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Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Titel: Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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nahe kam, mit dem Tod gedroht - und nun hatte sie an der Seite der Erben gekämpft und mit ihnen das Weite gesucht. Gewiss war ihr noch gar nicht klar, was das bedeutete. Sie hatte ihre Herrin verraten, ihren Glauben aufgegeben und sich selbst zur Einsamkeit verdammt. Dies alles rief unliebsame Erinnerungen in Nolan wach, und er trat auf die junge Frau zu. »Eine so geschickte Bogenschützin habe ich noch nie gesehen«, sagte er und nahm ihre Hand. »Du hast uns das Leben gerettet.«
    »Amanon
hat uns gerettet!«, widersprach Eryne empört. »Sie wollte uns töten, weißt du noch?«
    »Sie stand unter Zui'as Einfluss«, verteidigte Nolan sie. »Du musst zugeben, dass sie uns geholfen hat.«
    »Ja, aber erst, als ihr Leben in Gefahr war! Wenn wir in Zui'as Falle getappt wären und die Pforte durchschritten hätten, hätte sie keinen Finger gerührt. Wagt nicht, das Gegenteil zu behaupten!« Die letzten Worte waren an Zejabel gerichtet, die die Augen niederschlug.
    »Ihr habt Recht«, sagte sie betreten. »Ich gehe wohl besser.«
    »Glaubst du etwa, wir lassen dich einfach so mit dem Stein davonspazieren?«, knurrte Keb.
    »Wo willst du überhaupt hin?«, fragte Nolan freundlich. »Hast du wenigstens ein Boot?«
    Die Zü dachte einen Moment lang nach, und ein Schatten glitt über ihr Gesicht. Plötzlich eigene Entscheidungen treffen zu müssen, war neu für sie. »Wir haben unser Boot unten am Strand versteckt. Ich könnte zum Festland rudern und …«
    »Und was dann?«, unterbrach sie Amanon .
    »Ich … Ich weiß es nicht«, sagte die Mörderin leise. »Ich kann nicht mehr zurück nach Hause. Nie mehr.«
    Sie wandte sich ab und fuhr sich mit dem Ärmel über die Augen, während Nolan seinen Gefährten einen strengen Blick zuwarf. Sie hatten ihm seine Fehltritte vergeben, da würden sie wohl auch die Anwesenheit der Zü ertragen können. »Du kommst mit uns«, sagte er fest. »Wir setzen dich ab, wo du willst.«
    »Wie bitte?«, zischte Keb. »Warum nehmen wir nicht auch gleich die Alte mit? Wie stellst du dir …«
    »Im Gegenzug«, fiel ihm Nolan ins Wort, »wirst du uns berichten, was du über Sombres Pläne weißt. Das schlage ich dir als Handel vor.«
    »Vielleicht sollten alle ihre Meinung dazu sagen«, warf Bowbaq ein. »Ich finde die Idee gut«, verkündete Cael.
    »Nicht du auch noch«, fauchte Eryne. »Wie kommt ihr darauf, ihr blind zu vertrauen? Wie könnt ihr euch nur so blenden lassen?«
    »Aber was wollt Ihr denn tun, Eryne?«, sagte Amanon'seufzend. »Ihr mahnt uns doch immer zur Vorsicht. Es ist zu gefährlich, sie auf der Insel zurückzulassen.«
    »Wenn ich mitkomme, dann nicht als Eure Gefangene«, fuhr die Zü auf. »Auf keinen Fall!«
    »Das meine ich auch gar nicht«, erwiderte Amanon. »Begleitet uns einfach ein Stück. Betrachtet es als Handel, wie Nolan vorgeschlagen hat.«
    »Ich will nicht, dass sie mit diesem verfluchten Dolch am Gürtel auf unser Schiff kommt!«, rief Bowbaq.
    »Das geht mir nicht anders«, pflichtete ihm Eryne bei. »Was, wenn ihr plötzlich einfällt, sich wieder bei ihrer Herrin einzuschmeicheln? Was, wenn sie uns alle vergiftet?«
    Niemand protestierte, nicht einmal Nolan. Als Zejabel langsam ihren tödlichen Hati aus der Scheide zog, kamen ihm plötzlich Zweifel. Was hinderte sie daran, Erynes Befürchtung jetzt gleich wahr werden zu lassen?
    Bitter enttäuscht betrachtete die Zü die Waffe, die in ihrer Religion als Heiligtum verehrt wurde. Dann drehte sie sich um und schleuderte den Dolch von sich. Klirrend landete er irgendwo zwischen den Felsen. Die Erben atmeten erleichtert auf.
    »Ihr habt mir einen Eurer Steine gegeben und mir damit das Leben gerettet«, sagte sie ernst. »Ich bin Euch sehr dankbar, und ich werde mein Bestes tun, um es Euch zu beweisen. Aber versucht nicht, mir Befehle zu erteilen. Ich werde mir von niemandem mehr vorschreiben lassen, was ich zu tun habe.«
    Sie wandte sich an alle, auch wenn ihre Warnung insbesondere Eryne und Amanon galt. Beide nickten widerstrebend.
    »Keiner von uns heißt blinden Gehorsam gut«, sagte Amanon. »Behandelt uns wie Gleichrangige, dann werden wir Euch ebensolchen Respekt entgegenbringen.«
    »Genau«, warf Keb ein. »Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ziel noch einmal mit deinem Bogen auf mich, und ich schneide dir die Arme ab und werfe dich über Bord.« Obwohl es ihm vermutlich ernst war, versuchte Nolan die Drohung mit einem Grinsen als Scherz abzutun. Zejabel verzog keine Miene.
    »Wenn wir uns einig sind,

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