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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Wut wieder aufwallen. Sie hätte ihm gehören sollen, genau wie Lizzy. Justin hätte sie von seinem Vater erben sollen, zusammen mit dem Haus und der Herde. Er wäre reich gewesen, denn Stria war eine alte Sylphe und sehr mächtig. Einige ihrer Murmeln bestanden aus Rubinen oder Smaragden, die sie auf ihren Expeditionen ins Erdreich gefunden hatte.
    Stria hatte ihr Haus geschaffen, und sie besaßen eine große Herde. Das war genug.
    Justin allerdings hätte sie arbeiten lassen. Er starrte die kleine, schlammverschmierte, puppenartige Kreatur an. Er wäre reich geworden und hätte Lizzy ein Haus gebaut, um das jeder sie beneiden musste. Doch jetzt war das unmöglich. Stria konnte Hunderte Meister haben, aber ein Mensch konnte immer nur an eine Sylphe gebunden sein, und dank Meridal war Justin jetzt an Ril gebunden. Er konnte den Krieger tief in seinem Kopf spüren wie ein leichtes Kribbeln. Mehr empfing er nicht, und mehr wollte er auch nicht. Ril ignorierte ihn, und Justin war froh darüber – oder wäre es gewesen, wenn der verdammte Krieger ihm nicht seine Zukunft gestohlen hätte. Und Stria und Lizzy.
    Als er nach Hause gekommen war, war er hungrig gewesen. Jetzt war es Justin schlecht, und er wandte sich ab, um in sein Zimmer zu gehen. Plötzlich, als er die Küche bereits halb durchquert hatte, rutschte sein Fuß weg, und er musste sich an der Arbeitsfläche festklammern, um nicht zu stürzen. Stria drehte ihren breiten, flachen Kopf in seine Richtung, während ihr kinnloser Kiefer herunterhing. Da begriff er, dass er auf einer ihrer Murmeln ausgerutscht war. Stria schluckte schwer.
    Justins Wut kochte über. Sie würde ihm nie gehören, und sie kümmerte sich nur um ihre dämlichen Murmeln! »Wie kannst du so dämlich sein!«, schrie er. »Versuchst du, mich umzubringen?«
    Stria wand sich und murmelte eine Entschuldigung, die er nicht verstehen konnte, da sie von ihrem Stuhl sprang und durch die Küche eilte, um ihre Murmeln einzusammeln. Dabei hinterließ sie schlammige Fußabdrücke überall auf dem Boden. Sie schleppte ständig Dreck ins Haus.
    »Du machst alles dreckig!«, brüllte Justin, und in diesem Moment wollte er sie wirklich schlagen.
    Ein Schatten fiel über das Küchenfester, und Justin hörte ein tiefes Knurren, während er kurz ein Aufflackern von Hass verspürte, das schnell wieder verschwand. Er wirbelte herum und verlor fast die Kontrolle über seine Blase, als er Kugelblitzaugen vor dem Fenster entdeckte.
    »Ich wollte ihr nicht weh tun«, keuchte er und hob die Hände, als er langsam zurückwich. Fast wäre er wieder über eine von Strias Murmeln gestolpert, aber diesmal blieb er auf den Beinen und wich weiter zurück, bis er sich im Türrahmen schließlich umdrehte und in sein Zimmer rannte.

    Stria beobachtete, wie der Sohn ihres Meisters aus der Tür rannte und seine Panik mitnahm. Sie sah Richtung Fenster, von wo aus Blue sie immer noch musterte.
    Danke, schickte sie.
    Gern geschehen. Er schwebte davon und zog weiter seine Runden.
    Langsam sammelte Stria ihre Murmeln ein und kontrollierte sie eingehend auf Beschädigungen. Cal würde bald nach Hause kommen, und sie würde ihm nichts davon erzählen, weil sie nicht wollte, dass er sich aufregte. Aber sie war froh, dass Justin nie ihr Meister werden konnte.

    Devon wanderte in seinem kleinen, unterirdischen Apartment auf und ab, betrachtete seine Besitztümer und fragte sich, was er mitnehmen, was er hierlassen sollte und ob darüber nachzudenken bereits bedeutete, dass er den Verstand verloren hatte.
    Willst du gehen?, fragte Airi ihn. Sie schwebte um seinen Kopf und zerzauste ihm die Haare.
    »Ja. Nein. Ich weiß nicht.« Devon drehte sich um und ließ sich schwer auf sein Bett fallen, seine Hände hingen zwischen seinen Knien. »Oh, Mist. Warum ich?«
    Weil du es kannst? Ich glaube, es wäre lustig. Ich würde gerne die Winde eines neuen Ortes fühlen.
    Er sah zu der Stelle hinauf, an der sie schwebte. Er wusste, dass sie da war, obwohl er sie nicht sehen konnte. »Du willst gehen?«, fragte er.
    Ja. Hierherzukommen war wundervoll. Jetzt habe ich die Chance, mich mit einem neuen Stock anzufreunden. Das passiert dort, wo ich herkomme, niemals. Mir gefällt es.
    Devon runzelte die Stirn. Sie hatte nicht ganz unrecht, aber ihm jagte der Gedanke, so weit zu reisen, panische Angst ein. Mehr als alles andere hasste er Veränderungen. Ja, er hatte Airi hierhergebracht, aber das war nicht geplant gewesen. Er hatte nicht einmal die Chance

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