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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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um den Tisch zu erreichen.
    Niemand protestierte gegen ihre Anwesenheit, auch wenn alle sie und Leon böse anstarrten. Sie konnte ihre Gefühle nicht so klar lesen, wie sie es bei Hedu und den anderen Sylphen konnte. Dank der Elementarsylphen, welche die Männer dabeihatten, konnte sie die Ränder ihrer Gefühle spüren, aber sie hatte nicht die Feinfühligkeit der Krieger. Ohne einen von ihnen an ihrer Seite kam sie sich fast so blind vor wie früher. Trotzdem, sie brauchte keine Empathie, um zu spüren, dass die Männer über ihre Anwesenheit nicht glücklich waren. Von Leon waren sie noch viel weniger begeistert, aber wie er deutlich klarmachte, fanden diese Treffen nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, und er war kein Gefangener mehr. Solie konnte spüren, dass die meisten Männer Leon wegschicken wollten, aber alle von ihnen hatten Sylphen, die glücklich mit Solie plauderten, während sie ihr einen Stuhl brachten. Es dauerte eine Weile, sie so weit zu beruhigen, dass das Treffen beginnen konnte.
    Solie lauschte den Gesprächen der Männer, Leon auf dem Stuhl neben sich. Alle versuchten, die zwei Eindringlinge zu ignorieren. Sie verstand nicht immer, was sie besprachen, aber wann immer ein Thema von besonderem Interesse war, stieß Leon sie an, und so bekam sie einen Überblick über die Dringlichkeiten.
    Die Anordnung von Räumen im Stock war nicht wichtig. Die Erdsylphen konnten noch mehr graben und taten es auch gut gelaunt. Das größte Problem war, die Siedlung nicht zu einem verwirrenden Labyrinth werden zu lassen. Die Leitungen für Trink- und sonstiges Wasser waren auch wichtig, aber unter Kontrolle. Genauso war es mit der Ernährungsfrage, zumindest wenn es um Fleisch ging. Das war den Kriegern zu verdanken. Mit Früchten und Gemüse war es schwieriger. Anscheinend war die Klippe nur als Treffpunkt im Notfall gedacht gewesen, und der war eingetreten. Das Schlimmste war, dass der Angriff aus Eferem erfolgt war, als der Winter bevorstand. Die gesamte eingebrachte Ernte war im Feuer verlorengegangen. Leon entschuldigte sich nicht, aber er sah während diesem Bericht auch niemanden an. Ausgestattet nur noch mit Resten der Herden und den nötigsten Vorräten, hatten sie die Klippe erreicht und erst da begriffen, dass sie nirgendwo hinkonnten. Wenn die Gründer der Gemeinschaft weiterreichende Pläne gehabt hatten, hatten sie sie zumindest niemandem mitgeteilt.
    Die Klippe war nicht wie das geschützte Tal, in dem die Gemeinschaft sich niedergelassen hatte. Beide Gebiete bestanden überwiegend aus totem Stein, der mit der Hilfe der Sylphen in fruchtbares Land verwandelt werden konnte, aber die Klippe war den Elementen mehr ausgeliefert. Heftige Nordwinde bliesen aus den Bergen und brachten Schnee mit sich, was noch um einiges schlimmer werden würde. Würden sie nicht unter der Erde leben, wären sie trotz ihrer Sylphen erfroren. Sie mussten täglich die Öffnungen säubern, die für die Luftzufuhr sorgten, und die Treppe an die Oberfläche war ständig voller Schnee. Der Rat tagte momentan nur aus reiner Sturheit an der Oberfläche. Selbst die Tiere wurden inzwischen in den Berg gebracht, nachdem die Sylphen für sie riesige Ställe am Fuß der Klippe ausgehoben hatten. Galway half dabei, da er die Reise nach Hause noch nicht antreten konnte.
    Solie begriff, dass sie nicht für immer hierbleiben würden. Selbst wenn sie in der Klippe leben konnten, die Winter waren zu hart und die Winde so stark, dass sie jeden Mutterboden wegtrugen, den die Sylphen schufen. Dieser Ort musste schon fast unfruchtbar gewesen sein, bevor die Ebenen geschleift wurden. Im nächsten Frühling würden sie weiterziehen müssen … auch wenn niemand wusste, wohin. Das war der wichtigste Diskussionspunkt bei diesem Treffen.
    Es kam die Idee auf, ihre drei Krieger einzusetzen, um Land zu erobern.
    Solie keuchte. »Das könnt ihr nicht tun!«
    Viele der Männer sahen sie kalt an. Morgal seufzte, obwohl er nicht derjenige gewesen war, der den Einsatz der Krieger vorgeschlagen hatte. Diese Idee war von dem zornigen Bock gekommen. »Was schlägst du vor? Sollen wir hierbleiben, bis wir sterben?«
    »Nein, aber …«
    »Wir können nirgendwo sonst hin.«
    »Es gibt auch nichts, wo ihr einmarschieren könnt.« Dieser Hinweis kam von Leon. Er lehnte sich mit verschränkten Armen in seinem Stuhl zurück. »Ihr alle seid aus Para Dubh hierhergekommen. Ihr seid von dort geflohen, weil sie ihre Unterklasse unterdrücken und weil jeder

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