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Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Titel: Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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nichts Ungewöhnliches erkennen. Kurz darauf ging ein weiterer heftiger Ruck durch das Schiff. Ein schrecklicher Verdacht keimte in ihm auf. Bevor er ihn aussprechen konnte, entdeckte er einige Handbreit unter der Wasseroberfläche einen dunklen Schatten, eine blau schimmernde Gestalt, die durch die aufgewühlten Fluten glitt, lang wie ein Fischerboot und gepanzert wie ein riesiger Krebs. »Reexyyl!«, schrie Bowbaq.
    Sein Entsetzen wuchs, als der Leviathan aus seinem Blickfeld verschwand. Wie die anderen suchte er fieberhaft die Meeresoberfläche ab. Jeden Moment konnte das Scheusal aus der Tiefe hervorschnellen und angreifen. Plötzlich zischte etwas an ihm vorbei, und das Hauptsegel wurde von einem Geschoss zerfetzt, das erst sechzig Schritte hinter der
Rubikant
ins Wasser schlug.
    »Katapulte«, rief Amanon. »Die Eskadrillen sind mit Katapulten bewaffnet!« Die Freunde duckten sich rasch, während Bowbaq zu Niss rannte und sie von der Bank auf den Boden zog. Der Bolzen, der an ihm vorbeigesaust war, war groß wie ein Balken gewesen, und er wollte sich gar nicht erst vorstellen, welchen Schaden er dem Schiff und ihnen hätte zufügen können.
    Ein weiterer Stoß traf die Gabiere. Bowbaq, der seine Enkelin an sich drückte, konnte nicht sagen, woher er diesmal kam. Als sich die
Rubikant
plötzlich auf die Seite legte und scharfe Krallen über das Holz wetzten, dämmerte es ihm: Der Leviathan erklomm den Rumpf. Seine geschuppte Pranke schob sich über die Reling, ein dumpfes Grollen drang aus seiner Kehle, Wasser troff von seinem Panzer, und die Kiemen blähten sich zischend und fauchend. Kurz darauf erschien der Kopf mit den verstümmelten, lidlosen Augen. Der Leviathan war so schwer, dass er das Schiff fast zum Kentern brachte und alle über das Deck rutschten. Ihre Lage war so hoffnungslos, dass Bowbaq von blindem Zorn gepackt wurde, wie es ihm erst drei oder vier Mal passiert war. Er vergewisserte sich, dass sich Niss an der Reling festhielt, und robbte auf Reexyyl zu, indem er sich an alles klammerte, was ihm in die Finger kam. Er zog nur kurz den Kopf ein, als ein weiteres Geschoss durch die Luft sirrte und ein Stück vor ihnen ins Wasser schlug. Dann stürzte er sich mit hoch erhobener Kaute auf den Leviathan.
    Die Waffe donnerte auf die Pranke nieder und zerschmetterte zwei der säbelgroßen Krallen. Kreischend zog das Ungeheuer die verletzte Hand zurück, schob sie jedoch gleich wieder vor und wischte über die linke Hälfte des Decks. Zum Glück hatte Bowbaq mit dem Angriff gerechnet und wehrte ihn mit einem kräftigen Keulenschlag ab, der dem Leviathan mehrere Schuppenreihen abriss. Unter lautem Brüllen ließ er das Schiff los und tauchte in die Fluten ab, während die
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wild auf den Wellen schaukelte.
    Aber Bowbaq hatte noch nicht genug. Er wollte die Bestie ein für alle Mal erledigen, auch wenn er wusste, dass das unmöglich war. Selbst der heftigste Kautenschlag würde den Ewigen Wächter der Pforte von Ji nicht töten, denn Bowbaq war nicht der Erzfeind, das stand für alle Zeiten fest. Er konnte seinen Gefährten höchstens eine kurze Verschnaufpause verschaffen.
    Wie zur Bestätigung seiner düsteren Gedanken zersplitterte ein drittes Geschoss die Reling der
Rubikant.
Glücklicherweise wurde keiner der Erben von den herumfliegen den Holzstücken getroffen. Der Schuss war präziser gewesen als die vorigen, denn die Eskadrillen waren mittlerweile so nah, dass Bowbaq die Mannschaft und die riesigen Katapulte gut erkennen konnte. Wären die Wurfgeschütze schneller nachzuladen gewesen, hätten ihre Feinde die
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längst versenkt.
    Zejabel schoss, doch ihr Köcher war schon fast leer, und die Lorelier gingen mühelos in Deckung. Eryne war zu Niss gekrochen, Cael, Nolan und Amanon lauerten auf die Rückkehr des Leviathan, und Keb beschimpfte die Angreifer mit einem Schwall wallattischer Flüche. Bowbaq wusste nicht, wie er sich nützlich machen sollte. Jeden Moment konnte die Bestie wieder auftauchen oder ein weiteres Geschoss ein Leck in die
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schlagen. Nur durch eine Verzweiflungstat würde er mit der Waffe in der Hand sterben können. Ohne nachzudenken, packte er das zerfetzte Hauptsegel und riss es vom Mast herunter.
    »Was tut Ihr denn da!«, schrie Eryne. »So entkommen wir ihnen nie!«
    »Verzeiht, Freundin Eryne, aber ich muss da rüber!«, sagte Bowbaq mit finsterem Blick. »Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie sie uns versenken.«
    »Du willst die Eskadrillen entern? Du

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