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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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am Frühstückstisch und starrten traurig auf ihr Porridge.
    Betha hob den Kopf, als ihre älteste Tochter den Raum betrat. Die Frau wirkte, als wäre sie um Jahrzehnte gealtert, seit man ihren bewusstlosen Ehemann nach Hause gebracht hatte. Lizzy sah ihre Mutter an, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, und beschloss, dass sie nur anfangen würde zu weinen. Sie ging nach draußen und überquerte die taubenetzte Wiese zu ihrem Cottage. Sie wollte sich schnell waschen, die Zähne putzen und sich umziehen.
    Draußen war es kalt, weil der Herbst langsam in den Winter überging. Ihr Atem bildete Wolken vor ihrem Gesicht, und sie bemühte sich, nicht darüber nachzudenken, wie kalt es drinnen sein würde, da über Nacht kein Feuer gebrannt hatte.
    In dem Baum, der über das Cottage wuchs, saß eine große Krähe. Sie bewegte sich bei ihrem Anblick, dann warf sie sich vom Ast und stürzte mit einem wütenden Krächzen auf Lizzys Gesicht los. Lizzy kreischte und hob die Arme über den Kopf, als der Vogel wild mit den Flügeln schlug, um vor ihr zu schweben und mit seinem scharfen Schnabel nach ihren Armen zu hacken. Es tat weh, sie schrie, fiel um und versuchte sofort, wieder auf die Beine zu kommen. Die Krähe griff sie weiter an, bis sie sich zitternd gegen den Boden drückte und die Arme über den Kopf hielt, um ihre Augen zu schützen.

    Im Schlafzimmer riss Ril die Augen auf, weil Lizzys Schmerzen ihn durchfuhren wie ein Messer. Klare Gedanken gingen in reiner Panik unter, als er auf die Beine sprang und aus dem Raum rannte, so dass die Tür fast ein Loch in die Wand schlug. Lizzy schrie.
    Verlass Dad nicht …
    Ril kam schlitternd zum Stehen, zerrissen zwischen zwei Begierden. Wie immer gewann der direkte Befehl. Er drehte sich um und lief zurück ins Schlafzimmer, während Lizzys Schreie in seiner Seele widerhallten. Als er das Schlafzimmer erreicht hatte, blieb er stehen.
    Das Fenster stand offen. Wass hing halb im Raum, halb außerhalb davon, hatte ein Kissen in den Händen und starrte die zwei Elementarsylphen an, als hätte er nicht erwartet, sie hier zu finden. Dann entdeckte er Ril und ließ das Kissen fallen.
    »Oh, oh.«
    Ril knurrte.

20
    G erade als das Licht der Sonne voll ins Tal fiel und Lizzys Mutter und Geschwister nach draußen rannten, um sie vor der Krähe zu beschützen, explodierte das Fenster des Schlafzimmers nach außen, und der Hass eines Kriegers ließ alle entsetzt in die Knie gehen.
    Ril sprang hinter Wass aus dem Raum, beschrieb in der Luft einen Salto und landete keuchend in der Hocke. Seine Macht zu nutzen erschöpfte ihn schneller als jeden anderen Kriegssylphen, und er hatte nur die Kraft für wenige Angriffe. Sein erster Schlag hatte Wass getroffen, obwohl er es nicht gewagt hatte, so nah bei Leon seine volle Macht einzusetzen. Der andere Krieger landete auf dem Hintern auf der Straße, und seine Beine wurden unelegant nach oben geschleudert.
    Ril griff an. Er wusste nicht, was Wass tat, und es war ihm auch egal. Er hatte Wass’ Entschlossenheit gespürt, Leon umzubringen, und er brauchte keinen Befehl von Lizzy, um zu wissen, was er tun musste. Und er musste sich auch keine Sorgen um Solies Befehl machen, den Menschen im Tal keinen Schaden zuzufügen. Sylphen waren keine Menschen.
    Wass setzte sich mit einem überraschten Keuchen auf. In der Ferne brüllten Krieger ihre Warnungen heraus, aber Ril hatte keine Lust, auf sie zu warten. Er schickte eine Wand von Macht in Richtung des anderen Kriegers, der vielleicht dumm war, aber nicht lebensmüde. Wass rollte schnell zur Seite und griff knurrend Ril an. Wass versuchte allerdings nicht, sich zu verwandeln oder seine eigene, mächtigere Energie einzusetzen. Ril hatte keine Ahnung, warum, außer, er fühlte sich überlegen oder wollte, was genauso dumm wäre, fair kämpfen. Egal, woran es lag, so hatte Ril eine Chance.
    Er ergriff sie. Knurrend sprang er Wass an und verwandelte im Flug trotz der Schmerzen seine Finger in Krallen. Wass wich aus, fing sich aber einen Schnitt über dem Bauch ein und sah verwirrt nach unten. Mit der anderen Hand schlug Ril ihn ins Gesicht.
    »Hör auf!«, schrie Wass. »Ich wollte doch nur, dass er schläft! Du tust mir weh!«
    Ril knurrte wieder. Sein Hass auf Wass war so intensiv, dass er ihn förmlich schmecken konnte. Er konnte spüren, dass die anderen Krieger unterwegs waren, aber er wollte ihre Hilfe nicht. Er brauchte sie nicht.
    »Du hast versucht, meinen Meister zu töten, Wass«, beschuldigte Ril

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