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Die Kreatur

Die Kreatur

Titel: Die Kreatur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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schlagen und sehen, dass wir direkt an ihn herankommen, schnell und brutal«, sagte sie.
    »Wir sind keine militärische Spezialeinheit.«
    »Wir sind aber auch nicht bloß dafür zuständig, Parksündern Strafzettel auszustellen.«
    »Was ist, wenn es unter dem Personal in seiner Villa welche von uns gibt?«, fragte Michael besorgt.
    »Da wird keiner von uns sein. Er würde sich zu Hause nicht von einem von uns bedienen lassen wollen. Die Leute könnten etwas hören oder sehen. Sie werden alle der Neuen Rasse angehören. «
    »Wir können nicht hundertprozentig sicher sein.«
    In der Decatur Street am Rande des Jackson Square, wo Kutschen aufgereiht standen, um Rundfahrten durch das French Quarter anzubieten, war eines der sonst so ruhigen Maultiere durchgegangen. Der Kutscher und ein Polizist nahmen zu Fuß die Jagd auf, während das Maultier das reich verzierte Gefährt im Kreis herumzog und den Verkehr blockierte.
    »Vielleicht hat ihm die alte Francine jemanden hinten reingestopft«, meinte Michael.
    Carson ließ sich nicht vom Thema abbringen. »Dann müssen wir uns Victor also in seinem Haus im Garden District schnappen.«
    »Vielleicht wäre es sinnvoller, wenn wir uns aus New Orleans absetzen. Wir könnten irgendwo hinfahren, wo er uns nicht findet, damit wir mehr Zeit haben, unser Vorgehen gründlich zu durchdenken.«

    »Ja, klar. Damit wir nicht unter Druck stehen. Wir sollten uns gleich eine volle Woche Zeit lassen, um in Ruhe nachzudenken. Vielleicht auch zwei Wochen. Vielleicht kämen wir sogar nie mehr zurück.«
    »Wäre das denn so schlimm?«, fragte er.
    »›Das Einzige, was notwendig ist, damit das Böse triumphieren kann‹ …«
    »… ›ist, dass die guten Menschen nichts tun.‹ Ja, das habe ich auch schon mal gehört.«
    »Wer hat das eigentlich gesagt?«, fragte sie.
    »Ich glaube, es war Tigger, aber es könnte auch Puh gewesen sein.«
    Der Kutscher bekam das Zaumzeug zu fassen. Das Maultier beruhigte sich und ließ sich an den Randstein führen. Der Verkehr setzte sich wieder in Bewegung.
    Carson sagte: »Er weiß, dass wir ihm auf den Fersen sind. Selbst wenn wir die Stadt verlassen, wird er keine Ruhe geben, bevor er uns gefunden hat, Michael. Wir wären für alle Zeiten auf der Flucht.«
    »Das klingt doch romantisch«, sagte er wehmütig.
    »Fang bloß nicht wieder davon an«, warnte sie ihn. »Aubreys Rosengarten war schon nicht der Ort dafür, und der hier ist noch ungeeigneter.«
    »Wird es jemals einen richtigen Zeitpunkt geben?«
    Sie fuhr eine Minute lang schweigend weiter, bog an der nächsten Kreuzung nach rechts ab und sagte dann: »Vielleicht. Aber nur, wenn es uns gelingt, Helios abzuknallen, bevor seine Leute uns die Eingeweide aus dem Leib reißen und uns in den Mississippi werfen.«
    »Du verstehst dich wirklich darauf, einem Typen Mut zu machen.«
    »Und nun hör auf damit. Sei still. Wenn wir jetzt schmalzig werden, dann leidet unsere Konzentration darunter. Und wenn unsere Konzentration nachlässt, sind wir tot.«

    »Ein echter Jammer, dass der Rest der Welt nie zu sehen bekommt, wie zart du besaitet bist.«
    »Es ist mein Ernst, Michael. Ich will nicht über uns beide reden. Ich will noch nicht mal Witze darüber reißen. Es herrscht Krieg, und wir müssen ihn gewinnen.«
    »Also gut. Okay. Ich habe gehört, was du gesagt hast. Ich werde mich zusammenreißen.« Er seufzte. »Champ Champion hat drei Hoden, und ich werde demnächst überhaupt keine mehr haben, sie werden schlicht und einfach verschrumpeln. «
    »Michael«, sagte sie warnend.
    Er seufzte wieder und sagte kein Wort mehr.
    Zwei Kreuzungen später warf sie einen Seitenblick auf ihn. Er sah hinreißend aus. Und das wusste er selbst.
    Sie riss sich ebenfalls zusammen und sagte: »Wir müssen einen Ort finden, an dem wir ungestört sind, damit wir uns die neuen Waffen genauer ansehen und sie laden können. Und die Ersatzmagazine auch.«
    »Was ist mit dem Stadtpark?«, schlug er vor. »Nimm den Forstweg, der dahin führt, wo wir vor zwei Jahren den toten Buchhalter gefunden haben.«
    »Den nackten Typen, der mit der Karnevalsperlenkette erdrosselt worden ist.«
    »Nein, der doch nicht. Der war Architekt. Ich rede von dem Kerl im Cowboykostüm.«
    »Ach ja, dieser Cowboyanzug aus schwarzem Leder.«
    »Er war mitternachtsblau«, korrigierte Michael.
    »Wenn du das sagst. Du bist modebewusster als ich. Die Leiche lag ziemlich nah an diesem Forstweg.«
    »Ich meine nicht da, wo wir die Leiche gefunden haben«,

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