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Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Titel: Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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verzeihen!«
    »Die Undinen werden ohnehin schweigen, wenn wir nicht zusammenbleiben«, erklärte der Riese. »Wir dürfen uns nicht trennen!«
    »Das ist die einzige Gelegenheit, etwas über Eure Zukunft zu erfahren«, sagte Zui'a. »Vielleicht hilft es Euch, Eure Familien wiederzufinden und Sombre zu besiegen.«
    »Die Undinen hatten vorhergesagt, dass weitere Erben sie aufsuchen würden«, überlegte der Junge. »Das erwähnt Tante Corenn in ihrem Tagebuch. Vielleicht sind damit wir gemeint?«
    Die anderen dachten einen Moment darüber nach, während Zui'a sie nicht aus den Augen ließ. Zejabel ertrug die Niedertracht der Göttin nicht länger. Sie wandte den Kopf ab, aber der Anblick des Leviathan, der neben der Pforte drohend mit den Scheren klapperte, war ebenso quälend.
    »Es stimmt – ich erinnere mich, dass die Undinen so etwas sagten«, murmelte der Riese widerstrebend.
    »Wir werden uns nicht blindlings in die Flammen stürzen«, protestierte die junge Frau. »Wer weiß, ob wir da jemals wieder rauskommen!«
    »Eure Eltern haben es geschafft«, sagte der Krieger schulterzuckend. »Und selbst Saat hat den Ausgang gefunden.«
    »Aber vielleicht haben wir kein solches Glück! Bin ich denn die Einzige, die eine Falle wittert?«
    »Euer Misstrauen ehrt Euch«, sagte Zui'a. »Ihr habt keine Scheu, mir auf Augenhöhe zu begegnen, und es gibt noch weitere Anzeichen, die mich vermuten lassen, dass
Ihr
der Erzfeind seid. Könnt Ihr ohne die Gewissheit leben?«
    »Unsinn«, widersprach sie mit einem heftigen Kopfschütteln.
    Gleichwohl verfehlten Zui'as Worte ihre Wirkung nicht. Die Verwirrung der Erben wuchs.
    »Warum gehen wir nicht erst ins Jal'dara?«, schlug der Junge vor. »Wir könnten Nol aufsuchen und ihn fragen, ob es eine gute Idee ist, ins Kam hinabzusteigen!«
    Alle Blicke richteten sich auf Zui'a, die nun die Augen niederschlug.
    »Ich kann die Pfote zum Dara nicht öffnen«, sagte sie leise.
    »Warum nicht?«, fragte der Ramgrith argwöhnisch. »Nol hat es doch auch getan, und zwar genau hier. Schon mehrmals!«
    »Ja. Aber der Ewige ist ein Kind des Dara. Im Gegensatz zu mir.«
    Das Entsetzen stand allen ins Gesicht geschrieben, aber niemand war fassungsloser als Zejabel. Dann war die Göttin also …
    »Ihr seid eine Dämonin!«, rief die Lorelierin. »Ihr stammt aus dem Jal'karu, genau wie Sombre! Ich hätte es wissen müssen! Habt Ihr tatsächlich geglaubt, wir würden Euch vertrauen?«
    »Meine Herkunft tut nichts zur Sache«, sagte Zui'a. »Sombre unterscheidet nicht zwischen den Kindern des Dara und denen des Karu. Er will uns alle beherrschen und wird nicht zögern, jeden zu vernichten, der sich ihm widersetzt. Auch mich.«
    »Dann ist es wohl Zufall, dass er mit den Göttern angefangen hat«, grummelte der Krieger.
    »Eins dürft ihr nicht vergessen«, sagte die Unsterbliche eindringlich. »Wenn ich Euch wirklich etwas antun wollte, hätte ich das längst getan. Ich hätte meine besten Boten mitnehmen und sie Euch im Felslabyrinth auf den Hals hetzen können, ich könnte Zejabel befehlen, Euch mit Pfeilen zu durchlöchern, oder Sombre herbeirufen, jetzt gleich. Dagegen wärt Ihr machtlos.«
    »Das werden wir ja sehen!«, knurrte der Krieger.
    »Wärt Ihr bereit, mit uns ins Karu zu gehen?«, fragte der Ramgrith.
    Zui'a zögerte, und ihr Blick streifte den ihrer Kahati, zu kurz, um in ihren Augen die Verachtung oder gar den Hass zu lesen, den Zejabel empfand. Eine Dämonin. Zui'a, die Strafende, war eine Dämonin!
    Zejabel war ihr Leben lang getäuscht, verhöhnt und benutzt worden, das wurde ihr auf einen Schlag klar.
    »Ich kann nicht ins Jal zurückkehren«, antwortete Zui'a. »Niemand von meinen Brüdern und Schwestern kann das, wenn sie erst einmal dem Sinn der Menschen entsprungen sind. Ich kam hierher, um die Pforte zu öffnen und Euch die göttliche Berührung zu geben. Mehr vermag ich nicht zu tun.«
    »Wie überaus großzügig von Euch!«, zischte die Frau. »Ihr schickt uns geradewegs in den Tod!«
    »Wir werden die Pforte nicht durchschreiten, solange Ihr uns nicht glaubhaft versichert, dass unser Leben nicht in Gefahr ist«, entschied der Ramgrith. »Ihr mögt die Wahrheit sagen, aber die Gefahr ist zu groß. Wir müssen einen anderen Weg finden.«
    »Zejabel könnte Euch begleiten.«
    Alle sahen zu ihr herüber, und sie hatte plötzlich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Das war nicht geplant gewesen. Also hatte Zui'a auch
sie
belogen. Ihre Panik wuchs, als die Stimme der

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