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Die Korallentaucherin

Die Korallentaucherin

Titel: Die Korallentaucherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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bereitstellen. Dann hätte ich zumindest einen Vorwand für häufigere Besuche.«
    »Und dort findest du es entschieden interessanter als in der Ferienanlage, könnte ich mir vorstellen«, sagte Tony.
    »Ich versuche, Tony zu überreden, dass er zurückkommt und über das Forschungszentrum schreibt«, sagte Lloyd. »Würde Blair das nicht für gute Reklame halten?«
    »Ich würde Blair gegenüber nichts davon erwähnen, Lloyd. Er würde sonst Tony unter Druck setzen, dass er über die Anlage schreiben soll. Und ich glaube nicht, dass das eine Story in Ihrem Sinne wäre, oder?«
    »Eigentlich nicht. Aber die Zukunft von Branch Island, die Zukunft des gesamten Riffs könnte nach allem, was ich so höre, eine tolle Story abgeben. Wir werden sehen.« Tony warf seine leere Dose in den Mülleimer und schüttelte Lloyd die Hand. »Das war ein schöner Vormittag. Danke.« Er wandte sich Jennifer zu und reichte ihr lächelnd die Hand. »Falls ich wirklich zurückkomme, hoffe ich, dass Sie Ihre Forschungen in achtzig Metern Tiefe betreiben. Oder doch wenigstens schnorcheln.«
    Jennifer lachte. »Das wage ich zu bezweifeln. Viel Glück bei allem, wofür Sie sich jetzt entscheiden.«
    »Das ist das Schwierigste: die Entscheidung. Bitte, nehmen Sie ein paar von den Fischen, die wir gefangen haben. Bis bald, Lloyd.« Er stieg vom Boot.
    Als der Katamaran sich näherte, nahm Jennifer die beiden Fische, die Lloyd ihr reichte, und ging den Steg entlang zurück. Tony unterhielt sich mit Rosie, und Jennifer machte sich auf den Weg zurück zur Rezeption, um nachzusehen, ob sie die ausgedruckten Seiten bereits abholen und sich wieder an die Arbeit begeben konnte.
    Jennifer arbeitete ihre Aufzeichnungen durch, setzte Professor Dawns Forschungsergebnisse zur Ostaustralischen Strömung in einen gut lesbaren Text um, doch ihre Gedanken schweiften immer wieder ab zum Forschungszentrum. Wie gern würde sie dort arbeiten. Ob es möglich wäre, dort eine Art Seminar zu belegen? Einen Schein zu bekommen? Wie sehr wünschte sie sich, in Macs Umfeld zu sein. Die Kameradschaft der Forschergruppe führte Jennifer vor Augen, wie einsam sie war.
    Sie reckte sich, schob die Papiere auf eine Seite und beschloss, Blair zu suchen, um mit ihm zu Mittag zu essen. Ihr fiel auf, dass sie inzwischen einen gesunden Appetit hatte. An der Rezeption erfuhr sie, dass Blair im Wartungsbereich zu tun hatte, und Jennifer bat, ihm Bescheid zu geben, dass sie im Speisesaal war. Auf dem Weg zum Restaurant sah sie Rosie und dankte ihr für die Hilfe beim Ausdrucken ihrer Aufzeichnungen.
    Zum ersten Mal erlebte sie Rosie ein bisschen gehetzt. »Kein Problem, Jenny. Gern geschehen. Geht dir die Arbeit von der Hand?«
    »Gewissermaßen. Ich war eine Weile drüben im Forschungszentrum bei Mac. Das ist ziemlich interessant. Vielleicht kann ich dort ein bisschen mitarbeiten.«
    Rosies Miene hellte sich auf. »Wow, dass wäre ideal für dich. Ich wollte einen Lagerraum für dich ausräumen, aber der ist nicht größer als ein Schrank.«
    »Bitte, mach dir nicht so viel Mühe.«
    »Bei Macs Leuten hättest du es besser getroffen. Wer weiß, was dabei alles herauskommen könnte?« Sie gingen nebeneinander. »Gehst du zum Mittagessen? Ich wollte auch gerade einen Happen zu mir nehmen. Der Vormittag war schlimm.«
    »Ich habe Blair gesucht. Komm, finden wir einen Tisch. Was gibt es denn?«
    »Wenn ich das wüsste. In der Verwaltung ist etwas im Busch. Vielleicht sollten wir gar nicht darüber sprechen, aber Tony Adams hat versehentlich eine Art Bombe platzen lassen. Er war früher Korrespondent und ist inzwischen ein bekannter Journalist …«
    »Ich habe ihn auf Sooty kennengelernt. Schreibt er über diese Anlage?«
    »Himmel, hoffentlich nicht.« Rosie nahm Platz und griff nach einem Brötchen, kaum dass der Korb auf dem Tisch stand.
    »Wäre das nicht gut?« Jennifer dachte an Blairs Vorliebe für Werbung.
    »Nichts gegen Tony Adams. Wir mögen den exklusiven Hochglanz-Freizeit-Kram, den wir kontrollieren können. Tony sagte, die Führungskräfte von Reef Resorts sind auf dem Schiff des Unternehmens, das vor Sooty liegt. Ich hatte keine Ahnung, dass sie in der Gegend sind. Der Unternehmenssitz befindet sich in Sydney. Warum haben sie mich nicht kontaktiert oder sind hergekommen, um sich Branch anzusehen? Mir gefällt diese Heimlichtuerei nicht. Zumal ich die Leute selbst nicht sonderlich mag. Geldleute, die nur sehen, was unterm Strich herausspringt. Solange etwas Profit

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