrocken schaute sie in das hagere, seltsam geformte Gesicht – ein Deski, und dem aufgerissenen Mund und den starren Augen nach zu urteilen ein weiteres Opfer cattenischer Massenproduktion.
    »Du armer Teufel«, murmelte Kris und fröstelte. Sie stand so schnell wie möglich auf, und zwar sowohl, um von der Leiche wegzukommen, als auch, um zum Wasser zu eilen. Das war eigentlich ihr hauptsächliches Bestreben. Sie hielt geradewegs auf den Bach zu, als sie erkannte, was einige Leute in und am Wasser taten, und wandte sich bergauf. Während sie sich dem Bach näherte, sah sie, daß er an diesem Feld entlangfloß. Er kam zwischen der seltsam geformten hohen Vegetation hervor und stürzte über mehrere Stufen hinter dem Feld in die Tiefe und verschwand zwischen den Bäumen am fernen Rand. Das Geräusch des plätschernden Wassers verwandelte ihr unsicheres Stolpern in einen zielsicheren Trab. Nur ihre ungewöhnliche Selbstkontrolle hielt sie davon ab, sich auf den Bauch fallen zu lassen und das Gesicht in den Bach zu tauchen. Das Wasser war glasklar und strömte über felsigen Untergrund. Ein solches steiniges Bett filterte die meisten Verunreinigungen aus. Außerdem hatten die Catteni sie sicherlich bewußt so nahe am Wasser abgeladen. Demnach mußten sie es sorgfältig geprüft haben. Sie ging in die Hocke und spülte die Tasse aus, womit auch sie ihr Scherflein zu der Verunreinigung beitrug, als der Suppenrest aus der Tasse als dünner Film davontrieb. Zuerst zwang sie sich, nur so viel Wasser zu schöpfen, daß es gerade den Boden der Tasse bedeckte. Sie trank einen Schluck, um ihre trockenen Lippen anzufeuchten, dann trank sie einen zweiten Schluck, spülte damit ihren Mund aus und wartete, bis die trockene Schleimhaut die Feuchtigkeit aufgesogen hatte. Auch ihre Kehle verlangte danach. Sie schluckte langsam und versuchte, das Wasser tropfenweise in ihren Magen rinnen zu lassen. Ein Gefühl der Kälte machte sich in ihr breit, und ihr Organismus verlangte nach mehr. Mittlerweile hatten ihre Geschmacksknospen sich so weit erholt, daß sie den Geschmack des Wasser

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