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Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Titel: Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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bist ja noch verrückter als ich, alter Mann!«, rief Keb. »Na dann mal los«, fügte er mit einem breiten Grinsen hinzu. »Aber sie werden uns rammen!«, brüllte Nolan.
    »Nicht, wenn wir
alle
Segel einholen!«, rief Cael aufgeregt. »Damit rechnen sie nicht. Sie sind schon viel zu nah und können die Geschwindigkeit nicht mehr rechtzeitig drosseln.«
    Da ihnen nichts anderes übrig blieb, machten sie sich hastig ans Werk. Mittlerweile hämmerte Reexyyl immer heftiger gegen die
Rubikant.
Vermutlich wollte er ein Loch in den Rumpf schlagen, aber seine Scheren scheiterten an dem harten Holz. Jeden Moment konnte er wieder versuchen, die Gabiere zum Kentern zu bringen. Bowbaq wünschte sich weit fort, aber natürlich würde er Niss niemals zurücklassen.
    Alle scharten sich um Bowbaq. Das Manöver hatte die Lorelier tatsächlich überrumpelt, und die Eskadrillen glitten an ihnen vorbei. Offiziere bellten Befehle, Segel wurden eingeholt und Ruder eingezogen, aber es war zu spät: Es gelang ihnen nicht mehr, die
Rubikant
zu rammen. Die Gabiere schaukelte nun in der Mitte zwischen den beiden Kriegsschiffen.
    Sofort warfen die Matrosen Enterhaken aus. Nichts anderes hatte Bowbaq gewollt: Als sich der erste Haken in die Holzplanken an Deck krallte, packte er ihn und befestigte ihn an einer besseren Stelle. Ungläubig bejubelten die Lorelier die unerwartete Hilfe, auch wenn Zejabel jeden Matrosen, der sich aus der Deckung wagte, mit einem Pfeil bestrafte.
    Während eine der Eskadrillen die
Rubikant
zu sich heranzog, fuhr die andere weiter, um ein Wendemanöver zu vollziehen. Aber so lange würde die Seeschlacht vielleicht nicht einmal dauern. Die erschöpften Erben stellten sich auf einen aussichtslosen Kampf ein. Mindestens dreißig Männer hielten sich an Deck der Eskadrille bereit und drohten ihnen mit Säbeln, Messern und Schwertern. Die gesamte Mannschaft war sicher mindestens doppelt so stark, und anders als die K'lurier standen die Grauen Legionäre nicht unter Rauschmitteln und würden des halb viel geschickter kämpfen. Zu allem Überfluss hatten sie eine bessere Ausgangsposition, denn ihr Deck befand sich zwei Schritte über dem der Gabiere. Am Rumpf der Eskadrille hochzuklettern, schien unmöglich, aber Bowbaq wollte es zumindest versuchen.
    Die beiden Schiffe waren nur noch wenige Schritte voneinander entfernt, als die Eskadrille plötzlich Schlagseite bekam und sich von der
Rubikant
fortneigte. Über die Schreie der Besatzung hinweg drang ein dumpfes Knurren an ihre Ohren. Der Leviathan griff das lorelische Schiff an.
    »Er kann uns nicht finden«, rief Amanon mit neuer Hoffnung. »Die beiden Schiffe sind zu nah beieinander. Zui'a weiß nicht mehr, welches unseres ist!«
    »Wie tröstlich! Nichts hindert die Bestie daran, beide zu versenken«, erwiderte Keb. »Vielleicht hat Zui'a aber auch die Kontrolle über ihn verloren«, sagte Nolan matt. »Hört ihr das? Er klingt noch wütender als in der Höhle.«
    Bowbaq hatte dasselbe gedacht. Die Bestie war außer Rand und Band, sie schien es leid, von einer Schar Sterblicher gequält zu werden, und die Anwesenheit der Legionäre fachte ihren Zorn womöglich noch mehr an. Reexyyl krallte sich an die Reling und zog an der Eskadrille. Plötzlich krachte es laut. Das Schiff schnellte zurück in seine Ausgangsposition und katapultierte einige Männer ins Wasser. Einer von ihnen schwamm zur Gabiere und versuchte, sich daran festzuhalten, aber die Lowa, die auf seinen Schädel niedersauste, war den anderen Warnung genug.
    Verblüfft beobachteten die Erben, wie mehrere Legionäre freiwillig ins Meer sprangen, bevor sie den Grund für ihr seltsames Verhalten verstanden: Der Leviathan war an Bord geklettert und richtete auf der Eskadrille ein wahres Gemetzel an. »Worauf wartet Ihr noch? Macht den Haken los!«, schrie Eryne von der anderen Seite des Schiffs zu ihnen herüber.
    Nach kurzem Zögern hieb Nolan das Seil des Enterhakens durch. Die
Rubikant
trieb langsam davon, während ihre Feinde vor Angst ins Wasser sprangen oder von der Bestie zerfetzt und verschlungen wurden.
    »Setzen wir ein Segel«, schlug Keb vor. »Vielleicht können wir ja fliehen.«
    »Auf gar keinen Fall!«, widersprach Amanon. »Wir müssen uns treiben lassen, damit Züia glaubt, wir seien tot oder über Bord gegangen!«
    »Aber was ist mit dem Leviathan?«, fragte Bowbaq. »Vermutlich kann er uns auch blind aufspüren, nach Art der Gyolendelfine.«
    »Eben, er findet uns so oder so. Aber vielleicht

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