Die Kompanie der Oger

Krieger auf monströsen Reittieren. Einige waren mit Schwertern, Peitschen oder Speeren bewaffnet. Andere nur mit ihren knirschenden Zähnen und schlitzenden Krallen. Aber jeder einzelne der Dämonen, in ihrer unendlichen Vielfalt, hatte eines mit der Oger-Kompanie gemeinsam.
    Sie suchten Streit.
    Frank und Regina kämpften Seite an Seite. Der Oger schwang seine Keule in weiten, sausenden Bögen, die die Dämonen im Flug zerquetschten. Reginas Speer schlitzte mit brutaler Effizienz auf und zerfetzte große Mengen von Gegnern. Innerhalb von Augenblicken stand das eindrucksvolle Paar auf einem kleinen Hügel toter Dämonen. Ein fetter Unterweltkrieger sprang auf Franks Schulter und biss ihn ins Fleisch. Die gezackten Reißzähne verursachten blutende Wunden, und Frank kam nicht an ihn heran, um das Biest zu entfernen. Regina spießte es auf. Der Dämon fiel herunter und riss den Speer mit sich.
    Es war viel zu laut, um irgendetwas außer dem Kampfgetöse zu hören. Frank nickte Regina dankbar zu. Sie zog ihr Schwert und nickte zurück. Und bevor sie sich umdrehte, um sich einer neuen Welle von Angreifern zu stellen, tat sie etwas, was er sie noch nie hatte tun sehen: Sie lächelte.
    Er hatte sie zwar schon lächeln sehen. Aber nicht so. Nicht ihm gegenüber. Als könnte es etwas bedeuten.
    Regina köpfte drei Dämonen sauber mit einem Schlag. Sie setzte die Bewegung mühelos fort, um einen vierten zu erstechen, der sich von hinten an sie heranstahl. Schreiend warf sie sich furchtlos auf eine weitere Gruppe. Die Dämonen hätten sie in Stücke reißen können, allerdings war ihr Angriff das Letzte, was sie erwartet hatten. Bevor sie wussten, wie ihnen geschah, hatte sie sie bereits getötet. Das Blut von Dämonen, eine pulsierende Tünche aus Tiefrot, dickem Gelb, schwerem Grün und schimmerndem Purpur, befleckte ihre schöne Rüstung und ihr noch schöneres Gesicht.
    In diesem Augenblick wusste Frank, dass er sie liebte.
    Ein paar Dämonen, törichterweise der Meinung, der verliebte Oger hätte seine Deckung fallen lassen, fanden sich zerquetscht unter seiner Keule wieder. Ein geflügelter Feind schoss heran, um Regina von hinten zu treffen. Frank griff seine Flügel, pflückte ihn aus der Luft und quetschte seinen Schädel, bis drei seiner vier Augen zerplatzten. Regina nickte ihm zu. Und jetzt war es an ihm zu lächeln.
    Ein riesiges Monster, eine Art Affe, der zu gleichen Teilen aus Schlamm und ausrangierten Fischeingeweiden bestand, walzte vorwärts, während sein Reiter ihn mit einem Dreizack antrieb. Regina und Frank hoben ihre Waffen und gingen, brüllend wie ein Mann, zum Angriff über.
    Das Scharmützel wütete in der gesamten Kupferzitadelle. Elmer kämpfte in selbstmörderischer Selbstvergessenheit gegen eine Rotte von Flammen werfenden Geistern. Er wäre zu Asche verbrannt worden, wäre Ulga nicht so geistesgegenwärtig gewesen. Sie beschwor seine persönliche Sturmwolke über seinen Kopf. Diese schüttete wolkenbruchartige Regengüsse aus, aber selbst ein nasses Baumwesen war nicht vollständig feuerfest. Die meisten seiner Blätter schwelten, und er qualmte zum Teil.
    Ulga schleuderte Blitz um Blitz und verwandelte Dämonen in verkohlte Leichname. Ein oder zwei Blitze wurden fehlgeleitet und töteten ein paar ihrer Kameraden. Der versehentliche Beschuss durch eigene Truppen musste bei einem Kampf von dieser chaotischen Art jedoch erwartet werden, und die meisten der Soldaten waren entweder Elfen oder Kobolde, die generell als entbehrlich betrachtet wurden.
    Sallys feurige Veranlagung war gegen den größten Teil des feindlichen Heeres nutzlos, stattdessen verließ sie sich auf Krallen, Zähne und Schwert. Aber wann immer ein Eisdämon auftauchte, zerschmolz sie ihn mit einem Feuerball. Dampfende Pfützen bedeckten den Boden um sie herum, bevor die frostigen Kreaturen lernten, ihr aus dem Weg zu gehen.
    Ein halbes Dutzend der stärksten Oger der Kompanie umzingelte Miriam, gezwungen, sie zu schützen. Sie konnte den Effekt nicht kontrollieren, vermochte ihre natürliche Sirenenaura nicht abzuschalten. Sie wollte ihr Schwert in Dämonenblut tränken, aber nur wenige Dämonen schafften es, in ihre Reichweite zu gelangen. Sie musste ihren verzauberten Gesang in eng gebündelten Tönen schleudern, die Feinde aus kleinen Pulks lösten.
    Seamus hatte seine Gestaltwandlerfähigkeiten auf die Spitze getrieben. Er war zu einem riesenhaften, schwerfälligen Minotaurus geworden, dreimal so groß wie ein Oger. Er