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Die Kommissarin und der Tote im Fjord

Die Kommissarin und der Tote im Fjord

Titel: Die Kommissarin und der Tote im Fjord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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hab ich gesehen«, sagte sie. »Die Frau, die da mitspielt, ist diese Französin …«
    Tove schnippte mit den Fingern, als ihr der Name einfiel. »Jeanne Moreau, die Trompete spielt, während sie allein in der Nacht durch Paris wandert.«
    Tove grinste, als sie sein Erstaunen bemerkte. »Du bist ein Fan von der Musik, ich bin ein Fan von Jeanne Moreau, und ab und zu passt beides zusammen. Nett, oder?«
    Über den Bildschirm flimmerten Archivaufnahmen aus Frikk Råholts politischer Karriere.
    Gunnarstranda drehte den Ton wieder lauter. Råholts Stimme war angenehm, als er erklärte, dass es in der Politik darum ginge, ein Ziel zu erreichen.
    »Was viele vergessen, ist, dass wir Politiker eigentlich Verkäufer sind«, sagte die angenehme Stimme.
    Gunnarstranda seufzte.
    »Was ist?«, fragte Tove.
    »Mein Bruder war ’76 bei Linjegods Streikwache und wurde von der Polizei angegriffen.«
    Tove lächelte. »Wie gut, dass du damals noch nicht bei der Polizei warst.«
    Gunnarstranda schüttelte den Kopf. »Der Punkt ist nur, dass mein Bruder meinte, dass er aus ideologischen Gründen in die Politik hineingezogen wurde. Der Vogel da«, Gunnarstranda zeigte auf Råholt, der lächelnd auf die nächste Frage eines unterwürfigen Journalisten wartete, »der gehört zu einer Generation, die die Politik zu einer Frage von Angebot und Nachfrage gemacht hat.«
    Tove antwortete nicht.
    »Warum müssen wir immer Leute sehen, die im Fernsehen interviewt werden?«, fragte sich Gunnarstranda. »Früher hatten sie solche Aquariumsfische, bei denen sich unsere Augen erholen konnten. Die hätten sie behalten sollen.«
    Tove hob die Fernbedienung und wollte den Fernseher ausschalten.
    Gunnarstranda zog beeindruckt beide Augenbrauen hoch. »Schaltest du den Fernseher aus? Freiwillig?«
    »Ich hab den Wink verstanden«, sagte Tove und ging zur Stereoanlage. »Holen wir uns ein bisschen kulturellen Input.«
6
    Lena drückte auf den obersten rechten Klingelknopf. Nach wenigen Sekunden summte das Türschloss. Sie zog die Tür auf und ging hinein.
    Das Treppenhaus hatte keinen Fahrstuhl.
    Ihr wurde fast heiß, als sie die vielen Treppen bis in die obere Etage hochlief.
    Lena wollte gerade klingeln, als die Tür geöffnet wurde.
    Die Frau, die in der Tür stand, befand sich in dem unbestimmbaren Alter zwischen 27 und 35. Sie trug eine schwarze enge Hose und einen kurzen Pullover, der ihren Bauchnabel frei ließ. Ihr Haar war honigblond mit einem dunklen Ansatz an der Kopfhaut. Sie lächelte abwartend mit einer Reihe spitzer Oberkieferzähne und leichtem Überbiss.
    Fast wie ein Hai, dachte Lena und sagte: »Lisbet Enderud?«
    Die Frau nickte.
    Lena fragte sich, wie sie ihr Anliegen vorbringen sollte. Das führte dazu, dass sie sich ein paar Sekunden lang schweigend gegenüberstanden. Die blonde Frau ergriff zuerst das Wort.
    »Sie sind von der Polizei«, sagte sie. »Ich habe Sie im Fernsehen gesehen.«
    Lena nickte. »Es geht um Sveinung Adeler.«
    Die Frau verzog entschuldigend das Gesicht. »Habe Ihre Nachricht auf dem AB gehört und wollte Sie morgen anrufen.« Sie sah schnell auf die Uhr, wie um zu signalisieren, wie spät es war.
    »Kann ich reinkommen?« Lena war schon dabei, den Reißverschluss ihres Skianzugs zu öffnen.
    Die Wohnung hatte Stil. Es gab nur wenige Möbel, aber sowohl das Sofa als auch der breite Lehnsessel hätten auch im Schaufenster eines der hippen Geschäfte in diesem Viertel stehen können. Klares Design, gedämpfte Farben. Regalwände aus Glas. Ein paar Zeitschriften und viele Lehrbücher lagen auf einem Esstisch aus grobem Holz. Brennende Teelichte auf einer Bank. Eine Musikanlage mit Minilautsprechern.
    Ein paar CDs lagen vor der Anlage verstreut auf dem Boden. Lena versuchte erfolglos, die Titel zu lesen. Was aus den Lautsprechern strömte, war Indie-Pop, den Lena kannte: Arcade Fire. Sie setzte sich auf das Sofa.
    Die Frau blieb mitten im Raum stehen und betrachtete sie. Offensichtlich fühlte sie sich unwohl.
    »Könnten Sie die Musik etwas leiser stellen?«
    Die Frau griff nach der Fernbedienung, die auf einem Regal lag. Die Musik verklang.
    »Sie hätten sie nicht ganz auszuschalten brauchen.«
    Die Frau antwortete nicht.
    »Ich bin gekommen, um Sie zu fragen, ob Sie für Mittwoch, den 9. Dezember nach 23 Uhr mit Sveinung Adeler ein Treffen vereinbart und die Nachricht mit L. unterzeichnet haben.«
    Die Frau zögerte einige Sekunden, dann nickte sie und setzte sich ebenfalls auf das Sofa.
    »Das war das

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