Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
seinen Gegner, während er ihn umkreiste.
Wass runzelte die Stirn. »Na ja. Ja. Und?«
Ril sprang und kollidierte mit dem anderen Krieger. Zusammen rollten sie kratzend und beißend über den harten Boden. Jetzt setzte Wass seine Macht ein und schlug nach seinem Angreifer. Ril wehrte sich mit seiner eigenen Energie und lenkte die Angriffe nach oben ab, wobei er schreckliche Schmerzen empfand. Er riss den Kopf nach vorn und verbiss sich in Wass’ Halsbeuge, um ein Stück Fleisch herauszureißen, das sich sofort in glitzernde Energie auflöste. Wass kreischte und warf ihn ab, so dass Ril in den Feuerholzstapel vor einem Nachbarhaus flog.
Alle schrien. Die Leute in den benachbarten Häusern rannten angsterfüllt auf die Straße und flohen vor dem Kampf der zwei Krieger. Lizzy lief um das Haus der Familie herum und auf sie zu. Ihre Arme und ihr Rücken waren mit Kratzern übersät.
»Ril!«
Sie schrie seinen Namen und lief weiter, bis ihre Mutter sie von hinten umfasste und zu Boden warf. Ril kämpfte sich auf die Beine, die Holzscheite fielen klappernd vor seine Füße. Er packte einen davon und warf ihn auf Wass, so dass der Krieger wieder umfiel und vor Schmerzen schrie.
Mit einem tiefen Grollen stürzte sich Ril auf ihn. Wass kämpfte sich verwirrt und schmerzerfüllt wieder auf die Füße. Er sah Ril und nahm seine Wolkenform an, um sich über ihn erheben zu können.
Vor Jahren hatte Ril gegen einen Krieger gekämpft, der mächtiger war als er selbst. Er war zerrissen worden, als er versucht hatte, seine Wolkenform anzunehmen. Ril wurde nicht langsamer und empfand schreckliche Schmerzen, als er seinen Körper dazu zwang, überall messerscharfe Spieße auszubilden. Wass hob ab, während langsame Blitze in seiner Form zuckten, und Ril sprang.
Er sauste direkt durch Wass hindurch, beschrieb in der Luft einen Salto und schlug aus, so dass seine Klauen und Klingen Wass’ verletzliche Form zerrissen. Da Wass so schnell keinen Schild ausbilden konnte, war er völlig schutzlos, und Ril zerfetzte ihn förmlich, so dass sein Mantel in Stücken herabhing. Ril landete auf der anderen Seite, rollte sich herum, ging auf die Knie und starrte Wass an.
Der andere Krieger schrie voller Qual auf und verwandelte sich in einen Menschen, aber unterhalb der Hüfte löste er sich bereits auf. Sein Muster brach zusammen, als seine Form in glitzernde Energiefunken zerfiel, die leicht nach Ozon rochen. Er fiel um und starrte Ril in verwirrtem Entsetzen an, während auch die letzten Reste von ihm vergingen, von der Brise verweht wurden und sich in nichts auflösten.
Kriegssylphen tauchten neben ihnen vom Himmel herab, brüllten und wechselten die Form. Ril ignorierte sie und stemmte sich mühsam auf die Beine, während er die Klingen zurückbildete. Lizzy rannte auf ihn zu und schlang die Arme um ihn. Zusammen hinkten sie zurück ins Haus und in Leons Zimmer.
Gabralina konnte nicht aufhören zu zittern. Sie war bereits im Haus der Witwe gewesen, um Frühstück zu machen, als sie Wass’ Verwirrung und Schmerzen spürte. Sein Entsetzen.
Sie hatte gefühlt, wie er starb.
Das konnte nicht sein. Durfte nicht sein. Sie hatte aufgeschrien und angefangen zu weinen, egal, was die Witwe tat, bis Mace schließlich gekommen war und sie in diesen fensterlosen Raum gebracht hatte. Ihr war es egal, dass der riesige Krieger über ihr aufragte und sie aus kalten Augen anstarrte. Ihr Herz war gebrochen. Sie schluchzte, Tränen liefen ihr über das Gesicht, und sie zitterte.
Mace musterte das Mädchen und drang so tief in ihre Gefühle ein, wie es ihm nur möglich war. Sie war am Boden zerstört. Das war offensichtlich, und sie konnte es nicht vorspielen. Wass’ Tod hatte sie zerstört.
Er empfand keinerlei Mitgefühl. Mace liebte Frauen, hatte mehr Frauen in den Armen gehalten und mit ihnen geschlafen, als er zählen konnte. Er hatte noch nie einer Frau weh getan, aber wenn dieses Mädchen ihrem Krieger den Kampf befohlen hatte, der zu seinem Tod geführt hatte, würde er sofort mit dieser Tradition brechen. Er konnte sich nicht erklären, welchen Grund sie haben sollte, Wass zu befehlen, einen bewusstlosen Mann zu ersticken, aber das war auch nicht wichtig. Er musste nur herausfinden, ob sie es getan hatte.
Mace schob den Tisch zur Seite und kniete sich hin. Gabralina heulte weiter, saß mit zitternder Unterlippe vor ihm. Ihre Hände bewegten sich vor ihrem Gesicht wie kleine Vögel. Er streckte die Arme aus und umfing ihr Gesicht mit den
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