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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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du das ernst?« Eapha keuchte.
    Die zwei Krieger waren offensichtlich aufgeregt. Zwo zitterte sogar und hatte die Hände unter dem Kinn verschränkt. Vier-Siebzehn starrte an die Decke und rührte sich überhaupt nicht.
    »Ja.« Lizzy sah zwischen den beiden hin und her und erinnerte sich daran, wie verrückt die Krieger zu Hause nach Solie waren. Einer oder mehrere waren immer bei ihr, und die anderen schauten regelmäßig vorbei, um sicherzustellen, dass es ihr gutging. Lizzy selbst war davon überzeugt, dass ein solches Leben sie nach einer Weile in den Wahnsinn getrieben hätte. »Sie ist wirklich nett und alles, aber ihre Befehle sind vorrangig. Die Sylphen gehorchen ihr auch, wenn die Befehle ihrer Meister den ihren widersprechen.«
    Plötzlich beugte sich Zwo vor und hätte Eapha fast aus seinem Schoß geworfen. Für einen Moment umklammerte er Lizzys Arm, dann ließ er sie los, um wieder eine Reihe von Gesten zu vollführen. Eine davon erkannte sie: Wie.
    Wie machen sie es?, verstand sie. Das wollte er wissen. Das war es, was er von Anfang an hatte wissen wollen, ohne fähig zu sein, danach zu fragen. Wie erschuf man eine Königin.
    Lizzy starrte mit offenem Mund erst ihn, dann Eapha an. Beide Krieger zitterten, und andere Krieger zogen den Vorhang vor der Nische zurück, weil sie von ihrer Verzweiflung angezogen wurden. Auch verschiedene Frauen wachten auf, als die Krieger, bei denen sie lagen, plötzlich aufstanden und davoneilten.
    Wie viele Wächter bemerkten das? Wie viele machten sich im Moment schon auf den Weg? »Ich weiß es nicht«, keuchte Lizzy. »Vielleicht weiß Vater es. Er weiß fast alles. Vielleicht weiß es auch Ril, aber er hat es mir nie gesagt. Er kann nicht reden, und ich habe keine Buchstabenwürfel, um ihn zu fragen.« Sie vergrub das Gesicht in den Händen. »Ich habe keine Würfel.«
     
    Leon ging langsam über den Sand zu dem Ort im Ausgestoßenen-Lager, den er sich für die Momente erwählt hatte, in denen er Ruhe brauchte. Es war ein Ort, an dem er sich für ein paar Minuten entspannen konnte. Er hatte am ganzen Körper Schmerzen. Dieser Krieger hatte Schrammen auf seinen Beinen und seinem Rücken hinterlassen. Die Haut war abgeschürft, und irgendwann hatte er sich selbst in die Wange gebissen. Seitdem schmeckte er Blut.
    Überall spürte er Sand. Als er die kleine Senke in der Wüste erreichte, wo er den Rest seiner gekauften Vorräte aufbewahrte, zog er sich vorsichtig aus und schüttelte die zerrissene Kleidung aus. Bei fast jeder Bewegung verzog er vor Schmerz das Gesicht. Er nahm die Wasserflasche, die Xehm ihm gegeben hatte, und riss ein Stück von einer Decke ab, um den Stoff nasszumachen und sich damit so gut wie möglich zu säubern. Die Sonne stieg gerade langsam über die endlosen Sanddünen, und die Luft war noch kalt.
    Leon biss die Zähne zusammen, als er seine Wunden berührte. Es waren meist Abschürfungen, aber ein paar Verletzungen waren tiefer. In seiner Hüfte steckte ein Stein, den er mit der Spitze seines Schwertes herauslösen musste. Eine andere Platzwunde an den Rippen sah nicht gut aus und wollte nicht aufhören zu bluten. Leon riss ein weiteres Stück von einer Decke ab und verband die Wunde. Dann zog er sich wieder an und legte sich vorsichtig in den Sand. Der Rest seiner Decke diente als Kopfkissen. Die Sanddüne, neben der er lag, würde ihm einen Großteil des Morgens Schatten spenden, und sobald die Sonne höher gestiegen war, würde er sowieso wieder auf den Beinen sein.
    Sein Magen knurrte, aber er schloss die Augen. Dieser Krieger hatte ihm einige Schrammen verpasst, und ihm war immer noch schlecht von den Nachwirkungen des Adrenalinschocks. Im ersten Moment hatte er panische Angst gehabt, auch wenn er nicht zugelassen hatte, dass diese Angst ihn kontrollierte. Und sogar jetzt hatte er Angst. Was wollte das Wesen? Krieger gaben sich lieber nicht mit Männern ab, außer, es war ein Mann, den sie kannten und dem sie vertrauten, oder wenn sie keine andere Wahl hatten. Nur Hedu zu Hause mochte Männer wirklich. Er hatte sich absichtlich den Trapper Galway als zweiten Meister neben Solie gesucht. Und natürlich Ril. Immer Ril.
    Leon atmete tief durch und schloss die Augen, während feiner Sand von der Düne über ihn geweht wurde. Er dachte noch beim Einschlafen an seinen Krieger und träumte von Ril. In seinem Traum stand er auf dem Kamm eines Hügels über dem Sylphental, und im Hintergrund erhoben sich in Purpur und Blau die Berge, die das Tal

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