Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kolonie

Die Kolonie

Titel: Die Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
schüttelte nur den Kopf. »Alles, was ich tun
muß.«
    »Egal, was es ist?«
    »Das spielt keine Rolle.«
    Er zeigte auf die Tür, die in den Korridor führte.
»Wollen Sie mich einsperren?«
    »Muß ich das?«
    »Das macht nicht viel aus«, sagte David, während er
im blauen Zimmer ans Bett trat. »Ich kann sie einrennen, wann es
mir gefällt.« Er setzte sich aufs Bett, das unter ihm
zusammensank und einen modrigen Geruch verbreitete.
    Bahjat ging zur Verbindungstür und lehnte sich erschöpft
gegen den Türpfosten. »Reden Sie keinen Unsinn. Sie
können nicht entkommen.«
    »In der Nähe gibt es ein Hauptquartier der
Weltregierung«, sagte David. »Das ist zwar nicht Messina,
aber es genügt.«
    »Ich verstehe«, gab sie zurück.
    »Sie haben die ganze Zeit gewußt, daß ich nach
Messina will«, meinte er. »Ich habe vor Ihnen keine
Geheimnisse.«
    »Ja… aber ich dachte… nachdem wir all die Zeit
zusammen waren, nachdem wir all den Hunger und die Ungerechtigkeit
miteinander erlebt haben…«
    »Daß ich mich Ihrer Revolution
anschließe?«
    Sie nickte.
    »Brücken sprengen und Leute abknallen? Banken ausrauben
und Raumfähren entführen? Zu was, um alles in der Welt,
soll das gut sein? Das alles bringt den Armen noch lange keine
Mahlzeit auf den Tisch.«
    »Wie sollte es?« sagte Bahjat schroff. »Eines
Tages, wenn wir die Unterdrücker gestürzt haben… wenn
wir die Weltregierung zu Fall bringen…«
    »Na und? Alles, was Sie dann getan haben werden, wird sein,
daß Sie eine bestimmte Regierungsform gestürzt haben. Das
ändert die Lebensweise der Menschen nicht, erschließt auch
keine neuen Goldquellen. Es wird dadurch kein Manna vom Himmel
fallen.«
    »Sie scheinen nicht zu begreifen!« sagte sie heftig und
ihre Augen sprühten.
    »Ich weiß mehr, als Sie glauben!« rief David
zurück. »All dieser Unsinn mit Waffen und Mord und mit dem
Sturz von Regierungen. Alles Unsinn! Im Gegenteil – es ist
Wasser auf die Mühlen jener Leute, die Sie stürzen
wollen.«
    Sie ging auf ihn zu, die Fäuste in die Hüften gestemmt.
»Was wissen Sie davon? Sie haben ihr Leben lang in einem
geschützten Paradies gelebt wie ein seltenes Tier, das
verwöhnt und verhätschelt wird, weil es zu untüchtig
ist, in einer Welt außerhalb seines Käfigs zu
überleben.«
    Er packte sie und zog sie aufs Bett neben sich. Sie versuchte sich
zu wehren, aber ihr Schlag landete an seinen Hüften, und er kam
über sie zu liegen. Ihre Arme stützten sich auf das
schmutzige Bettlaken, und sie schaute zu ihm auf, ohne Furcht und
Zorn.
    Er küßte sie, bedeckte ihre Lippen mit den seinen,
ließ ihre Arme los und nahm ihr liebliches, zerbrechliches,
betörend schönes Gesicht in beide Hände und hielt sie,
als wäre sie der kostbarste, herrlichste, wunderbarste Schatz
auf dieser Welt.
    Ihre Hände glitten über seine Schultern und falteten
sich in seinem Nacken unter seinem langen Haar. Er konnte ihren Atem
spüren – tief und schwer in plötzlich aufkeimender
Leidenschaft.
    Ihre Kleider verschwanden wie durch einen Zaubertrick. Er
genoß ihren leichten, weichen, biegsamen Körper, ihre
goldene, samtweiche Haut in all ihrer Wärme und Hingabe. Er
drang leicht in sie ein. Zwei heiße, glühende Körper
vereinigten sich, ihr Herz raste, ihre Beine verschlangen sich, und
er erreichte plötzlich seinen Höhepunkt, während sich
ihr Rücken wölbte und sie sich für einen endlosen,
unvergeßlichen Augenblick wie in einer Flamme vereinten.
    Dann lagen sie Seite an Seite, plötzlich still und
regungslos.
    Schließlich kicherte Bahjat.
    »War das nicht schön?«
    »Ich hätte mich gewundert, wenn du mich in mein Zimmer
eingesperrt hättest.«
    Er lachte und wandte sich ihr zu. »Ich sagte bereits,
daß ich die Tür eintreten kann.«
    »Kannst du die Tür auch zweimal eintreten?«
    »Ich kann’s versuchen.«
    Diesmal war es langsamer und zärtlicher, doch die Hitze war
die gleiche und die Leidenschaft eher noch heftiger. David
spürte ihre Hand auf seinem Körper, ihre Fingernägel,
die über seinen Körper hinwegglitten und ihn erschauern
ließen. Er sog an ihren Brüsten und spürte, daß
sie anschwollen, während er spürte, daß er ebenfalls
bereit war.
    »Noch nicht«, flüsterte sie. »Warte… nur
einen…«
    »Gleich«, sagte er und streichelte sie bis hinunter
zwischen die Schenkel. »Bald.«
    Sie ließ einen langen Seufzer hören, er aber packte sie
an den Hüften und zog sie rittlings auf sich. Sie erschauerte
und wand sich stöhnend,

Weitere Kostenlose Bücher