Die Kompanie der Oger
schwang seine Fäuste hin und her und fegte seine Gegner beiseite. Andere zerquetschte er unter seinen Hufen und spießte sie mit seinen Hörnern auf. Schwerter und Speere durchbohrten seine Haut und grünes Koboldblut tropfte aus den Wunden. Doch er griff weiter an.
Ace und seine Rochschwadron segelten über den dunkler gewordenen Himmel. Die Krallen der Vögel zerschnitzelten Dämonen, während sie andere verschlangen. Bald zermalmten die gesättigten und wackligen Rochs die Gegner in ihren Schnäbeln nur noch, bevor sie sie ausspuckten. Hunderte von Kobolden hielten sich an ihnen fest und bildeten eine krabbelnde, lebendige Rüstung für die Rochs, so dass die Dämonen alle Mühe hatten, an das verletzliche reptilische Fleisch darunter zu kommen. Und wenn sie es versuchten, sprangen drei oder vier Kobolde von dem Roch herüber. Die Untermieter jubelten schadenfroh, während sie und ihr unfreiwilliges Reittier in einen tödlichen Sturz auf die Erde übergingen. Einige der Rochs verloren ihre Piloten, fuhren aber fort, alles abzuschlachten, was sie verärgerte, vor allem Dämonen. Zwei Rochs fingen jedoch inmitten des Durcheinanders an, sich gegenseitig zu beharken. Riesige geflügelte Hirsche segelten heran, Feuer spuckend und wie Löwen brüllend. Grinsend ließ Ace die Zügel schnalzen und führte seine Schwadron an.
Soldat um Soldat hatte die Armee der Verdammten wenig Chancen gegen die Oger-Kompanie. Nur wenige Dämonen waren groß genug, um mit einem Oger fertig zu werden, und noch weniger hielten die Prügel aus, denen ein Oger standhielt. Oger kämpften mit gebrochenen Knochen und zersplitterten Kiefern, während sich die Hälfte ihres Blutes aus schrecklich klaffenden Wunden ergoss. Manche würden bald sterben. Viele waren tödlich verletzt, aber ganz einfach zu stur, um zu sterben, bevor der Kampf vorbei war.
Die anderen Spezies hielten sich fast ebenso gut aufrecht. Für die Orks war es eine Frage der Ehre, nicht vor dem letzten Oger zu fallen - und die Menschen waren auf eine störrische Art kompliziert genug, sich nicht ausrotten zu lassen, obwohl sie sonst nicht gerade über eine besondere Stärke oder Talent verfügten. Die Trolle waren nicht sehr gefährlich, doch alles bis aufs Köpfen bremste sie kaum. Mehr als ein Dämon stürmte über das Schlachtfeld, und zwar mit einem Troll ohne Gliedmaßen an seiner Kehle, an seinem Hintern oder an einer anderen günstig baumelnden Stelle. Die Kobolde kamen scharenweise ums Leben, bei einer Rate von zwanzig Kobolden auf einen Dämon war das jedoch eine verlustbringende Angelegenheit für die Unterweltslakaien. Sogar die Elfen schlugen sich ganz ordentlich. Sie starben schnell, aber Dämonen liebten den Geschmack von Elfenfleisch. Wenige Dämonen besaßen die Willensstärke, sich ganz auf den Kampf zu konzentrieren, wenn eine schmackhafte Leiche in der Nähe lag, und mancher Dämon starb mit einem Mund voll Elfe, nachdem er einem Gegner den Rücken zugewandt hatte.
Aber die Horde kam in immer neuen Wellen, strömte aus jedem Fenster und Tor der Eisernen Festung. Ein grenzenloser Nachschub an Soldaten stand unter Ruckas Befehl. Die Festung selbst stellte ein Tor zur Unterwelt dar - und wo immer ein Dämon starb, löste sich sein Körper bald auf und er erschien frisch und erneuert, bereit, aus den Eingeweiden der Eisernen Festung aufzusteigen, um den unerbittlichen Angriff auf die Kupferzitadelle fortzusetzen.
Ruckas Sieg schien unausweichlich. Der Imperator der Zehntausend Höllen stand in seinem Thronsaal und starrte hinunter auf den endlosen Strom von Dämonen, der in der Ferne über die belagerte Zitadelle hinwegspülte.
Und er wartete.
Ned hasste es zu warten. Während der Kampf über ihm geräuschvoll tobte, saß er hier im Keller, mit Martin und Lewis, Owens und dem schwach glühenden sprechenden Stab.
Es schien ihm, als habe er sein ganzes Leben lang gewartet. Darauf gewartet zu sterben. Darauf gewartet, nicht zu sterben. Darauf gewartet, dass seine Zeit in der Unmenschlichen Legion enden möge. Darauf gewartet, dass sein Schicksal von jemand anders entschieden wurde. Aber schlimmer als das Warten war das Wissen.
Er wusste, dass es alles sinnlos war. Die Oger-Kompanie war eindrucksvoll. Auch ohne vernünftige Disziplin und angemessene Bewaffnung waren dies gefährliche Soldaten. Deshalb hatte die Legion sie nicht entlassen wollen. Und Ned konnte sich vorstellen, dass sie eine der stärksten Armeen der Legion waren. Mit dem richtigen
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