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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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er es ernst und tötete.
    Er würde Zweihundert töten, beschloss er, ihn in Stücke reißen und zuschauen, wie seine Energie sich in den Sand ergoss. Vielleicht würde er sich darin wälzen oder ausprobieren, ob er sie trinken konnte. Den unbekannten Krieger, der das blonde Mädchen für sich beansprucht hatte, konnte er nicht töten, aber diesen hier schon. Sein Knurren wurde fast schmerzhaft laut, als er sich bereit machte zum Sprung.
    »Stopp.«
    Beide Krieger hielten inne. Jeder von ihnen hatte ein halbes Dutzend Meister, auch wenn nur einer eine Zunge hatte, um ihm Befehle zu erteilen. Aber diese Befehle waren klar, und der erste Befehl lautete, dem Kaiser immer zu gehorchen.
    Keiner von ihnen wollte es, aber trotzdem drehten sie sich um und verbeugten sich tief vor dem Mann in der vergoldeten Loge hoch über der Arena. Ein Dutzend Krieger schenkten ihm Schatten, und eine Heilersylphe stand in der Gestalt einer Frau neben ihm, die viel schöner war, als jeder Mensch je sein könnte. Der Kaiser war in Seide gekleidet und starrte mit gelangweilter Miene, aber amüsiert auf sie hinab.
    »Unser Neunundachtzig wirkt unglücklich«, sagte er. Er sprach leise, aber die Akustik war fantastisch. »Wir sind ungehalten.« Er hob eine Hand. »Bringt mehr Spielzeuge für ihn, und schafft Zweihundert zurück in seine Box. Lasst Neunundachtzig seinen Spaß, wenn er uns so sehr vermisst.«
    Neunundachtzig hob den Kopf und brüllte laut genug, um das Jubeln der Zuschauer zu übertönen. Zweihundert drehte sich um und tapste die Rampe hinunter. Ihm machte es offensichtlich nichts aus, in den Harem zurückgeschickt zu werden. So wie es Neunundachtzig nichts ausmachte, zu bleiben. Es gab immer Gefangene zu töten. Vielleicht gab es ja sogar
genug.
    Wärterinnen zwangen die verängstigten Opfer in die Arena, während Zweihundert noch auf der Rampe war. Neunundachtzig drehte sich zischend zu ihnen um und wartete nicht, bis sie den Gang hinter sich gelassen hatten, bevor er angriff.

[home]
    13
    R il wusste, dass sie ihrem Ziel nahe waren, noch bevor das Schiff an den langen Kais von Meridal andockte. Er hatte es Leon gesagt, der bereits Vermutungen angestellt hatte, als Ril am Bug des Schiffes stand und unverwandt nach vorn starrte. Das war die Stadt, in die man Lizzy gebracht hatte, da war Ril sich sicher. Er träumte jetzt jede Nacht von ihr, davon, an ihre Seite zu eilen. Sie sprachen nicht viel. Er wusste, dass sie sich irgendwo unter der Erde befand und dass sie in Sicherheit war. In diesen Träumen, die oft nur kurz waren, saßen oder gingen sie nebeneinander. Unglücklicherweise war sie um so schwerer zu erreichen, je weniger Sorgen Ril sich um ihre Sicherheit machte. So enttäuschend es auch war, Leon hatte schließlich entschieden, es als gutes Zeichen zu deuten, dass sie in letzter Zeit weniger Kontakt gehabt hatten.
    Bei ihrer Ankunft in Meridal sah sich das Trio genau um – Leon und Ril, um die Lage einzuschätzen, Justin einfach nur, weil alles so unglaublich war. Leon wusste nicht viel über das Königreich, obwohl er sich sicher war, dass er mehr wusste als fast jeder andere aus seinem Heimatland, da Spionage einmal Teil seiner Aufgabe gewesen war. Eine der wenigen Tatsachen, an die er sich erinnerte, war, dass die Leute hier noch mehr in Klassensystemen lebten als in Eferem und sie die Sklaverei guthießen, während sie der Meinung waren, dass Fremde fast noch schlimmer als Sklaven und zudem unrein waren. Meridal erlaubte keine Fremden im Herzen der Stadt, also waren nur die äußeren Bereiche zugänglich. Leon wusste, dass sie weiter vordringen mussten.
    Im Moment standen sie am Fuß der Landungsbrücke der
Tänzer des Südens
auf einem Kai, der drei Meter breit war und sich mit den Wellen hob und senkte, obwohl er aussah, als wäre er aus Stein. Er erstreckte sich fast eine Meile von der Küste ins Meer, und es war nicht der Einzige. Das Trio hatte an die hundert Kais gesehen, die weit genug ins Wasser ragten, dass sogar die Schiffe mit großem Tiefgang hier anlanden konnten. Es gab keine Molen, also ging Leon davon aus, dass Luft- und Wassersylphen anwesend waren, um die Schiffe zu schützen. Para Dubh war auf dem nördlichen Kontinent Arador für seinen großen Hafen bekannt. Aber gegen diese Anlage war er winzig.
    »Es ist riesig«, keuchte Justin und sah sich mit großen Augen um. Vor ihnen erreichten die Kais das Land, und dahinter erhob sich die Stadt selbst. Sie wuchs den Hügel hinauf und war größer als

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