Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
Gegnern besiegt werden.
Wanein hielt in der Luft an und schob sich ängstlich, aber entschlossen zwischen Frank und das Dutzend Krieger, das vor ihnen schwebte.
Bleib ruhig, murmelte sie.
Aber sie sind der Feind!, protestierte er.
Es sind zu viele. Außerdem konnte sie etwas sehen, was ihm mit seinen zwei Augen und den beschränkten Sinnen verborgen blieb. All diese Krieger stammten ursprünglich aus verschiedenen Stöcken. Einige kamen sogar aus ihrem eigenen Stock, aber ihnen war nach der Durchquerung des Tores erlaubt worden, weiterzuleben, indem sie in den neuen Stock übernommen wurden. Ein echter Stock, in dem sie einen Platz finden konnte, ohne das zu verändern, was sie war.
Die anderen Krieger kamen näher und erkannten, was sie war. Wanein verwandelte ihre Form zu einer unterwürfigen Haltung, während sie ihre neue, schluchzende Meisterin sanft in sich hielt und Frank an ihre Seite zog, so dass er nicht angreifen konnte.
Nehmt mich auf, sagte sie. Nehmt uns beide auf!
22
S ie ist eine Königin?!«
Mace schüttelte den Kopf. »Ja und nein.«
Solie starrte zu ihm auf. Sie saß, eine Hand auf ihrem Bauch, auf dem Stuhl, den man für sie geholt hatte. Ihre Füße schienen immer dicker zu werden, je weiter ihre Schwangerschaft fortschritt. »Was bedeutet das?«
Der große Krieger zuckte mit den Schultern. Er sah nicht aus, als wäre er in dem Kampf mit diesen Kriegern verletzt worden, aber Solie konnte seine Schmerzen fühlen, und die Witwe wartete ungeduldig am Eingang auf ihn. »Die meisten Heilerinnen werden nicht zu Königinnen. Ab und zu wird eine zu schnell zu groß, und die Königin wendet sich gegen sie, was bedeutet, dass der gesamte Stock es tut. Diese Zurückweisung löst in der Heilerin eine Veränderung aus, die sie selbst in eine Königin verwandelt. Zu diesem Zeitpunkt wird sie aus dem Stock vertrieben und muss ihren eigenen Weg finden – oder sterben.«
»Das ist schrecklich!«, keuchte Solie. »Das arme Ding!« Mace schwieg. Solie verzog das Gesicht. »Wenn der Stock sie zurückgewiesen hat, wieso dann nicht Frank?«
»Er ist ein Ausgestoßener ohne Stock. Er hat darauf gewartet, dass sie die Verwandlung abschließt, um ihr Gefährte zu werden.«
»Oh.« Ihr kam ein Gedanke. »Wenn sie sich in eine Königin verwandelt, verliert sie dann die Fähigkeit zu heilen?«
»Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich. Ich habe noch nie gesehen, dass eine Königin jemanden heilt. Eine Heilerin könnte nie das Töten befehlen. Königinnen tun das.«
Solie seufzte. Es wäre typisch, wenn sie es nur geschafft hätten, eine Heilerin anzuziehen, die nicht heilen konnte.
Sie sah zu den Neuzugängen hinüber. Beide hatten jetzt menschliche Form angenommen. Der Krieger sah aus wie jeder andere junge Mann auch, nur dass er keinerlei Interesse an seinem neuen weiblichen Meister zu haben schien. Tatsächlich wich er jedes Mal vor Cherry zurück, wenn sie versuchte, sich ihm zu nähern. Das Mädchen schien nicht zu wissen, was es tun sollte. Wie viele ledige junge Frauen im Tal hatte sie davon geträumt, einen Kriegssylphen zu besitzen, mit allem, was das bedeutete. Solie hatte sich mehr als einmal von ihr anhören dürfen, dass es nicht fair war, jungen Frauen Krieger zu verweigern. Und jetzt hatte sie endlich einen, und nichts lief so, wie es sich irgendjemand vorgestellt hatte. Krieger hatten den Ruf, von dem Moment der Bindung an nur Augen für ihre Meisterinnen zu haben. Dieser Krieger schien aber mit Cherry nichts zu tun haben zu wollen. Er drängte sich so eng an die Heilerin, dass sie fast von der Bank geschoben wurde.
Die Heilerin selbst hatte die Form einer durchschnittlich attraktiven Frau angenommen, mit Ausnahme ihrer Haare. Sie waren so kurz und dunkel, dass sie eher wie Fell wirkten. Ihre Augen waren riesig und dunkelbraun, mit goldenen Funken darin, und sie trug ein zu großes Kleid. Sie sah durch die Halle auf Gabralina, die sich in einer Ecke zusammengerollt hatte und anscheinend unter Schock stand.
Solie machte ihr daraus keinen Vorwurf. Es musste furchtbar sein, erst seinen Krieger unter so schrecklichen Umständen zu verlieren, um sich kurz danach an eine andere Sylphe zu binden, die man weder erwartet noch gewollt hatte. Trotzdem hoffte Solie um Waneins willen, dass Gabralina lernte, sie anzunehmen. Wenn Heilerinnen sich in Königinnen verwandelten, sobald sie zurückgewiesen wurden, musste Gabralina sie annehmen.
Für den Moment allerdings hatten sie andere Prioritäten. Solie
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