Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden
Alltagssituationen anfühlt, dass der andere nicht mehr da ist. Fühlen Sie Ihre Einsamkeit. Justieren Sie Ihre Aufmerksamkeit genau auf jenes Moment, das unangenehm ist!
Wandern Sie auch diesmal so lange durch die Landschaft Ihrer Gefühlseindrücke, bis Sie keine negativen Bilder des anderen oder Ihrer Zukunft ohne ihn mehr finden, die Sie „ausfühlen“ könnten.
Wiederholen Sie den Vorgang gegebenenfalls zwei- bis dreimal. Wiederholen Sie diese Übung bei Bedarf an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen.
Was können Sie erwarten? Sie werden mit großer Wahrscheinlichkeit deutliche Erleichterung empfinden. Ihr Trennungsschmerz lässt nach. Sie fühlen sich freier und leichter. Sie sind auf dem besten Wege, Ihre emotionale Krise zu überwinden.
Intellektuell kann das dagegen durchaus bedeuten, dass Sie die Trennung immer noch bedauern und ganz klar die Nachteile durch den Verlust des Partners sehen. Sie erfassen einen bestimmten Unwert gedanklich , intellektuell. Aber die Krise hat ihren Leidenscharakter verloren, sie ist nicht mehr emotional .
18 Gedanke nsetzen B
In Kapitel B erhalten Sie Zusatzinformationen, Tipps und Hintergrundwissen zur Technik, wie sie in Kapitel 4, „Gedankensetzen“, beschrieben wird.
Ein wichtiger Punkt, den man beim Gedankensetzen, aber auch bei den anderen Techniken berücksichtigen sollte, ist die Skepsis. Versuchen Sie nicht, Ihre Skepsis zu unterdrücken. Lassen Sie skeptische Gefühle zu.
Bewerten und kritisieren Sie auch hier wieder nicht. Spontane Skepsis ist kein Fehler!
Ihr Umgang mit der Skepsis ist entscheidend. Taucht beim Gedankensetzen ein skeptisches Gefühl auf, dann nehmen Sie es in neutraler Haltung wahr. Klammern Sie seinen Wahrheitsgehalt aus, setzen Sie ihn in Parenthese. Wenn Sie sich leicht von Ihrer Skepsis abwenden können: in Ordnung! Wenn nicht: Verzichten Sie darauf, Ihren Willen einzusetzen.
Ob ein skeptisches Gefühl auftaucht, können Sie nicht immer beeinflussen, wohl aber Ihren Umgang damit: Sie können die Urteilsbildung aufschieben und einfach abwarten.
Dies ist eine der erwähnten Feinheiten der Technik, die zu wesentlich besseren Erfolgen führt als etwa die konzentrative Formelbildung im Autogenen Training. Vertreter des Autogenen Trainings wie auch sein Schöpfer J. H. Schultz empfehlen „geistig möglichst lebhaft“ vorgestellte Formeln oder eine Haltung des „So-tun-als-ob“ (Hannes Lindemann). [63]
Dies bedeutet aber, sich unnötig anzuspannen [64] und sich etwas vorzumachen, sich selbst zu täuschen. Damit die Technik des Gedankensetzens wirkt, ist es weder nötig, sich zu konzentrieren noch zu schauspielern. Anspannung ermüdet, und „So-tun-als-ob“ wird vom eigenen inneren kritischen Beobachter abgelehnt.
Weiter verstärkt – und das ist manchmal im Tohuwabohu des Alltags sogar unerlässlich – wird die Technik des Gedankensetzens durch eine vorgeschaltete Entspannungstechnik. Verfügen Sie bereits über eine wirksame Entspannungsmethode, dann bleiben Sie dabei. Denjenigen, die noch keine Erfahrung mit solchen Techniken haben oder die sich nicht sicher sind, empfehlen wir die Wortklangmeditation, weil sie schnell ohne Anstrengung und Konzentration zu tiefer Entspannung führt.
Wortklangmeditation ist leicht zu erlernen. Anders als etwa beim Autogenen Training benötigen Sie nicht viele Sitzungen, um Übungen wie „Schwere“ und „Wärme“ zu beherrschen. Achten Sie darauf, falls Sie Wortklangmeditation lernen, dass Ihnen nicht ungewollt ein fremdes Weltbild oktroyiert wird. [65] Diese Technik wirkt auch ohne religiösen Glauben und weltanschauliche Suggestionen.
Wortklangmeditation bewirkt u.a. Selbstzentrierung: Wir sind ausgerichtet auf die eigene Mitte, ohne von zu starken Vorstellungen abgelenkt zu werden. Jeder kennt den Zustand der „Selbstvergessenheit“. Dann haben wir uns selbst so weit „verloren“, dass wir vollständig von Gedanken und Gefühlen überflutet werden.
Selbstzentrierung bedeutet nun nicht etwa, keine Gedanken mehr zu haben oder haben zu wollen. Sondern das Wissen von uns selbst ist in der Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf andere Objekte mit gegenwärtig, sei es nun intermittierend oder mehr oder weniger kontinuierlich.
Im Zustand der Selbstzentrierung, der sich oft auch spontan im Alltag einstellt, sind wir wach und zugleich entspannt. Die Aufmerksamkeit hat kein besonderes Ziel mehr. Oder aber das Ziel wird – wie
Weitere Kostenlose Bücher