Die Krieger der Königin
konnte. Sie schmeckte beruhigend und gut, anders als der Rest der widerlichen Energien an diesem Ort. Diese, das war ihm klar, waren für ihn nicht genießbar, giftig. Nur Solie hatte die Energie, die ihn ernähren konnte.
Unter ihnen wurden die Berge und Wälder von Feldern abgelöst, und er sah die Burg, aus der er sie gerettet hatte, umgeben von hohen Mauern und einer Stadt. Östlich davon wand sich die Straße durch die Landschaft, die sie erwähnt hatte, und wurde nach schon ein paar kurzen Meilen von einer anderen Straße gekreuzt. Hedu glitt darüber hinweg und folgte der nördlichen Abzweigung in ein flaches Tal, das von Obstgärten gesäumt wurde. Dort lag eine kleine Stadt, die Straßen waren gepflastert und die Gebäude aus grauem Stein.
Er schoss nach unten und hielt sich hinter den Bäumen, wo niemand ihn sehen konnte. Er spürte keine anderen Sylphen. Die meisten von ihnen schienen in der Burg zu leben, was noch ein guter Grund war, diesen Ort zu meiden. Die Luftsylphe folgte ihnen immer noch, etwa eine Meile hinter ihnen. Er dachte erneut darüber nach und entschied, sie für den Moment zu ignorieren.
Er landete hinter einem kleinen Apfelhain, der schon längst abgeerntet war. Dann verwandelte er sich, stellte Solie auf die Füße und ließ sie zögernd los. Sie sah sich um und riss beim Anblick des Hains die Augen auf. Sie schob sich unter den tiefhängenden Zweigen hindurch und sah den Hügel hinab auf die Rückseiten der Häuser.
»Das ist das Dorf meiner Tante. Wir sind so schnell angekommen!« Sie drehte sich um und schlang die Arme um ihn, um sich zu bedanken. Hedu umarmte sie sofort und vergrub sein Gesicht an ihrem Nacken. Solie erstarrte, und ihr Atem verriet ihre Furcht.
Hedu schloss die Augen und atmete an ihrer Kehle durch den Mund, seine Hände flach auf ihrem Rücken. Er nährte sich von der Energie seiner Königin, und dieser Geschmack verstärkte nur sein Verlangen. Er konnte an seiner Brust spüren, dass ihr Herz schneller schlug, und zog sie näher an sich, so dass sein Körper den ihren von der Brust bis zu den Hüften berührte. Sie schauderte. Er hob den Kopf, um sie mit halb geschlossenen Augen anzusehen. Ihre Pupillen waren riesig. Sie wurde von einem Verlangen erschüttert, für das sie noch nicht bereit war, trotz der Verbindung zwischen ihnen. Hedu konnte sie allerdings nicht loslassen – nicht, ohne dass sie es ihm befahl. Es gelang ihm nur mit Mühe, nicht sofort in sie zu stoßen, so groß war seine Begierde.
»Was tust du?«, flüsterte sie, und er konnte die Sehnsucht in ihrer Stimme hören.
Sein Mund war nur Zentimeter von ihrem entfernt. Er konnte ihren Atem schmecken. »Du bist meine Königin«, antwortete er und strich ihr mit den Händen langsam über den Rücken. »Ich gehöre dir.«
»Wir sollten das nicht tun«, sagte sie. Er konnte spüren, dass ihre Brustwarzen sich gegen ihn pressten.
Oh, seiner Meinung nach sollten sie es doch tun. Und ihr Körper stimmte ihm zu. »Bitte«, flüsterte er und kostete ihren Hals. »Lass mich.«
Als Antwort darauf schubste sie ihn mit einem Keuchen zurück. Ihr Gesicht war gerötet und wunderschön. »Nein! Ich kenne dich kaum. Frauen … Wir tun das nicht! Nicht, wenn wir den Mann nicht kennen.« Sie starrte ihn an. »Du bist nicht mal ein Mensch!«
»Ich bin menschlich genug«, versuchte er sie zu überzeugen, aber sie schüttelte den Kopf.
»Meine Tante wartet«, erklärte sie. »Komm.« Sie ging durch den Hain davon, so schnell, dass sie fast rannte.
Gehorsam folgte Hedu ihr.
Solie wand sich innerlich bei dem Gedanken, dass sie fast etwas getan hätte, woran sie bis jetzt noch nicht einmal gedacht hatte. Sicher, sie hatte Jungs beobachtet und mit ihren Freundinnen davon geträumt, aber sie kannte Hedu gerade mal ein paar Stunden, und schon hätte sie fast … Sie errötete und versuchte, ihrem Körper klarzumachen, dass er diese Idee vergessen konnte. Keine der Geschichten über Krieger, die sie bis jetzt gehört hatte, hatte etwas
davon
erwähnt.
Sie wagte nicht, zurückzuschauen. Sie wusste nicht, was sie mit Hedu machen sollte – vielleicht konnte sie ihn dazu bringen, zu verschwinden? Aber eines wusste sie sicher: Sie würde ihn niemals wieder anfassen, nicht einmal, um ihm etwas zu geben. Irgendetwas an ihm erweckte einen gewissen Teil von ihr, und das war ein Sturm, dem sie nicht erlauben würde, sie von den Füßen zu reißen.
Sie atmete schwer und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Sie fand
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