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Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Titel: Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Boote ins Wasser. Er wollte gerade über den Rand klettern, da entdeckte er einen Punkt am Horizont. Vielleicht war es eine Luftspiegelung? Oder doch nicht?
    »Zwei Schiffe«, rief er. »Es sieht aus, als hielten sie auf die Insel zu.«
    Alle hoben die Köpfe. Tatsächlich zeichneten sich zwei große weiße Segel gegen den blauen Himmel ab. Es dauerte eine ganze Weile, bis Amanon das Schweigen brach.
    »Es könnten Eskadrillen sein«, sagte er. »Jedenfalls segeln sie unter lorelischer Flagge«, ergänzte Nolan.
    Mehr mussten sie nicht sagen. Hastig kletterten sie in die Boote und legten sich kräftig in die Riemen.
    »Aber sie würden doch nicht gleich zwei Kriegsschiffe losschicken, nur um uns zu verhaften«, sagte Nolan nachdenklich. »Das ist seltsam.«
    »Gestern hatte ich nicht den Eindruck, dass sie uns verhaften wollten«, brummte Keb.
    »Die K'lurier haben jedenfalls nicht genug Geld, um sich solche Schiffe kaufen zu können«, murmelte Nolan. »Das weiß ich.«
    »Die Graue Legion schon«, sagte Eryne mit heiserer Stimme. »Die Legionäre könnten uns vermutlich die ganze königliche Flotte auf den Hals hetzen.«
    Jetzt konzentrierten sich alle aufs Rudern. Die beiden Boote erreichten die
Rubikant
fast gleichzeitig. Amanon kletterte als Erster an Bord und inspizierte das Schiff, um sich zu vergewissern, dass die Luft rein war, während die anderen die Boote vertäuten. Dann versammelten sich alle an der Reling, um die Schiffe zu beobachten.
    »Es sind tatsächlich Eskadrillen«, stellte Amanon fest. »Auf den Routen in die Unteren Königreiche sind viele davon unterwegs.«
    »Dann lasst uns den Anker lichten«, drängte Bowbaq. »Einen solchen Kampf können wir nur verlieren.«
    Cael half seinen Freunden dabei, die Segel zu setzen, doch nach den Strapazen des Tages schmerzte seine Wunde, und da Amanon und Keb ohne ihn zurechtzukommen schienen, sah er sich nach einer anderen Aufgabe um. Ein Stück von ihm entfernt stand Zejabel an der Reling und starrte mit unergründlichem Blick zur Insel hinüber. Sie hatte nicht einmal ihren Bogen und ihr Bündel abgelegt. Cael vermutete, dass sie etwas Aufmunterung gebrauchen konnte, und beschloss, sie anzusprechen.
    »Soll ich dir die Kajüten zeigen? Es gibt zwar nur zwei, aber du kannst meine haben.
    Falls du über Nacht bleibst.«
    Sie sah ihn bekümmert an, als verstünde sie kein Wort. Verlegen wandte er sich ab und wollte schon gehen, als sie ihm die Hand auf die Schulter legte.
    »Wer seid ihr eigentlich?«
    Verblüfft hob Cael die Augenbrauen.
    »Wie kommt es, dass ihr in diesen Krieg zwischen Göttern hineingeraten seid?«
    »Das wüsste ich auch gern«, antwortete er seufzend. »Aber so ist es eben. Wenn die Undinen nicht die Ankunft des Erzfeinds prophezeit hätten, würden wir alle ein ganz gewöhnliches Leben führen. Unsere Eltern hätten in Frieden leben können, und der Lauf der Welt wäre ein anderer gewesen. Doch das ist nur ein schöner Traum.«
    »Aber warum gerade ihr? Was ist so besonders an euch? Was unterscheidet euch von anderen, dass euch selbst so dunkle Mächte wie Sombre oder … oder Zui'a fürchten?«
    »Das weiß ich nicht«, gab Cael zu. »So habe ich mir die Frage noch nie gestellt. Aber es kann auch sein, dass niemand von uns der Erzfeind ist. Vielleicht wird er erst in einem Jahrhundert geboren, das heißt, falls wir lange genug überleben, um Nachkommen zu haben. Vielleicht sind alle, die hier an Bord sind, völlig unbedeutend.«
    Eine andere Antwort fiel ihm nicht ein. Die Erben hatten ausführlich darüber gesprochen, und keiner von ihnen fühlte sich dazu berufen, die Prophezeiung zu erfüllen und den Dämon zu töten. Keiner von ihnen verfügte über außergewöhnliche Kräfte. Sie wollten nur ihr Leben retten und ihre Familien wiederfinden, doch das schien sie auf eine lange Reise zu führen, die jederzeit mit dem Tod enden konnte, wie allein schon die beiden Eskadrillen bewiesen, die mit geblähten Segeln auf sie zuhielten.
    »Du sprachst von einem Krieg zwischen Göttern«, fuhr er fort. »Sombre hat also tatsächlich Aliandra die Sonnige getötet?« Zu seiner Bestürzung nickte Zejabel traurig.
    »Zui'a erzählte mir letzte Nacht davon, und sie hatte keinen Grund zu lügen. Sombres Plan, über die Götter und die Menschen zu herrschen, scheint Gestalt anzunehmen. Selbst Zui'a fürchtet ihn. Sie wollte euch in die Falle locken, weil sie sich ihm längst unterworfen hat!«
    In Zejabels Stimme schwangen Groll und Verachtung mit.

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