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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Regeln, die Ril auferlegt worden war, auch für diesen Traumzustand galten.
    Die kalten Raubtieraugen öffneten sich und betrachteten Leon über seine Hand hinweg.
Was gibt es zu sagen?,
fragte der Sylph, und seine Worte hallten in Leons Gedanken wieder. Obwohl die meisten Elementarsylphen nur mental sprachen, tat Ril es selten. Leon ging davon aus, dass die dazu nötige Vertrautheit ihn störte.
    Sie haben mich wieder zum Sklaven gemacht.
    Leon fühlte, wie es ihm die Brust zuschnürte, und er machte Anstalten, erneut Rils Kopf zu kraulen. Diesmal wich der Vogel zurück, bis er auf Leons Faust balancierte.
    »Ich werde dich befreien, Ril. Ich verspreche es. Dich, Lizzy und Justin. Ich werde keinen von euch zurücklassen.«
    Du bist immer voller Versprechungen. Wie willst du mich befreien? Ich habe jetzt ein Dutzend Meister. Ich kann nicht einmal Lizzy befreien.
    Ril klang bitter. Als Leon die Hand ausstreckte, hackte der Vogel nach ihm. Unerschrocken streckte Leon er seine Hand weiter vor, und Rils Schnabel schloss sich nur Zentimeter von seinen Fingern entfernt, so dass Leon sich fragte, ob er wohl mit ein paar Fingern weniger aufwachen würde. Aber schließlich berührte seine Hand Federn, und er streichelte seinen Krieger.
    »Ich werde dich befreien, wenn du mir vertraust, Ril.« Leon hob den Vogel hoch, bis sie sich in die Augen sehen konnten. »Du musst dich mir ausliefern. Vollkommen. Diesmal kannst du nichts zurückhalten. Ich habe dir schon einmal die Freiheit geschenkt. Du musst darauf vertrauen, dass ich es wieder tun werde. Aber bis dahin kannst du dich mir nicht widersetzen, wenn ich zu dir komme.«
    Ril riss alarmiert den Kopf zurück, breitete die Flügel aus und erhob sich in den Himmel. Um sie herum flackerte die Landschaft. Ril wachte auf.
    »Vertrau mir, Ril!«, rief Ril seinem Sylphen hinterher, aber die Welt drehte sich wie das Gebräu im Kessel einer verrückten Hexe. Ril entkam, stieg immer höher und flog davon, und Leon wurde nach unten gezogen.
    Ihr geteilter Traum verschwand. Und an diesem Morgen träumte Leon nicht mehr.
     
    Aus dem Schlaf aufgeschreckt, lag Ril auf dem Bett in seiner Zelle. In ihren Einzelkäfigen schliefen zwei seiner Futtersklaven noch. Justin war wach und starrte ihn böse an. Ril konnte den Hass des Jungen fühlen. Er konnte die Gefühle von jedem Menschen fühlen, und ob er nun eine Zunge hatte oder nicht, Justin war sein Meister, was die Gefühle des Jungen nur noch deutlicher werden ließ. Aber noch schlimmer war, dass Justin auch Ril fühlen konnte.
    Sofort ließ er seinen Hass aufblitzen, um seine Furcht zu verbergen. Wärterinnen vor dem Pferchen schrien aufgeregt auf. Das war ein Grund dafür, dass Meister sich von ihren Kriegern fernhielten, warum Futtersklaven gewöhnlich getrennt aufbewahrt wurden und warum die Harems geschaffen worden waren. Rils Abscheu erfüllte den Stall, und die Krieger, die wegen der morgendlichen Kämpfe hier waren, brüllten ihre eigene Wut hinaus und ließen herausfordernd ihre Abscheu aufblitzen. Männer schrien.
    Die anderen zwei Futtersklaven in Rils Box wachten auf und kreischten in vor Angst, während Justin sich duckte, die Arme über den Kopf warf und seine Gefühle gegen Ril schlugen.
    Stopp. Stopp!
    In Rils Geist war es fast ein Wort, fast eine Verbindung, wie er sie zu Leon und Lizzy hatte, und er sah den Befehl darin – den Befehl, dem er gehorchen musste, egal, wie sehr er dagegen ankämpfte, egal, wie sehr er hasste. Er konnte nur vermeiden zu gehorchen, wenn er sich auslieferte und jedes Gefühl seines Selbst aufgab, jede Einbildung von Freiheit. Er konnte sich nicht ausliefern. Nicht einmal an Leon. Niemals an Leon. Seine Abscheu strahlte aus und trug an diesem Ort, an dem Auren erlaubt waren, auch einen Hauch von Trotz in sich.
    Die schwere Holztür zu seiner Box öffnete sich, und eine Frau eilte herein. Es war Rashala, diejenige, von der Lizzy sagte, dass sie die Harems leitete. Sie leitete auch die Ställe, zumindest, was die Sorge um die Krieger betraf.
    Die Frau eilte zu Ril, der auf einen Arm gestützt auf seinem Bett lag, und warf noch im Laufen ihre Robe ab, so dass sie nackt war. Ril war so überrascht, dass sein Hass in sich zusammenbrach. Sie fiel vor ihm auf die Knie und streckte die Arme nach ihm aus. Ihre Gefühle waren deutlich: beruhige den Krieger, besänftige ihn und lenk ihn ab. Ril setzte zu einem Knurren an, aber Rashala schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn an ihre Brust. Die Ablenkung

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