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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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in etwa so, wie ihr Aussies früher mal gewesen wart. Wir haben uns darauf geeinigt, diesen Planeten Botany zu nennen.«
    »Ist das wahr?« Leon Dane sah sie verblüfft an, aber er lächelte. »Nun ja, irgendwie paßt es ganz gut. Australien – nun ja, zumindest Sydney und Umgebung – wurde von Sträflingen besiedelt.« »Und die haben ihre Sache doch ganz gut gemacht, oder etwa nicht?«
    »Ich glaube schon, Kris Bjornsen. Dabei hatten sie genauso wenig wie wir. Vielleicht sogar noch weniger. Wir haben wenigstens eine ganze Reihe Spezialisten.« »Viele Aliens? Deski, Turs, Rugarianer?«
    Leon zuckte die Achseln. »Ich beschäftigte mich zwar hauptsächlich mit menschlichen Verletzungen. Aber ich habe wohl ein paar seltsam aussehende Wesen in der Lazaretthöhle gesehen. Spindeldürr wie der, der uns begleitete, um Sie zu holen.«
    »Das ist ein Deski. Ihnen geht es hier nicht so gut. Ihnen fehlen wichtige Teile ihrer Ernährung.« »Hat dieser Bursche deshalb die Dornbüsche abgepflückt?« »Ich hoffe es.«
    Dann erschienen Lenny und Ninety und verkündeten, daß sie sich genügend ausgeruht hätten und die Bahre nun wieder übernehmen könnten. Kris war gerne bereit, ihr Ende der Tragbahre weiterzugeben, obgleich sie danach während des restlichen Wegs zum Lager ein schlechtes Gewissen hatte.
    Im flackernden Schein zahlreicher Fackeln befragten Mitford, Murph, Greene und Dowdall noch immer die Neuankömmlinge, als die Retter zur Zeit des dritten Mondaufgangs eintrafen. Trotz der späten Stunde – oder war es schon früh? – herrschte noch Betriebsamkeit, und es duftete es nach frisch gebratenem Fleisch. Anstatt jedoch die Haupthöhle aufzusuchen, schwenkten die Träger in eine der kleineren Höhlen ab. »Das Lazarett«, sagte Lenny, als Kris sich erkundigte. »Eine tolle Einrichtung.« Aber daß er ihr dabei nicht in die Augen sehen wollte, beunruhigte Kris.
    »Ich bleibe bei ihm«, erklärte sie mit Nachdruck. »Er braucht …«
    »Sie« – damit stieß Leon Dane einen Finger gegen ihre Brust – »brauchen jetzt Ruhe.« Im Licht der Fackeln erkannte sie, daß er ein gutaussehender Mann Mitte dreißig war, dazu ziemlich mager, wie man es bei vielen Australiern beobachten konnte.
    »Ich ruhe mich lieber bei meinem … Partner aus«, sagte sie und sprach das Wort mit einem Ausdruck trotzigen Stolzes aus. »So ist es also?«
    »NEIN! Nicht so«, sagte sie nun heftig. »Aber ich habe ihn in diese mißliche Lage gebracht, und ich halte zu ihm.« »Das finde ich gut, Kindchen«, sagte Dane und drückte aufmunternd ihren Arm. »Aber für ihn wird bestens gesorgt, während Sie« – und er stieß erneut mit einem Finger gegen ihre Brust – »schlafen.« Es war eine kleine Höhle, und jeder, der sie betrat, mußte sich bücken oder das Risiko eingehen, sich den Schädel einzurennen. Im Inneren der Höhle würde die Höhe bei weitem sogar für Zainal ausreichen, wenn er sich erst einmal erholt hätte. Sie sprach dieses »wenn« in Gedanken so zuversichtlich wie möglich aus, obgleich er für ihr Verständnis viel zu still dalag, als seine Bahre auf einen Haufen mit Decken belegter Äste und Zweige gesetzt wurde. Auf der anderen Seite des Raums stand ein zweites Bett, und sie schaute sehnsüchtig hinüber. Dann konzentrierte sie sich wieder auf den Verletzten und bekam mit, wie Dane die Wunde untersuchte und Zainal den Puls fühlte.
    »Er wird es wohl schaffen. Ein zäher Bursche«, sagte der Arzt. »Sie«, meinte er, deutete auf Kris und dann auf das Bett, »legen sich jetzt hin. Ich schaue im Laufe der Nacht noch einmal nach.« Er lächelte. »Bisher habe ich noch keinen Catteni verloren, der bei mir in Behandlung war.« Dann, als sie seiner Anweisung nicht sofort Folge leistete, schob er sie in Richtung Bett, gab ihr einen Stoß, so daß sie auf das Lager aus Zweigen sank, und breitete die Decke über sie. »Schlafen.«
    Sie ergab sich, schreckte ein- oder zweimal hoch, als sie irgendwelche Geräusche hörte, aber sie wurden jedesmal von Dane verursacht, der nach seinem Patienten schaute.
    Als sie schließlich aufwachte, streckte und reckte sie sich genußvoll und spürte, daß sie endlich ausgeschlafen hatte. Aber ein halblautes Stöhnen ließ sie sofort aufspringen und zu Zainal hinübereilen. Sein verletztes Bein, von dem stellenweise die Kompressen heruntergerutscht waren, war bis zum Oberschenkel auf seine doppelte Größe angeschwollen. Als sie das Fleisch vorsichtig berührte, war es fast glühendheiß. Die

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