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Die Kommissarin und der Tote im Fjord

Die Kommissarin und der Tote im Fjord

Titel: Die Kommissarin und der Tote im Fjord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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Spikes übertönte den Leerlauf des Motors. Frølich sah auf. Wurde vom Scheinwerferlicht geblendet, das ihm entgegenkam.
    Achtung!
    Der Wagen fuhr an ihm vorbei und parkte weit hinten.
    Frank Frølich hörte, dass der Wagen weiterhin im Leerlauf lief. Er wartete darauf, dass der Fahrer den Motor ausschaltete.
    Warum tat er das nicht? Merkte er nicht, dass die Abgase die Luft verpesteten?
    In dem Moment, als er dies dachte, reagierte sein Autopilot. Erst jetzt war er auf der Hut. Sprang instinktiv auf. Trat zwei Schritte zurück und ahnte den Schatten, der sich auf ihn stürzte, eher, als dass er ihn sah. Er drehte sich um neunzig Grad herum und rettete damit sein Leben. Das Messer, das auf seinen Rücken gerichtet war, durchstach seine Jacke und riss die ganze Seite auf.
    Frølich griff den Mann am Arm, drehte ihn herum und warf ihn zu Boden. Bekam einen neuen Stich ab. Diesmal in den Oberschenkel. Es schrie auf, als das Messer in sein Fleisch drang. Der Mann entwand sich, als Frølich fiel.
    Frølich blieb liegen und umfasste mit beiden Händen seinen Oberschenkel. Zwischen seinen Fingern pumpte Blut hervor.
    Da sah er Lena heranlaufen. Hob den Kopf. Hinter Lena kam Emil Yttergjerde.
    »Ich brauche jemanden, der eine Wunde verbinden kann«, stöhnte Frølich. »Sag, dass es eilt.«
    Emil Yttergjerde kniete sich hin, riss sich den Schal vom Hals und band ihn fest um Frølichs Schenkel, in der Nähe der Leiste. Das gesamte Hosenbein war nass und rot, und es war unmöglich zu erkennen, ob die Blutung gestillt war.
    In dem Moment ertönte das Klirren einer Gitterpforte, die ins Schloss fiel. Der Mann war auf dem Weg nach draußen!
    Frølich und Emil wechselten einen Blick. »Das kriegen wir hin«, sagte Emil ohne große Überzeugungskraft.
    Frølich drehte den Kopf und sah Lena auf die Gitterpforte zu sprinten.
5
    Die Halle war voller Menschen, die langsam hin und her wogten. Eltern, die ihre Kinder oder sich gegenseitig an der Hand hielten, junge Frauen, die nebeneinander Kinderwagen schoben, Jugendliche, die sich vor Schaufenstern mit Handys und Kameras versammelten, Freundinnen, die zu viert nebeneinander her gingen und kicherten. Es war eine zähe, dichte Masse von Jackenrücken in verschiedensten Farben, und die Freiräume zwischen den Menschen waren fast überall mit prallen Einkaufstüten voller Weihnachtsgeschenke gefüllt. Lena zwängte sich durch die Menge, versuchte, sich auf Steffens marineblauen Jackenrücken vor ihr zu konzentrieren. Mal war er zu sehen, mal verschwand er in der Menge. Er ging ohne Mütze, und sein Haar schlug bei jedem Schritt gegen seinen Nacken. Der Versuch, den Abstand zwischen ihnen zu verringern, fühlte sich an, wie gegen eine starke Strömung zu schwimmen. Die Menschen trotteten bedächtig dahin, schoben Einkaufswagen vor sich her, blieben stehen oder standen schon, um sich zu unterhalten. Es war so voll, dass Lena schieben musste, um durchzukommen. Dafür erntete sie Knuffe und ärgerliche Worte. Ihre Gedanken waren blockiert. Sie dachte an Frølich und machte sich Vorwürfe.
    Warum war sie nicht sofort ins Parkhaus gelaufen?
    Warum hatte sie sich nicht sofort die Nummer des Wagens aufgeschrieben, als sie ihn das erste Mal sah? Und wo war Steffen jetzt geblieben?
    Da. Er war auf dem Weg zur Rolltreppe und warf einen Blick über seine Schulter. Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke.
    Jetzt bewegte er sich auf die T-Bahnstation zu. Lena versuchte zu laufen. Erreichte die langen Rolltreppen. Nahm zwei Stufenauf einmal in schnellem Takt. Weiter unten schubste Steffen Leute zur Seite. Lena lief hinterher und bekam von einem ärgerlichen Mann, der sich mit einem Koffer abmühte, einen Stoß in den Rücken. Einen kurzen Moment sah sie Steffen ganz unten zwei Kinder umrunden und mit einer Frau zusammenstoßen, die ihre Einkaufstaschen verlor. Er lief in die T-Bahnstation hinein. Lena sprang über die Einkaufstaschen und folgte ihm. Sie hörte den einfahrenden Zug schon heranrauschen. Hörte die Türen aufschlagen. Sie nahm die Treppe zum Bahnsteig in drei Sprüngen. Der Zug stand da und wartete. War er in den Zug gesprungen oder nicht? Sie ging an den Wagen entlang. Spähte durch alle Fenster und jede offene Tür, an der sie vorbeikam, suchte den Bahnsteig ab. Sie sah ihn nicht. Verdammt noch mal, sie sah ihn nicht!
    Das Pfeifen signalisierte, dass die Türen geschlossen wurden. Da ahnte sie nur vage eine Bewegung am Ende des Bahnsteigs. In dem Moment warf sie sich in

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