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Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Titel: Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Cael blieb noch eine Weile neben ihr stehen, bevor er beschloss, Amanon und den anderen Bescheid zu geben. Drei Dezillen später waren alle an Deck versammelt und scharten sich um Zejabel. Währenddessen glitt die
Rubikant
langsam gen Westen, verfolgt von zwei Schlachtschiffen, die immer näher kamen.
    Eryne machte keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen Zejabel, auch wenn sie insgeheim wusste, dass ihnen die junge Frau helfen konnte.
Wer würde sich mit den Plänen eines Dämons besser auskennen als eine Zü?,
dachte sie gehässig. Sie mussten nur noch herausfinden, ob sie die Wahrheit sagte, aber was das anging, war Eryne beruhigt. Genauso, wie sie Züias Verrat vorausgesehen hatte, war sie von Zejabels Aufrichtigkeit überzeugt. So gut konnte nicht einmal die intriganteste Hofdame lügen. Auch wenn sie zurückhaltend war, sprach die Zü offen mit ihnen. Zunächst fragte Amanon'sie über die vergangenen Tage aus. Hatte Sombre in ihrer Gegenwart Gestalt angenommen? Was wussten die Züu-Priester von den Plänen ihrer Gebieterin? Mussten die Erben jederzeit damit rechnen, von Boten mit vergifteten Dolchen überfallen zu werden? Zejabel antwortete, so gut sie konnte, hatte aber nur wenig zu berichten. Zui'a hatte sich niemandem anvertraut, und so hofften alle, dass die Priester im roten Gewand nicht nach ihnen suchten, zumindest nicht, bis Zui'a in ihre Heimat zurückkehrte.
    »Also hat Zui'a dir letzte Nacht ihr Geheimnis verraten, während wir vor der Insel ankerten«, fasste Nolan zusammen. »Woher wusste sie bloß, dass wir kommen würden? Wir haben die Dara-Steine, unsere Gedanken konnte sie also nicht gelesen haben.«
    »Das sagte Zui'a auch. Solange Ihr Euch nicht in ihrer Nähe aufhaltet, kann sie Euch nicht finden. Aber wenn sie sich konzentriert, kann sie alle Schiffe der bekannten Welt aufspüren. Eures wirkte auf sie wie ein Geisterschiff ohne Besatzung und Steuermann, und so ist sie Euch auf die Spur gekommen. Und da sich das Schiff auf die Insel zubewegte, konntet nur Ihr es sein.«
    »Dann weiß die alte Hexe also auch jetzt, wo wir sind?«, rief Keb zornig. »Verdammtes Gwelom! Ein schöner Glücksbringer!«
    »Sie wird unsere Spur verlieren, sobald wir an Land gehen«, sagte Amanon beschwichtigend. »Damit können wir leben.«
    »Nicht wenn sie ihrem Busenfreund, dem Dämon, Bescheid sagt«, erwiderte Keb. »Ich frage mich sowieso, warum sie das nicht längst getan hat. Angedroht hat sie es schließlich oft genug.«
    »Vielleicht hat sie es versucht«, meinte Zejabel. »Aber sie war sicher, dass Sombre nicht kommen würde. Sie sagte, er habe Angst vor Euch.«
    Im ersten Moment glaubte Eryne an einen schlechten Scherz. Andererseits traute sie Zejabel einen so trockenen Humor nicht zu. Bislang hatte sie noch kein einziges Mal gelächelt.
    »Na also, endlich mal eine gute Nachricht!«, rief Keb. »Wenn er Angst hat, bleibt er uns wenigstens vom Leib. Soll mir nur recht sein.«
    »Er will einen Kampf gegen den Erzfeind vermeiden«, fuhr die Zü fort. »Weil er Euch nicht selbst vernichten kann, hat er all seinen Verbündeten befohlen, Euch zu töten. Er hat versprochen, das Leben desjenigen zu verschonen, der dem Letzten von Euch den Kopf abschlägt. So hat es Zui'a zumindest behauptet«, fügte sie entschuldigend hinzu.
    Totenstille trat ein, und sie stellten mit Schrecken fest, dass der Wind abgeflaut war.
    Bald führ die Gabiere nur noch halb so schnell.
    »Das erklärt auch, warum mehrere Sekten hinter uns her sind«, sagte Amanon. »Die Dämonen können uns nicht aufspüren, aber sie hetzen uns ihre Anhänger auf den Hals. Sicher mit Hilfe ihrer Hohepriester.«
    »Wie furchtbar!«, rief Eryne. »Ist Euch klar, was das heißt? Wir dachten, wir hätten es nur mit einem unsterblichen Gegner zu tun, und jetzt sind es gleich mehrere! Wer weiß, wie viele …«
    »Dann könnte Zui'a auch einen anderen Dämon als Sombre auf uns ansetzen«, gab Cael zu bedenken. »Einen, gegen den der Erzfeind machtlos ist.«
    Unwillkürlich drehten sich alle zum Meer um und suchten den Horizont ab, aber die Kriegsschiffe waren die einzige sichtbare Bedrohung. Eryne durchfuhr es eiskalt, als ihr aufging, dass die Eskadrillen über mehrere Reihen Ruderbänke verfügten, während sie von den Launen des Windes abhängig waren. Wenn der Wind nicht bald wieder auffrischte, wären die Schiffe in einer knappen Dezime in Schussweite. Sie klammerte sich an die Hoffnung, dass die Eskadrillen rein zufällig ihren Weg kreuzten.
    »Zui'a

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