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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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funktionierte.
    »Ruhig«, murmelte sie und fuhr ihm mit der freien Hand durch die Haare, massierte in kleinen Kreisen seine Schläfen, bevor sie ihm über den Rücken strich. Es fühlte sich gut an. »Ruhig, mein Schöner.«
    Rils Wut flackerte kurz auf, dann brach sie in sich zusammen und seine Aura verschwand. Er hörte erleichterte Schreie vor den Pferchen. Rashala flüsterte ihm weiter mit ruhigen Gedanken Komplimente zu und wies ihn an, ebenfalls ruhig zu sein und sich zu entspannen. Sie konzentrierte sich mit der gesamten Kraft ihres Willens auf ihn, überwältigte ihn, und bevor er wusste, wie ihm geschah, schlief er wieder, den Kopf auf ihren Schoß gebettet.
     
    Rashala wartete, bis der Kriegssylph wieder eingeschlafen war, bevor sie sich unter ihm herausschob, aufstand und ihre Robe wieder anzog. Gewöhnlich endete der Versuch, einen Krieger zu beruhigen, damit, dass sie benutzt wurde wie eine Konkubine. Sie musterte den Krieger teilnahmslos und achtete darauf, ihre Gedanken und Gefühle zurückzuhalten. Es war reines Glück gewesen, dass sie heute Morgen die Ställe kontrolliert hatte. Sollte sie herausfinden, dass er jemals zuvor schon so aufgebracht gewesen war, würde sie die verantwortlichen Wächter in Futtersklaven verwandeln. Zehn Krieger hatte er aus der Fassung gebracht, wie auch jeden Diener, Sklaven und Zuschauer in der Arena. Vielleicht sogar den Kaiser oder jemanden aus seinem Gefolge! Zumindest war er nicht so beschädigt, dass er nicht auf sie reagiert hätte.
    Sie drehte sich um und sah zu den drei verängstigten Futtersklaven am anderen Ende der Box. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass sie den Krieger aufgeregt hatten. Sie war von Anfang an dagegen gewesen, sie hierher zu bringen, aber Sieben-Null-Drei musste sich nach seinen Kämpfen nähren, und er konnte nicht zu ihnen fliegen. Doch Futtersklaven machten Kriegssylphen wütend. Den Kontakt zu ihnen zu begrenzen, machte Krieger glücklich. Sie in den Harem zu schicken, direkt nachdem sie sich genährt hatten, hatte denselben Effekt. Sie konnte die Futtersklaven nicht loswerden, also würde sie eine andere Lösung wählen.
    Rashala drehte sich zu den Wärterinnen um, die am Eingang zur Box standen und geduldig darauf warteten, dass sie ihnen Anweisungen gab. »Geht in den Harem und holt ein Mädchen«, wies sie sie an. »Eine, die er schon einmal gehabt hat. Bringt sie für Sieben-Null-Drei hierher.« Die Frau verbeugte sich, dann lief sie davon. Rashala machte sich daran, zu kontrollieren, ob auch die anderen Kriegssylphen beruhigt worden waren. Diejenigen in den Boxen neben Sieben-Null-Drei würden verlegt werden müssen, entschied sie. Sonst würden sie das Mädchen sehen und auch eines haben wollen.
    Dumme Kreaturen.
     
    Im Harem war es ein schlechter Morgen. Wenige Frauen wussten, was in der vorherigen Nacht passiert war, aber alle Krieger waren wachsam. Manche errieten, was vor sich ging, andere reagierten nur auf die allgemeine Anspannung. Unsicher und ruhelos tapsten diese Kriegerdurch den Raum, schlugen nacheinander oder versuchten, sich mit möglichst vielen Frauen abzulenken.
    Diejenige, die genau wussten, was vor sich ging – das Dutzend des geheimen Kreises –, bemühten sich, sich so normal wie möglich zu benehmen, obwohl sie vor angespannter Erwartung innerlich zitterten. Zwo saß auf einem Kissen und beobachtete, wie Eapha und Lizzy tanzten. Die Frauen schlugen mit den Fingern kleine Glöckchen, während sie ihre Hüften bewegten. Lizzy war ziemlich unbegabt, aber Zwo hätte nicht einmal bemerkt, wenn sie eine Meisterin gewesen wäre. Er beobachtete nur Eapha und stellte sie sich als Königin vor. Als
seine
Königin. Er hatte das Gefühl, er müsse noch vor Einbruch der Nacht verrückt werden. Er hatte die Hälfte des Papiers des Briefes mit einem Brief an Lizzys Vater gefüllt, um die Frage zu stellen. Den Rest hatte Lizzy behalten, um ihren eigenen Brief an Ril zu schreiben. Entweder ihr Vater oder Sieben-Null-Drei würden ihm die Antwort liefern, und dann wäre Eapha seine Königin.
    Am anderen Ende des Raums öffnete sich die Tür und Melorta führte drei Wärterinnen herein. Alle spannten sich an, wie sie es immer taten, wenn die Wärterinnen kamen. Dass sie niemanden bei sich hatten, bedeutete, dass jemand entfernt werden sollte. Außer Melorta waren alle Wärterinnen unruhig. Es war schon geschehen, dass ein Krieger beschloss, eine von ihnen in eine Nische zu zerren. Es war auch schon geschehen, dass Rashala

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