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Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin

Titel: Die Krieger 2 - Der Verrat der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Herkunft aneinandergereiht.
    Cael sah zwar die Ähnlichkeit zwischen den Abbildungen im Heft und den Zeichen auf der Pforte von Ji, aber er konnte sich nicht vorstellen, wie irgendjemand diese Sprache übersetzen sollte. So etwas wäre pure Zauberei!
    Nachdem er einige weitere Absätze über die Etheker überflogen hatte, gelangte er zu den letzten Seiten. Hier wurde Corenn endlich deutlicher. Sie schilderte Lanas Geständnis, dass Eryne im Dara gezeugt worden sei, und ging davon aus, dass sich die Tochter der Kercyans von gewöhnlichen Sterblichen unterscheiden würde. Aber vor allem schrieb sie ausführlich über die schrecklichen Schreikrämpfe, die Cael in den ersten Dekaden seines Lebens gehabt hatte und hinter denen sie Sombre vermutete.
    Diese Absätze las Cael immer und immer wieder, hin- und hergerissen zwischen Wut und Angst. Warum hatten sie ihm das all die Jahre über verheimlicht? Selbst Bowbaq, der mehrere Tagesreisen von Kaul entfernt lebte, hatte davon gewusst. Und was genau hatte der Dämon ihm angetan, als er noch in der Wiege lag?
    Er brauchte nur daran zu denken, da kam es ihm schon vor, als vernähme er wieder die Stimme. Und Eryne jammerte herum, weil sie die Gedanken anderer Leute hörte! Wenigstens hatte sie Niss retten können. Er hingegen musste befürchten, sich von einem Tag auf den anderen in ein blutrünstiges Ungeheuer zu verwandeln.
    Jedenfalls hatte Amanon ihm tatsächlich nichts verheimlicht, denn auch das letzte Heft lieferte ihm nicht die erhofften Antworten. Wer konnte ihnen jetzt noch helfen? Chebree, die sie morgen treffen würden? Das glaubte er nicht. Wenn sie ihre Eltern finden und Sombre mitsamt seiner dämonischen Verbündeten besiegen wollten, brauchten sie viel mächtigere Hilfe. Von Nol dem Seltsamen, zum Beispiel. Doch dafür würden sie ins Jal'dara reisen müssen, und das war praktisch unmöglich. Die Nacht brach an, und Cael stand auf, um seinem Cousin beim Anlegen in einem kleinen Hafen zur Hand zu gehen. Die Gabiere war ihnen mittlerweile so vertraut, dass sie das Manöver innerhalb weniger Dezillen erledigt hatten. Danach folgte Cael Amanon in die Kombüse, wo er ihm das letzte Heft seiner Großtante zurückgab. »Die Seiten mit den Symbolen kannst du auch nicht übersetzen, oder?«, fragte er sicherheitshalber.
    »Ich hatte bislang keine Zeit, sie mir genauer anzusehen«, sagte Amanon'seufzend. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll, wenn ich keinerlei Anhaltspunkte habe. Schließlich hat es meine Mutter jahrelang vergeblich versucht.«
    »Wovon sprecht ihr?«, mischte sich Nolan ein.
    Amanon'schilderte ihm in wenigen Worten, worum es ging, woraufhin Nolan das Heft interessiert durchblätterte. Bowbaq und Niss sahen es sich ebenfalls neugierig an, und sogar Keb schwang sich aus seiner Koje, wo er den halben Tag verbummelt hatte, um einen herablassenden Blick auf die Schriftzeichen zu werfen. Nur Eryne und Zejabel fehlten, da sich beide in ihre Kajüten zurückgezogen hatten. »Corenn ist großartig«, sagte Bowbaq bewundernd. »Sie hat dich so gut wie möglich vorbereitet. Sie denkt wirklich an alles.«
    »Glaubst du, dass sie dich aus diesem Grund ermuntert hat, Sprachen zu studieren?«, fragte Nolan im Scherz.
    Amanon überlegte kurz und lächelte dann. »Jedenfalls hat sie mir nicht abgeraten. Ich fand diesen Beruf schon immer wunderbar. Manchmal braucht es nur einen Übersetzer, um einen Krieg zwischen zwei Völkern zu verhindern.«
    »Na sicher«, spottete Keb. »Ich würde zu gern sehen, wie du mit den thalittischen Schamanen verhandelst. Zum Totlachen.«
    Amanon funkelte ihn wütend an und wollte gerade antworten, als Zejabel aus ihrer Kajüte kam und sich zu ihnen setzte. Wie selbstverständlich reichte Nolan das Heft an sie weiter.
    »Die Feder ist oft stärker als das Schwert«, giftete Amanon. »Das weiß jeder.«
    »Das wissen vor allem jene, die kein Schwert haben«, höhnte Keb. »Und die Feder nützt auch nicht viel, wenn die Schrift hinterher niemand mehr lesen kann! Was machst du denn mit deinem Buch, wenn uns das nächste Mal irgendwelche Verrückten ans Leder wollen? Knallst du ihnen das Ding dann an den Schädel?«
    »Geht es um das hier?«, fragte Zejabel.
    Sie deutete auf die ethekischen Schriftzeichen. Da Amanon und Keb zu sehr mit ihrer Rangelei beschäftigt waren, um sie zu beachten, nickte Cael ihr zu.
    »Zui'a besitzt Hunderte Bücher in dieser Schrift«, sagte die Zü. »Ich glaube sogar, dass sie diese Sprache

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