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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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konnten. Das erschien Mace immer noch unmöglich, aber Lily hatte die Überlegung am Tag vorher angeregt, in der kurzen Stunde, die sie zusammen verbrachten, nachdem sie sich ausführlich begrüßt hatten.
    »Du hast gesagt, Leon hätte dir erzählt, dass er es in Meridal geschafft hat, den Kriegern zu entkommen, indem er seine Gefühle kontrolliert hat?«, fragte sie, während auf ihren nackten Brüsten noch der Schweiß trocknete. Mace küsste sie und ließ seine Zähne leicht über ihre Brustwarzen gleiten, bevor er antwortete.
    »Das hat er. Er hat versucht, es uns zu zeigen, aber wir haben ihn sofort gefunden.«
    »Natürlich habt ihr das. Ihr kennt ihn.« Sie seufzte und bog sich ihm entgegen, was ihn dazu brachte, seine Liebkosung zu wiederholen.
    »Das hat er auch gesagt.«
    Lily schüttelte fast verzweifelt den Kopf, vergrub ihre Finger in seinen kurzen Haaren und rieb ihm die Schläfe. Mace schloss die Augen und sank in ihre Berührung.
    »Darüber habe ich nachgedacht. Wenn ihr wacht, dann sucht ihr nach negativen Gefühlen, richtig?«
    »Richtig.«
    Sie drückte auf seinen Hinterkopf, und Mace widmete seine Aufmerksamkeit wieder ihren Brüsten. »Richtig.«
    Sie bewegte sich und seufzte. »Also sucht ihr hauptsächlich nach bösen Absichten.«
    »Natürlich.« Er glitt tiefer und unter die Decke. Lily schloss die Augen und atmete tief durch.
    »Habt ihr je nach dem Fehlen von Gefühlen gesucht?«
    Mace zögerte und hob den Kopf, um sie anzusehen. »Was meinst du damit?«
    »Habt ihr je nach jemandem gesucht, der keine Feindseligkeit spürt, keine Liebe und auch nichts anderes? Als ich ein Mädchen war, wurde ein Mann aufgehängt, der seine Nachbarn mit der Axt getötet und sich danach in ihrer Küche Tee gemacht hatte. Er hat nicht mal mit der Wimper gezuckt, als sie ihn hinrichteten.« Sie hob die Hand und sah ihn an. »Hättest du daran gedacht, dir über so etwas Sorgen zu machen?«
    Mace starrte sie an. Daran hatte er nicht gedacht. Die Idee war ihm zu fremd, erschien ihm immer noch fremd, aber wie sonst sollte sich der Mörder so mühelos durchs Tal bewegt haben? Er nickte dankbar, senkte den Kopf, und Lily zitterte vor Vorfreude.
    Wegen dieser Unterhaltung hatte er Gabralina auf die Abwesenheit einer Seele untersucht, von der seine Meisterin gesprochen hatte. Bei allen, die nicht an ihn gebunden waren, fiel es ihm schwer, in die Tiefe zu gehen, aber er war tief genug eingedrungen, um Gabralinas Seele und all die Qual darin zu spüren. Sie war nicht der Feind.
    Damit blieben über hundert Männer, Frauen und Kinder übrig, die es sein konnten.
    Mace flog zur Spitze der farbigen Kuppel, die sich über dem Kriegerzimmer erhob, verwandelte sich wieder in einen Menschen und sah über die Dächer und Felder des Tales hinweg, das zu seinem Zuhause geworden war.
    Kriegssylphen, schickte er aus und schrie seine Worte fast durch die Stocklinien, wir müssen nach etwas Neuem suchen. Einer Person ohne Seele. Sucht nach jemandem ohne Gefühle, ohne Mitgefühl, ohne Feindseligkeit und Wut. Verstanden?
    Als Antwort erreichte ihn ein Chor der Zustimmung. Innerhalb der Kuppel stieg Claw an das Glas heran und schwebte durch einen Belüftungsschlitz, um sich wieder in einen Menschen zu verwandeln. Mit gesenktem Blick stand er unterhalb von Mace auf der Kuppel.
    »Jemand ohne Seele?«, flüsterte er.
    Mace sah nachsichtig auf ihn hinab. Claw hatte ihn einmal gerettet, indem er Maces ursprünglichen Meister getötet hatte, als Mace es nicht konnte. Und trotz all seiner Qualen und des Aufruhrs in seiner Seele hatte Claw nicht ein Mal seine Pflicht vernachlässigt.
    Der kleinere Krieger zitterte und verschränkte angstvoll die Hände vor der Brust. »Jemand … ohne Seele?«, wiederholte er.
    »Ja. Jemand, der Böses tun kann, aber sich nicht böse anfühlt«, wiederholte Mace.
    Die Idee schien Claw Angst zu machen. »Jemand … so jemand … wäre er einfach zu finden?« Er sah hoffnungsvoll zu Mace auf.
    Mace konnte sich vorstellen, woher die Qual des anderen Kriegers kam. Da bereits eine seiner Meisterinnen umgebracht worden war, konnte er wahrscheinlich den Gedanken daran, dass seine neue Meisterin ebenfalls in Gefahr schwebte, kaum ertragen. Mace hatte Stunden damit verbracht, sich vorzustellen, wie Lily starb und er danach fast alles um sich herum zerstörte.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Mace aufrichtig. »Ich bezweifle es. Wäre es so offensichtlich, hätten wir es sofort bemerkt.«
    Claw sackte in sich

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