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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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blutrot verfärbt hatte und ebenso abgesehen von dem leuchtenden Stab in seiner Hand sah er immer noch wie Ned aus.
    Aber er war nicht Ned.
    Still ging das Ding, das zuvor Never Dead Ned gewesen war, an Owens und den Zwillingen vorbei, ohne Notiz von ihrer Anwesenheit zu nehmen. Es stieg die Treppe hinauf. Dämonen schrien.
     
    EINUNDDREISSIG
     
    Dämonen überzogen die Zitadelle - und Frank wusste, dies war ein Kampf, den die Oger-Kompanie nicht gewinnen konnte. Er war ohnehin nie der Typ für heroische letzte Gefechte gewesen. Wenn die Chancen gleich Null standen und ein Sieg unerreichbar schien, war nichts Falsches an einem strategischen Rückzug. Da gab es nichts zu entscheiden.
    Je unwahrscheinlicher ihr Überleben wurde, desto entschlossener wurde jedoch Regina. Sie bewegte sich wie ein metzelnder Wirbelwind, mit einem zerbrochenen Schwert in der einen und dem Kieferknochen eines Dämons in der anderen Hand. Frank konnte sich leicht ausmalen, wie sie als die letzte Soldatin der Oger-Kompanie auf einem Berg von Dämonenleichen stand. Die Kampflust hatte sie fest im Griff, sie wirkte entsetzlich und schillernd zugleich. Und lächelte und lachte, während sie tötete und tötete und tötete, bis es nur noch die stärksten, furchteinflößendsten Dämonen wagten, sich ihr zu stellen. Der Rest ging ihr aus dem Weg.
    Die Zeichen einer unmittelbar bevorstehenden Niederlage waren überall zu sehen. Haufen von Dämonen bedeckten die Soldaten so dicht, dass auch der dickköpfigste Krieger erdrückt werden musste. Rochschreie erfüllten den Himmel über ihnen, als absonderliche Unterweltmonster die Vögel langsam, aber sicher genug verwundeten, um sie vom Himmel zu holen. Vier der großen Vögel lagen in der Zitadelle zerstreut, zerquetschte Krieger unter ihren steif werdenden Leichnamen. Jetzt schien es so viele Dämonen wie Kobolde zu geben. Vielleicht mehr.
    Die Kompanie hatte noch nicht aufgegeben. Sally und Elmer kämpften Seite an Seite. Das nasse Baumwesen schwelte neben dem Salamander. Miriam, die sämtlichen Zauber aus ihrer Stimme gesaugt hatte, verließ sich jetzt allein auf ihr Schwert und auf ihre Fähigkeit zu inspirieren. Die Soldaten, die unter ihrem Befehl kämpften, fällten Dämonen - übernatürlich furios. Ward kämpfte mit einem unglaublichen Eifer, und der Geier auf seiner Schulter quäkte, weigerte sich aber, seinen Herrn zu verlassen.
    Die widerstehenden Grüppchen wurden immer kleiner.
    Nicht mehr in der Lage, eine größere Form aufrechtzuerhalten, trug Seamus nun die Gestalt eines Ogers, und sie stand ihm gut, als er die Keule mit bewundernswertem Talent schwang. Ulga waren offenbar die Blitze ausgegangen, inzwischen beschwor sie Stöcke und Steine, die sie nach den Dämonen warf. Aces Roch war zu verwundet, um noch fliegen zu können, aber er trieb ihn stampfend zu Fuß über das Schlachtfeld.
    Frank, neben Regina, war nie stolzer gewesen. Und wenn er einen sinnlosen Tod sterben sollte, konnte er sich keine bessere Gesellschaft als die Oger-Kompanie vorstellen.
    Frank hatte sein Bestes getan, um den Pub zu schützen, doch Dämonen schwärmten wie auch überall sonst darüber aus. Die Dämonen schnatterten voller Vergnügen. Ned war vermutlich tot, erkannte Frank, und diesmal sehr wahrscheinlich sogar dauerhaft.
    Ein roter Blitz durchschlug die Decke des Pubs. Dämonen lösten sich so schnell auf, dass sie nicht einmal die Zeit hatten, einen Schrei auszustoßen. Rote Strähnen explodierten, schlugen Löcher in den Pub, zerstörten mehr Feinde. Frank war dermaßen in den Anblick vertieft, dass er von einem Dämon beinahe von hinten erstochen worden wäre, wenn Reginas Wachsamkeit und zerbrochenes Schwert nicht gewesen wären.
    Regina kickte den Leichnam weg. Sie schrie ihm eine Warnung zu, wachsamer zu sein, aber er konnte sie in dem Chaos nicht hören und war auch zu abgelenkt von diesen neuen Ereignissen, um es überhaupt zu bemerken. Sie war konzentrierter, deshalb brauchte sie eine Weile, bis sie das tiefrote Glühen bemerkte, das aus dem Pub strömte. Seine einstürzenden Wände verbogen sich in Zeitlupe nach außen. Die Erde bebte.
    Frank schnappte Regina, zog sie eng an sich und stellte sich selbst zwischen sie und die schwarze Magie, die dabei war, sich dort zu entladen.
    Mit einem purpurroten Blitz und einem erstickten Bumm explodierte der Pub. Das Gebäude wurde zu gefrierender Asche reduziert, die vom Himmel regnete. Ein paar kleinere Dämonenstücke - eine Hand, ein Auge, ein

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