Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
Vom Netzwerk:
weibliche.
    Beide lächelten, stolz, dass Kevin nicht nur der größte Kobold der Welt war, sondern sehr wahrscheinlich auch der schlaueste.
    Der Roch brach noch einmal zusammen, schlug einmal mit den Flügeln und keuchte.
    »Netter Versuch, Kevin«, sagte der fette Kobold. Sie kehrten beide zu ihren Posten zurück, wo sie wieder eindämmerten.
    Stets gefräßig, stets reizbar, trottete Kevin ruhelos wie immer in seinem Käfig umher. In seinen erbarmungslosen Augen aber lag etwas Neues. Während er seinen letzten Kobold-Imbiss verdaute, nahm er auch etwas viel Unheilvolleres von dem verdauten Schnabeltier auf: den Beginn eines nagenden Hungers, angetrieben durch Hass und einen letzten Funken sterbender Magie. Er richtete seinen Blick auf die Zitadelle, an dem schiefen Turm vorbei und in Richtung des Büros, wo sich Never Dead Ned versteckte.
     
    ZWEIUNDZWANZIG
     
    Als Regina von der Erfolglosigkeit des Make-ups und Parfüms, was das Anziehen von Neds Zuneigung betraf, berichtete, ließ sich Ulga nicht entmutigen. Sie versammelte Regina, Sally und Seamus in einer der kleinen Küchen der Kupferzitadelle. Da Ned nicht auf Glamour reagierte, war Ulgas nächster Plan, den häuslichen Typ auszuprobieren.
    »Ich kann nicht kochen«, sagte Regina.
    »Das müssen Sie auch nicht«, erklärte Ulga. »Sie müssen seinen Bauch nur mit etwas gutem Essen - ordentlich dargereicht - füllen, und er wird Ihnen gehören.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ziemlich sicher«, antwortete Ulga, während sie Kartoffeln, Steak und Paprika schnitt und sie auf Degen spießte. »Es gibt keine Garantie dafür, was genau dafür nötig ist.«
    Regina wunderte sich über Ulgas Fachkenntnis. Sie selbst schien überhaupt nicht zu wissen, wie man die Aufmerksamkeit eines Mannes erregte.
    »Ein großer Teil sind Vermutungen«, gab Ulga zu. »Aber es ist der einzige Weg.«
    »Nicht der einzige Weg«, sagte Seamus.
    »Ich nehme an, du hast einen besseren Vorschlag.« Ulga reichte Sally das Schaschlik. Sie briet es langsam mit einer gleichmäßigen Flamme aus ihrem linken Nasenloch.
    »Das habe ich in der Tat«, meinte Seamus. »Sie könnten ihm einfach sagen, dass Sie ihn mögen, sich die Kleider vom Leib reißen und Sex mit ihm haben.«
    Ulga runzelte die Stirn. »So macht man das nicht.«
    Seamus zuckte die Achseln. »Vielleicht sollte man es aber so machen.«
    »Da stimme ich zu«, sagte Sally. »All diese Manöver und Strategien scheinen mir doch lächerlich erfolglos zu sein.«
    »Hören Sie nicht auf sie, Ma’am«, warf Ulga ein. »Sie wissen nicht, wie das hier funktioniert.«
    »Es scheint überhaupt nicht zu funktionieren«, bemerkte Sally, während sie das zweite Schaschlik briet.
    »Es funktioniert wunderbar.« Ulga klopfte Regina auf die Schulter. »Alles, bei dem wir lernen, dass es nicht funktioniert, bringt uns einen Schritt näher an das, was funktionieren wird.«
    Seamus legte die Ohren an. »Oder Sie könnten einfach die ganze harte Arbeit überspringen und sich auf einen Plan verlassen, der garantiert funktioniert. Als hauptsächlich männliches Wesen sage ich Ihnen jetzt, dass nichts die Aufmerksamkeit eines Mannes so sicher weckt wie eine nackte Frau, die sich an ihm reibt.«
    »Nicht jede Spezies hat dieselben Paarungsrituale wie deine unterentwickelte Rasse«, sagte Ulga mit offensichtlichem Ekel.
    »Und nicht jede Spezies macht aus Sex ein solches Theater wie deine«, gab Seamus zurück.
    Regina stimmte dem Kobold zu. Dies alles hier war ein großer Aufwand für etwas, wovon sie nicht einmal sicher wusste, dass sie es wollte. Kein Wunder, dass Amazonen den Sex vor so langer Zeit aufgegeben hatten.
    »Du kannst weiter diskutieren«, sagte Ulga zu Seamus, »oder du kannst dich nützlich machen und Blumen aus diesen Radieschen schnitzen.«
    »Können wir zumindest das Aneinanderreihen als strategische Option behalten?«, fragte Seamus.
    »In Ordnung. Wir nennen es Plan Z.«
    Seamus griff sich ein Radieschen. »Willst du Rosen oder Tulpen? Ich kann beides.«
    Ulga ließ Regina ihr Make-up abwaschen und etwas Bequemeres anziehen. Sie schaffte es allerdings nicht, Regina zu überzeugen, ihre Rüstung aufzugeben und etwas femininer Wirkendes anzuziehen. Die Amazone wollte nichts davon hören, aber schließlich zog sie doch nur Reiterhosen aus gehärtetem Leder und ein sehr leichtes Kettenpanzershirt an. Sie weigerte sich kategorisch, ihr Schwert aufzugeben und fügte stattdessen eine Schärpe mit Wurfmessern und eine kleine Axt an der Hüfte

Weitere Kostenlose Bücher