Die Korallentaucherin
das Gefühl, am Himmel zu fliegen. Eine schnelle Bewegung, und ein Hai war da und gleich wieder verschwunden, kümmerte sich um seine eigenen Angelegenheiten.
Über die golden wogenden Seegraswiesen hinweg zu einem Vorsprung, an dem Anemonen an den weichen Korallen hafteten und ihre schönen, aber giftigen Bewohner schützten, glitt ein Riffaal, und ein Kaiserfisch hielt das Maul weit geöffnet, damit Putzerfische hinein- und hinaushuschen und Mund und Zähne reinigen konnten. Die kleinen blauen Fische, die zwischen den räuberischen Kiefern umherflitzten, hatten die Signale verstanden: Bis ihre Arbeit getan war, konnten sie sich sicher fühlen.
Und hatte sie im schimmernden fernen Wasser für einen Augenblick die weichgezeichneten menschlichen Gestalten eines Jungen und eines Mädchens gesehen? Die sich an den Händen hielten, zusammen schwammen, zu Hause und glücklich in den freundlichen Gewässern des Riffs und seiner Welt? So anders als die turbulenten Küstengewässer und ein Felsvorsprung, von dem die Wellen das Glück einer Familie, Kinderträume und die Hoffnung einer Mutter gerissen hatten.
Sie stieß nach oben, ihr Atem zischte und ließ das Wasser aufsprudeln, und durchbrach den Wasserspiegel. Eine Hand streckte sich ihr entgegen und half ihr auf die Leiter, und sie zog sich hoch. Das Wasser floss von ihrem roten Neoprenanzug und den silbernen Sauerstoffflaschen. Jennifer schob sich die Tauchermaske auf den Kopf, entfernte das Mundstück und löste die Riemen, während Tony ihr den Sauerstoffbehälter vom Rücken hob.
»War es bella, Bella?«, fragte er sanft.
»Sehr. Ich habe mir nie träumen lassen, dass ich diese Welt wirklich erleben, mich als Teil von ihr fühlen könnte … dort unten.« Sie warf ihre Schwimmflossen aufs Deck und blickte ins Wasser hinunter. »Ich werde es immer wieder tun. Aber jetzt, in diesem Moment, habe ich das Gefühl, ein Kapitel abgeschlossen zu haben.«
Tony neigte sich über sie und küsste ihre nassen, salzigen Lippen. »Dir bleibt noch jede Menge Zeit, andere Geschichten zu beginnen.«
Tot und weiß lag sie in ihrer Handfläche. Die uralte Muschel, die sie eines Tages auf dem Feld ihres Vaters gefunden hatte. Jennifer suchte sich den Weg übers Riff bis dahin, wo es steil ins Wasser abfiel. Bald würde die Flut kommen und es überspülen. Sie holte tief Luft und ließ sich nach vorn in das unendliche Blau fallen, tauchte nach unten, steuerte den Felsvorsprung an, den sie von oben gesehen hatte. Sie sah eine Gruppe pinkfarbener verästelter Korallen, von Seegras umarmt, und legte das Fossil dort ab. Als sie wieder zur Oberfläche hinaufstieß, wollte sie sich gern vorstellen, dass der Kalkstein, in dem die kleine Muschel erstarrt war, sich mit der Zeit neu bildete, dass Körnchen von Korallensand die winzigen Wesen beim Wiederaufbau unterstützten und den Lebenskreislauf des Riffs fortsetzten.
Ihr Kopf erhob sich aus dem kristallklaren Wasser. Die Sonne schien.
Danksagung
An alle Frauen in meiner Familie, an meine Freundinnen und Mentorinnen über Jahre hinweg – danke. Ich hoffe, ich konnte eure Erwartungen erfüllen.
Und meine Liebe gilt besonders meiner Mutter Kay und meiner eigenen Tochter Gabrielle. Ihr beide seid meine Inspiration!
Dank an den lieben Boris, dessen Liebe und Unterstützung mir das Leben erleichtert und mich glücklich macht. (Und wir beide genießen die köstliche Bunya.)
Dank an meinen Sohn Nick für seine Liebe, seine Weisheit und seinen sanften Humor.
Und Dank an alle bei Pan Macmillan, einschließlich meinen Verleger, den unerschütterlichen James Fraser, an meine Lektorin, die hinreißende Nikki Christer, und an meine gute Reisegefährtin, die unbezähmbare Publizistin Jane Novak.
Ich danke dir, Ian Robertson, dafür, dass du solch ein netter altmodischer Anwalt (!) und guter Kamerad bist.
Dank an Rosemary und Jim Revitt. Jim ist, seit ich ein kleines Mädchen war, immer mein größter Mentor geblieben.
Dank an Ron Revitt für die Zeichnungen und dafür, dass er mir eher ein großer Bruder als ein Onkel ist.
Ein riesiges Dankeschön an die Southern Cross University – besonders an Professor Peter Harrison, den Leiter der Fachbereiche Meeresforschung und Direktor des SCU Whale Research Centre, für alles, was er mich auf Heron Island gelehrt hat, und für sein geduldiges Korrekturlesen. Und an David Lloyd von der School of Environmental Science, Sachbearbeiter im SCU Whale Research Centre (dessen Schirmherrin zu sein
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