Die Kraft gelebter Gegenwart
und jagen sie dann (eine Projektion).
Bevor wir Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick ansammeln, erscheinen uns diese Spiegelungen und Projektionen, als seien es Ereignisse, die uns widerfahren , unabhängig von unserem Verhalten. Sie treten in der Gestalt scheinbar willkürlicher und chaotischer, äußerer Umstände auf. Sie erscheinen uns auch als grundloses Verhalten der Menschen um uns herum, das wir als emotional aufwühlend empfinden.
Je mehr Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick wir jedoch ansammeln, desto eher können wir erkennen, dass wir absichtlich »gereizt« werden, wenn wir in einer Weise getriggert werden, die uns emotionales Unbehagen verursacht.
Solche » Aufreger « entsprechen dem Plan.
Wann immer wir uns aufregen, sind das die Geister der Vergangenheit, die uns besuchen kommen und uns Gelegenheit geben, sie endgültig zu vertreiben, damit sie uns weder in der Gegenwart noch in der Zukunft weiter verfolgen.
Zwei Einsichten helfen uns, die Spiegelungen der auftauchenden, unbewussten Erinnerungen in der Welt um uns herum zu erkennen:
Wann immer etwas geschieht, das uns emotional aufwühlt, ob es uns nun als Ereignis oder als das Verhalten einer anderen Person widerfährt, erfahren wir eine Spiegelung unserer Vergangenheit.
Wann immer wir reaktiv auf eine solche Erfahrung agieren, sei es physisch, mental oder emotional, ist dies eine Projektion als Folge dieser Spiegelung.
Bedauerlicherweise gibt es keine Ausnahme für diese Regel. Emotionaler Aufreger = Erinnerung.
Wenn wir uns wegen einer Sache emotional aufregen, erinnern wir uns an etwas, das bis zu diesem Augenblick unbewusst vor uns verborgen war. Wir hängen energetisch an diesem Ereignis, das uns triggert, und agieren daher reaktiv darauf, weil es nicht integrierte, emotionale Umstände aus unserer Vergangenheit spiegelt. Wir werden davon verfolgt und agieren reaktiv durch Projektion auf das Ereignis: durch unser Verhalten als Opfer oder Sieger.
Wir haben gesehen, dass einer der Gründe, warum wir gegebenenfalls nicht in der Lage sind, eine uns triggernde Situation als eine auftauchende emotionale Erinnerung aus der Vergangenheit zu erkennen, der ist, dass wir in der »Zeit« die Tendenz haben, unsere Aufmerksamkeit auf das Physische der Situation zu richten. Unsere Aufmerksamkeit ist durch das physische Ereignis, die Umstände oder das Verhalten der Person gebunden, die bzw. das uns aufregt, und kann daher nicht erkennen, dass unser emotionales, reaktives Agieren eine Folge ist.
Dies ist entscheidend: Bei der auftauchenden Erinnerung geht es nicht um etwas Physisches, das wir sehen, oder etwas, das wir mental verstehen, sondern um etwas Emotionales, mit dem wir uns rein durch die gefühlte Wahrnehmung verbinden.
Die Erinnerung ist ein energetisches Echo, das wir über das Gefühl wahrnehmen .
Durch The Presence Process lernen wir, uns nicht auf das physische Ereignis, das Verhalten der Person oder die Geschichte, die wir uns selbst über diese Dinge erzählen, zu konzentrieren. Stattdessen schulen wir uns darin, die gefühlte Resonanz zu erfahren, die während dieser Situation entsteht, weil darin die emotionale Signatur der Erinnerung steckt.
Unsere frühesten Erinnerungen stehen uns nur als emotionale Signaturen zur Verfügung. Wenn es uns gelingen soll, sie zu erkennen und bewusst zu integrieren, müssen wir uns der gefühlten Wahrnehmung bewusst werden. Gefühlte Wahrnehmung befähigt uns, über die derzeitige physische Situation und deren mentale Geschichten hinauszuwachsen und uns stattdessen der emotionalen Strömungen bewusst zu werden, die unter der Oberfläche der Ereignisse fließen.
Die physische Welt verändert sich ständig. Da sich die physischen Umstände unserer Erfahrung immerzu ändern, haben wir den Eindruck, dass es ganz neue Ereignisse sind. Wenn wir uns also auf die Oberfläche von Ereignissen konzentrieren, werden wir sehr wahrscheinlich annehmen, dass die Ereignisse jedes Moments neu sind.
Doch allein die Tatsache, dass wir von bestimmten Umständen getriggert werden und von anderen nicht – und dass wir dann emotional reaktiv auf diese bestimmten Umstände agieren –, ist Beweis genug, dass die Ereignisse des Augenblicks, durch den wir uns aufregen, nichts Neues sind. Wir werden emotional unangenehm berührt, weil uns das Geschehen an etwas Unangenehmes aus der Vergangenheit erinnert, das noch nicht integriert wurde. Wir werden emotional getriggert, weil es eine Spiegelung ist, gewöhnlich
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