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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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ausformulieren.« Wütend warf Elmer die Blume auf den Boden und stampfte mit seinen Wurzeln darauf herum.
    Er wandte sich an Sally. »Ekelhafte Säugetiervorurteile.« Seine Blätter streiften die Schuppen des Salamanders, und er pflückte die glimmenden Laubstücke ab, bevor sich die Flammen ausbreiten konnten.
    Ned ging weiter, bevor er noch etwas sagte, was er bedauern würde. »Ich wusste nicht, dass es eine Baumwesen-Einheit gibt«, wisperte er Gabel zu.
    »Ja, Sir. Nur vier von ihnen in der ganzen Legion, aber sie haben enge Verbindungen zur Bruderschaft der Troglodyten und den Vereinigten Belagerungsmaschinisten. Am besten, man beleidigt sie nicht.«
    »Ich werde es mir merken.«
    Die Nächste war eine Elfe. Weiße Stoppeln bedeckten ihren rasierten Kopf. Ihre Augen waren rosa, die Haut glatt und kreideweiß. Obwohl Ned Elfen nie besonders attraktiv gefunden hatte, hätte sie durchaus als schön gelten können, wenn sie nicht so pummelig gewesen wäre. Dass sie in der Nase bohrte, machte es nicht besser.
    »Das ist Versorgungsunteroffizier Ulga, Sir«, sagte Gabel.
    Sie wischte den Finger an ihrem Ärmel ab und nickte Ned zu. »Wie läuft’s?«
    »Könnte besser sein«, antwortete er ehrlich.
    »Ulga ist Teil der Magierdivision, Sir«, sagte Gabel.
    »Alles in Ordnung, Unteroffizier?«
    »Ich komm zurecht, Sir. Wenn ich so sagen darf.« Sie griff in die Luft und materialisierte mit großer Geste ein Blech Brötchen, das sie ihm mit einem Lächeln reichte. »Bedienen Sie sich, Sir.«
    Ned nahm einen Bissen und bereute es auf der Stelle. Es lag nicht daran, dass das Brötchen schlecht schmeckte. Es hatte eigentlich überhaupt keinen Geschmack. Aber es war so trocken, dass es alle Feuchtigkeit aus seinem Mund saugte. Er schluckte. Der Bissen kratzte seine Kehle entlang und landete hart in seinem Magen.
    Ulga schloss ihre Hände vor sich, breitete sie langsam wieder aus und ließ einen Zinnbecher erkennen. Sie deutete mit ihrem Finger darauf, mit dem, der nur Sekunden zuvor in ihrem Nasenloch gesteckt hatte. Wein tröpfelte von ihrer Fingerspitze und füllte den Becher, den sie Ned anbot. »Ich nenne es Ulgas Speziallese. Probieren Sie, Sir.«
    Er nahm einen Schluck und würgte sofort. Die warme Flüssigkeit beseitigte die Trockenheit in seinem Mund, nur um sie durch eine schleimige Feuchtigkeit zu ersetzen. Es war weniger ein Getränk als ein Parasit, der an seiner Zunge haftete.
    Ulga las den Abscheu in seinem Gesicht. »Verzeihen Sie, Sir, aber es ist nicht ganz einfach, den guten Stoff aus dem Nichts heraus zu schöpfen. Ich habe noch nie gehört, dass sich ein Mann beschwert hat, wenn es nichts anderes gab. Es schmeckt vielleicht nicht so gut, aber es macht Sie ziemlich schnell betrunken.«
    »Tut es das?«
    »Ja, Sir. Pure Magie in Bechern. Es gibt nichts Besseres. Außer vielleicht Schwarzes Verhängnis, aber es gibt hier nicht viele Verrückte, die das trinken.«
    Ned zwang sich zu einem weiteren Schluck und leerte den Becher. Er fühlte sich ein wenig schwindlig. »Wie viel können Sie von dem Zeug herstellen?«
    »Ungefähr drei Liter am Tag, Sir.«
    »Machen Sie, soviel Sie können, und lassen Sie es in mein Quartier bringen.«
    »Ja, Sir.« Sie grinste stolz. »Ich sehe, Sie sind ein Mann mit anspruchsvollem Geschmack.«
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne und versuchte, den grauenhaften Nachgeschmack abzuschaben. Aber umsonst saufen war eben umsonst saufen.
    »Und, Unteroffizier: Waschen Sie sich die Hände, bevor Sie den Wein herstellen«, fügte er hinzu, während er an der Reihe entlang weiterging.
    Miriam, die Sirene, war die Nächste. Inzwischen lag die Dämmerung auf der Zitadelle und der Schatten ihres Körpers wirkte sehr anziehend. Obwohl hier wahrscheinlich der verzauberte Wein am Werk war.
    »Und mit unserem Moraloffizier haben Sie sich natürlich schon bekannt gemacht«, sagte Gabel.
    Der Rest der Reihe kicherte, außer Seamus, der sich inzwischen von einem Eimer in eine Topfpetunie verwandelt hatte. Sally, der Salamander, wurde hellblau.
    Ned konnte Miriam nicht recht in die Augen schauen. Aber sie schien sich nicht im Mindesten unbehaglich zu fühlen und zwinkerte ihm mit einem leichten Lächeln zu. Vielleicht war es der Wein, vielleicht ihr angeborener Sirenencharme, vielleicht waren es auch einfach ganz gewöhnliche animalische Triebe, aber er lächelte zurück.
    »Ist das alles, Nummer Eins?«, fragte er.
    Gabel nickte. »Ja, Sir.«
    Ned schaute an der Reihe entlang. Die

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