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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ihn zuletzt da hinten gesehen.« Tesco deutete über die Schulter, ehe er sich hinkniete, um einer noch halbbetäubten Frau eine Tasse Wasser zu reichen.
    Beruhigt begab Kris sich zur nächsten Gruppe, die zufälligerweise aus Deski bestand. Ein schneller Blick auf das Feld lieferte ihr die ärgerliche Information, daß keiner der Retter auch nur einen Finger rührte, um den Aliens beizustehen, daher konzentrierte sie sich ausschließlich auf sie. Nicht daß sie für die Turs besonders viel übrig gehabt hätte, die das Wasser mit deutlichem Mißtrauen betrachteten, bis sie selbst einen Schluck davon nahm und die Tasse neben sie auf den Boden stellte. Sie konnten auf diese Weise selbst entscheiden, was sie tun wollten. Drei Ilginish waren ziemlich schlimm attackiert worden und begingen Selbstmord, ehe jemand sie daran hindern konnte. Offensichtlich verschluckten sie ihre eigenen Zungen und erstickten. Ihre Gesichtshaut verlor ihre normale grüne Farbe und wurde fast pechschwarz. Andere Ilginish kamen herbei, um die Toten zu betrachten, dann verstauten sie die Leichen auf einer Seite des Feldes unter der Hecke. Die »Gesichter« der Ilginish konnten keine Gefühlsregung ausdrük-ken, daher wußte Kris nicht, ob sie erschüttert waren oder nicht, aber sie verteilte, so schnell es ging, Decken und Messer auch an sie und erklärte ihnen mit knappen Gesten die Verwendung der Erste-Hilfe- Ausrüstung.
    Weitere Leute aus dem Camp trafen ein, unter ihnen auch Mitford. Sie war überrascht, daß er sich aus seinem »Büro« herausgewagt hatte, freute sich jedoch über seine Anwesenheit. In diesem Moment fiel ihr ein, daß sie Zainal noch immer nicht gesehen hatte. »Sarge, sind Sie Zainal irgendwo begegnet?« »Nein, bin ich nicht«, entgegnete Mitford und blickte stirnrunzelnd auf das Feld, wo immer mehr von den zuletzt Eingetroffenen das Bewußtsein wiedererlangten.
    »Sind Sie über den dornigen Abhang runtergekommen?«
    »Nein. Su hat uns davor gewarnt. Weshalb?«
    Kris gab keine Antwort, sondern schnappte sich eine Erste-Hilfe-Ausrüstung und eine Handvoll Decken aus den Kisten in der Nähe und marschierte los, wobei sie sich an Gruppen von Helfern und Neuankömmlingen vorbeischlängelte und gelegentlich mit einem Sprung über Schläfer hinwegsetzte. Sie flog regelrecht über das angrenzende Feld, war im Licht des Mondes deutlich zu sehen, übersprang die niedrige Hecke, ohne aus dem Tritt zu geraten, und trabte hinüber zu dem mit Dornbüschen bewachsenen Berg. Sie waren nicht mit den barevischen Dornbüschen zu vergleichen, aber sie bildeten dort, wo sie ganz sicher war, sich einen Weg hindurchgehackt zu haben, eine dichte grüne Wand, als hätte es dort niemals einen Durchgang gegeben. Von Zainal war nichts zu sehen.
    Sie machte sich jetzt große Sorgen, denn gerade Zainal hätte fähig sein müssen, sich unversehrt aus seiner mißlichen Lage zu befreien. Nervös schaute sie sich um. Da er nicht auf dem Feld gewesen war, mußte er sich immer noch irgendwo in diesem Dornengestrüpp aufhalten. Und falls die Dornen nicht giftig genug waren, um einen Catteni aufzuhalten, hätte er sicherlich nach Wasser gesucht. Die Dornbüsche waren nicht hoch genug, um seine imposante Gestalt zu verbergen. Überdies wäre er in seinem braun-grauen Overall sogar im dichten Unterholz deutlich zu sehen gewesen. Wasser!
    Auf diesen verdammten maschinell bestellten Feldern gab es immer Wasser. Während dieses Feld abgeerntet worden war, mußte es irgendwo in der Nähe Wasser geben. Sie lauschte angestrengt. Und schließlich fingen ihre Ohren das unverwechselbare Geräusch von fließendem Wasser auf. Am Fuß des Hangs befand sich ein kleines Wäldchen jener Büsche mit den rautenförmigen Blättern. Diese gediehen anscheinend vor allem in der Nähe von Bächen und Flüssen.
    Sie hörte ein leises Stöhnen, das zwischen fest zusammengepreßten Lippen hervordrang. Mit dem neuen Bewußtsein, daß die Sträucher auf Botany durchaus gefährlich sein konnten, schob sie die Äste des rautenblättrigen Gebüschs auseinander und sah Zainal halb in einem kleinen Bach liegen, der zwischen den Felsen hervorsprudelte, die von den Rautenblättern umwuchert wurden. Ein Stiefel war weggeschleudert worden, und sein rechtes Hosenbein war bis über das Knie hochgekrempelt und gab den Blick auf eine Wunde frei. »Oh, Gott«, seufzte sie, als sie die heftige Entzündung auf der Außenseite seines muskulösen Beins sah. Die Dornen auf Barevi waren eher auf eine

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