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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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grinste sie traurig an, »oder auf demselben Planeten, aber diese neue Ladung kommt nicht gerade gelegen!« Er seufzte sorgenvoll. »Ich wollte Ihnen nicht noch mehr Probleme aufhalsen, Sarge«, entschuldigte sie sich. »Verdammt noch mal, Bjornsen …« Er ärgerte sich offensichtlich über ihren Versuch, sich entschuldigen zu wollen. »… Sie sind kein Problem, und ich lasse nicht zu, daß er eins wird. Können Sie bei ihm bleiben und auf ihn aufpassen, bis ich die neuen Leute einigermaßen untergebracht habe?« Mit einer Hand umfaßte er Kris Arm, verlieh damit seinen Worten Nachdruck, während er eine Decke vom Rücken nahm und neben ihr auf den Boden warf. Dann reichte er ihr den Sack, den er bei sich hatte. »Proviant, Brennmaterial und anderes Zeug. Wo ist er denn?«
    Sie führte ihn dorthin, wo Zainal auf dem Boden lag.
    Als Mitford den notdürftigen Verband anhob, verzog er den Mund und erschrak sichtlich beim Anblick der Wunde, dann schob er den Verband wieder an Ort und Stelle.
    »Das sieht wirklich schlimm aus. Hoffentlich hat er die Dornen auch vollständig herausgeholt, aber ich glaube, er hat es wohl geschafft.« So etwas wie Bewunderung schwang in der Stimme des Sergeant mit. »Zum Teufel, besonders gemütlich dürfte das für ihn aber nicht sein«, stellte Mitford fest, daher zogen sie zu zweit den schweren Körper aus dem Wasser. Dann, nachdem Kris eilig eine Fläche freigemacht und zwei weitere Decken ausgebreitet hatte, schafften sie es, ihn auf einen etwas bequemeren Platz zu rollen.
    Danach erhob Mitford sich, schaute sich um und trat gegen die stellenweise freiliegenden Wurzelstränge der Büsche. »Wie schaffen sie es nur, in dieser wenigen Erde zu gedeihen?« murmelte er. »Es ist immerhin steinig genug, so daß diese Aasfresser einen nicht besuchen können.«
    »Sie kommen nur nachts heraus«, begann Kris und erkannte, daß es durchaus längst Nacht werden könnte, ehe jemand erschien, um dem Catteni zu helfen.
    »Brennmaterial ist genug vorhanden sowie einige Streichhölzer, die Cumber hergestellt hat. Wir haben nämlich Schwefel gefunden, wissen Sie?«
    »Nein, das wußte ich nicht.« Dabei fragte sie sich, ob Schwefel irgendeine medizinische Wirkung hatte. »Passen Sie auf, ich schicke so bald wie möglich eine Tragbahre zu ihnen zurück. Suchen Sie sich noch ein wenig Brennmaterial, solange es noch geht.« Er betrachtete die massige Gestalt des Catteni. »Hoffentlich spielt er nicht verrückt und läuft Amok, wenn er aufwacht.«
    »Ich komme schon mit ihm zurecht, Sarge«, sagte sie und biß knirschend die Zähne zusammen. »Sehen Sie, Bjornsen, Sie sind der Typ, der mit solchen Situationen zurechtkommt.«
    Während Kris ihm nachschaute, als er den kleinen Wald verließ, fühlte sie sich durch das Vertrauen, das er in sie setzte, ein wenig ermutigt. Mitford verteilte nicht oft sein Lob, und obgleich es in dieser Situation aus rein taktischen Gründen erfolgt sein mochte, freute es sie doch, daß man sie für kompetent und fähig hielt. Sie kehrte zu ihrem Patienten zurück und bereitete sich auf eine lange Wartezeit vor, wohl wissend, daß Zainals Wohlergehen auf der Prioritätenliste aller ganz unten stehen würde. Sie benetzte erneut die Kompressen und nahm dabei dankbar zur Kenntnis, daß das Material der Catteni nahezu unzerstörbar war. Schließlich feuchtete sie Zainals Lippen an.
    Man mußte die Dehydrierung vermeiden, wenn jemand sich vergiftet hatte, nicht wahr? Seine Lippen öffneten sich leicht, als wäre Wasser das einzige, was er im Augenblick brauchte. Es gelang ihr, ein wenig Wasser durch seine Kehle rinnen zu lassen, und er begann gierig zu schlucken. Ein gutes Zeichen. Seine Stirn und seine Wangen fühlten sich warm, aber nicht glühendheiß an. Trotz früherer physischer Kontakte mit ihm konnte sie sich nicht erinnern, wie die normale Körpertemperatur eines Catteni sich anfühlte. Sie konnte überdies nicht feststellen, ob seine Haut sich durch das Fieber verändert hatte, wie es bei einem Terraner der Fall wäre. Während sie einerseits froh war, daß Catteni nicht per se vor natürlichen Gefahren bewahrt wurden, tat es ihr andererseits verdammt leid, daß Zainal von etwas so Lächerlichem wie einem Dorn ausgeschaltet worden war.

Kapitel Neun
     
    Beim zweiten Mondaufgang kehrten Jay Greene, Slav, die Doyle-Brüder und, zu Kris’ Überraschung, auch Coo zurück. Mittlerweile schwitzte Zainal heftig, und sie versuchte ihm mit ständig frischen Kompressen Kühlung zu

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