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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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gefolgt von Eapha, in die Nische. Die Frau rieb sich die Augen, und ihre Haare waren vom Schlafen zerzaust. »Was ist los?«, brummte sie.
    »Mein Vater hat mir einen Brief geschickt«, rief Lizzy. »Zwo hat ihn gebracht.«
    Eapha blinzelte und musterte überrascht den Krieger. Er zuckte mit den Schultern und vollführte eine lange Folge von Gesten, an deren Ende er ihr seinen Blumenstrauß überreichte. Eaphas Blick wurde weich, als sie sich den Strauß unter die Nase hielt und tief einatmete. Zwo strahlte glücklich, und Lizzy musste ein Lächeln unterdrücken.
    Eapha hob den Kopf und setzte sich auf Zwos Schoß, die Blumen immer noch in der Hand. Er legte die Arme um sie. Vier-Siebzehn wirkte ein wenig verstimmt, als er sich hinter Lizzy niederließ, damit auch sie jemanden zum Anlehnen hatte. Dann las Lizzy mit leiser Stimme den Brief noch einmal vor. Ihr Vater war hier, so stark und unerschrocken wie immer. Sie hatte ihn stets sehr bewundert und seine Stärke genauso geliebt wie seine Sanftheit. Er war zu allem fähig. Das hatte sie als kleines Mädchen immer geglaubt, und jetzt glaubte sie es wieder. Ihr Vater konnte sie alle retten.
    Sie las allerdings nicht den gesamten Brief vor, weil sie sich daran erinnerte, dass Eapha gesagt hatte, dass den Kriegern befohlen war, an die Wärterinnen zu berichten, wenn Frauen versuchten zu entkommen. Sie ließ alles darüber aus, dass ihr Vater Informationen über den Harem und die Wachen wollte. Hätte sie das ausgesprochen, hätten Zweihundert und Vier-Siebzehn sie ausliefern müssen, egal, ob es ihnen das Herz brach. Sie las nur die Liebeserklärung ihres Vaters vor und seine erste Bitte.
    »Was ist Zwos Frage?«, fragte sie.
    »Ich weiß es nicht.« Eapha lehnte sich zurück, um Zweihunderts Hände sehen zu können. Er gestikulierte lange. Manchmal musste er sich korrigieren und wirkte frustriert. An einer Stelle versuchte Vier-Siebzehn, sich einzuschalten, aber Zwo schlug nach ihm.
    Eapha legte ihm eine Hand auf den Arm und sah Lizzy an. »Es ist schwer zu erklären. Es gibt keine Zeichen dafür, aber er hat schon vorher versucht, mich das zu fragen, nachdem Ril hier angekommen ist. Ich konnte ihm keine Antwort geben.«
    »Was ist es?«, fragte Lizzy.
    Eapha klopfte sich auf die Lippen, dann sah sie mit einem Seufzen auf ihre Blumen hinunter und streichelte die Blütenblätter. »Er will wissen, wie es kommt, dass du Rils Meister bist. Diesen Teil konnte ich verstehen, aber er wollte wissen, wie es kommt, dass er ein … Mehr-als-Meister hat? Es gibt kein Wort dafür.«
    Lizzy blinzelte. »Ich bin nicht Rils Meister.« Obwohl Ril gesagt hatte, sie wäre es. Aber sie hatte gedacht, er meinte es metaphorisch.
    Zwo machte eine Reihe von wütenden Armbewegungen. »Er sagt, du bist es«, übersetzte Eapha. »Er sagt, Ril liebt dich bis direkt in deine Seele.«
    Lizzy errötete. »Ihr habt gelauscht?«
    Zwo und Vier-Siebzehn warfen ihr einen Blick zu, der nicht übersetzt werden musste: Sie waren Empathen und unendlich einfühlsam, also hatten sie natürlich gelauscht. Lizzy legte die Hände auf ihre glühenden Wangen.
    »Ich … wenn ich Rils Meister bin, dann weiß ich nichts davon.« Aber sie konnte fühlen, was er fühlte. Und er konnte sie in ihren Träumen finden und ihr folgen. »Ich weiß es nicht!«
    Vier-Siebzehn machte einige Gesten. »Was ist mit dem Mehr-als-Meister?«
    Lizzy hatte nicht keine Ahnung, was das sein sollte, aber sie bemühte sich, es herauszufinden. Meinten sie ihren Vater? Irgendwie glaubte sie das nicht. Er war nur Rils Meister, genauso wie die Futtersklaven, selbst wenn sie keine Befehle geben konnte.
    »Vielleicht meinen sie die Königin?«, fragte sie stattdessen.
    Beide Krieger starrten sie mit weit aufgerissenen Augen an, und jeder Muskel in ihrem Körper versteifte sich. Eapha warf ihnen einen kurzen, überraschten Blick zu. Langsam nickte Zwo.
    »Das ist Solie«, erklärte Lizzy. »Zu Hause – ich meine, da wo ich herkomme – ist sie ein Mädchen, das ungefähr vier Jahre älter ist als ich. Sie sollte geopfert werden, um einen Krieger zu binden, wie euch beide, aber sie hat es geschafft, sich zu befreien, und Hedu, das ist ihr Krieger, wurde stattdessen an sie gebunden. Als sie das erste Mal miteinander geschlafen haben, wurden alle Sylphen in der Nähe Teil eines großen Stockes. Ril wurde erst später aufgenommen. Sie muss der Mehr-als-Meister sein, den ihr in Ril gefühlt habt. Sie kontrolliert alle Sylphen im Tal.«
    »Meinst

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