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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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besitzen. Dann musste sie nur noch jedes menschliche Hindernis aus dem Weg räumen, und schon wäre sie die Königin des Tales. Sie würden ihr gehören – all die Macht und der Reichtum, auf den sie in Yed hingearbeitet hatte, indem sie Gabby dazu benutzt hatte, die Schatztruhen des Richters zu plündern, bevor sie den Mann in der Hoffnung vergiftete, dass Gabralina das Anwesen erben würde. Das war ihr einziger Fehler gewesen, da Gabralina in Verdacht geriet, ihn umgebracht zu haben, und als Kriegeropfer auf dem Altar landete. An diesem Punkt hatte Sala sie als Verlust verbucht. Aber jetzt und hier waren ihre Möglichkeiten viel größer, und diesmal würde sie nicht denselben Fehler machen.
    Sala schrie unter Wass’ Gewicht, als er jeden Teil von ihr füllte, der gefüllt werden konnte. Sein Körper war dafür verformt und hässlich, aber er erfüllte den Zweck, für den er gedacht war. Er war Teil ihres Planes, wie viele andere Leute und Sylphen auch, ob sie nun vorhatten, zu Verrätern zu werden oder nicht. Am Ende wäre Sala die Königin und besäße endlich alles, was ihr zustand. Sie musste nur erst die Leute aus dem Rat loswerden, und natürlich auch ihre Majestät Solie.

8
    D ie Heilerin wusste nicht, was sie tun sollte. Die Königin wich vor ihr zurück, knurrte und schickte sie weg, zwang sie dazu, ihre Gemächer zu verlassen, während die anderen Heilerinnen sich um sie herum zusammenrollten und sie anstarrten. Darüber war sie tief verzweifelt, und seitdem es so war, nahm das leichte Kribbeln in ihrem Körper zu und erstreckte sich bis in ihr Innerstes.
    War sie krank? Wies die Königin sie deswegen zurück? Wenn es so war, war es keine Krankheit, die sie bisher je erlebt hatte, und die anderen Heilerinnen verstanden es ebenso wenig – zumindest diejenigen, die noch mit ihr sprachen. Sie konnte das Gefühl in sich nicht ändern, trotz ihrer Heilerfähigkeiten. Es wanderte immer tiefer, und das Kribbeln wurde schlimmer, bis es sich so anfühlte, als würde sogar das Muster brechen, das sie an die Königin band.
    Für eine Sylphe war das das schrecklichste Schicksal von allen. Würde sie aus dem Stock geworfen werden? Was geschah mit ihr? Doch Heiler wurden nicht verbannt, genauso wenig wie Elementarsylphen. In ihrem gesamten Leben hatte sie noch nie erlebt, dass eine weibliche Sylphe verbannt worden war. Nur Kriegern passierte das, wenn sie zu schwach oder verkrüppelt oder nicht anziehend genug für die Königin waren. Sie wurden ausgeschlossen und gezwungen, ohne Muster als Ausgestoßene zu leben und andere Stöcke zu plündern, wenn sie überhaupt überlebten. Aber sie war kein Krieger. Das sollte ihr nicht passieren!
    Verängstigt und zitternd trotz der Wärme, welche die Feuersylphen in den Stock brachten, schwebte sie die gewundenen Korridore entlang, die zur Kammer der Futtersylphen führten, weil sie sich von den ausgeglichenen Gefühlen dort beruhigen lassen wollte. Auf halber Strecke kam sie an einem Lagerraum voller Energie vorbei, und der Krieger, der dort Wache schob, schnappte nach ihr und ließ seinen Hass aufblitzen.
    Sie schreckte zurück. Er war klein und jung, niemand, den die Königin auch nur ansehen würde, aber trotzdem traf seine Aura des Hasses sie tief und ließ sie in einer Welle von Furcht zurückweichen. Angezogen von ihrer Angst kamen weitere Krieger, aber sie versuchten nicht, sie zu beruhigen. Diejenigen, die sie nicht ignorierten, knurrten sie ebenfalls an.
    Raus!, fauchten sie.
    Warum?, jammerte sie. Was habe ich getan?
    Ein Krieger, der gerade mal halb so groß war wie sie, startete einen Angriff, und sie zuckte zurück und drehte sich, um ihm zu entkommen. Du machst die Königin wütend, erklärte er ihr.
    Aber ich habe nichts getan!
    Das war ihnen egal. Die Königin war unangreifbar, und die Königin war grausam. Sie floh, ohne zu verstehen, sauste einen Korridor entlang, der sie an Dutzenden Sylphen vorbeiführte, die glücklich waren mit ihrer Arbeit und von denen jede Einzelne wusste, was von ihr erwartet wurde. Sie wusste es nicht mehr. Sie sollte heilen, aber das Kribbeln in ihr selbst konnte sie nicht heilen, und kein anderer ließ sich mehr von ihr berühren. Vielleicht stimmte wirklich etwas nicht mit ihr. Sie war doppelt so groß wie die nächstgrößte Heilerin und um einiges schneller. Sie eilte an der nächsten Gruppe Krieger vorbei, bevor sie reagieren konnten, und dann flog sie nach draußen in das goldene Licht, das sanft auf den Stock und die

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