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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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entlanglief. Hedu ließ es zu, glücklich, von ihr berührt zu werden. Sie hatte ihm befohlen, niemanden zu töten, erinnerte er sich. Er musste sie fragen, ob das auch bei direkten Angriffen galt. Der rothaarige Mann verschwand wieder im Zimmer.
    Als Hedu bemerkte, dass Solie bei jedem Schritt auf den Kieseln der Gasse zusammenzuckte, hob er sie sich auf die Arme, da seine Füße unempfindlich waren. »Wo soll ich hin?«, fragte er, bereit, sie an jeden beliebigen Ort zu bringen. Die heißen Quellen wären nett.
    »Ans Ende der Gasse«, erklärte sie stattdessen. »Dort steht ein Haus mit einer blauen Wetterfahne in Form eines Hahns auf dem Dach. Dort müssen wir uns verstecken.«
    Hedu nickte und beschleunigte, bis seine Umrisse unklar wurden. Sie rasten über eine Kreuzung und erschreckten einen Karrengaul, dann waren sie auch schon da. Hedu übersprang den hüfthohen Zaun.
    Solie klammerte sich zitternd an ihn. »Ich wusste nicht, dass du so schnell bist«, keuchte sie. Sie hatte genug Angst, um seinen Eifer zu dämpfen, zumindest, bis er sie wieder auf die Beine stellte.
    »Tut mir leid«, entschuldigte er sich.
    Solie stolperte zitternd ein paar Schritte nach vorn. Die Hintertür des Hauses öffnete sich, und ein alter Mann mit Pfeife schlurfte heraus. Hedu knurrte ihn an. Der alte Mann zuckte zusammen und ließ fast seine Pfeife fallen, als die volle Kraft von Hedus Hass ihn traf. Er war ein Mann und in der Nähe seiner Königin. Er musste vernichtet werden.
    Solie schlug den Krieger leicht auf den Hinterkopf. »Hör auf damit!« Sie eilte auf den Mann zu. »Bitte, Herr Chole, Sie müssen uns verstecken.«
    »Vor was?«, stammelte der alte Mann und starrte Hedu angsterfüllt an.
    »Bitte, wir haben keine Zeit«, bettelte sie. Hedu hatte sich so schnell bewegt wie der Wind, aber er hatte wahrscheinlich Aufmerksamkeit erregt und jemand konnte sie beobachtet haben. Und außerdem war die Bäckerei nicht weit entfernt. Ihr Vater konnte sie entdecken, während sie hier stand und Erklärungen abgab.
    Hedu sah sie an, dann blickte er die Straße entlang, die sie gekommen waren. Er konnte fühlen, dass der Mann, vor dem sie geflohen waren, sich näherte – er wäre einfach zu zerstören, aber seine Königin hatte ihm einen Befehl erteilt. Er schluckte seinen Hass hinunter und wandte sich an den alten Mann. »Bitte, lasst uns ein«, sagte er.
    Die Sanftheit in seiner Stimme half. Der alte Mann schaute zwischen Hedu und Solie hin und her. Erst wirkte er nur verwirrt, aber dann gab er nach. »Kommt rein«, sagte er schließlich seufzend und schlurfte zurück.
    Solie eilte an ihm vorbei und berührte dabei den Arm des Alten. Hedu trat in den Türrahmen und starrte den alten Mann an. Er hielt den Hass seiner Königin zuliebe unter Kontrolle, aber der alte Mann sah die Herausforderung in seinen Augen und wandte den Blick ab. Hedu nickte und ging ins Haus, für den Moment besänftigt.
    Die Hütte war winzig, die Einrichtung abgenutzt, aber gut erhalten. Herr Chole schloss die Tür und kam in den Raum, vorsichtig darauf bedacht, sich von Hedu und, wie der Krieger befriedigt bemerkte, auch von Solie fernzuhalten. »Was ist los?«, fragte er unsicher, die Augen zu Boden gerichtet. Hedu warf ihm einen finsteren Blick zu, bevor er seine Königin ansah.
    Sie rieb sich unsicher die Hände. »Meine Tante hat uns hierhergeschickt. Masha! Sie führt die Bäckerei.« Der alte Mann nickte bestätigend, und Solie holte tief Luft. »Sie hat gesagt, Sie würden uns verstecken. Mein Vater sucht nach mir. Er will, dass ich eine arrangierte Ehe akzeptiere.«
    Chole wirkte, als wollte er lachen, aber ein kurzer Blick von Hedu belehrte ihn eines Besseren. »Ihr könnt euch hier verstecken«, brummte er.
    »Danke!«, sagte Solie erleichtert. »Vielen, vielen Dank!« Sie machte Anstalten, den Mann zu umarmen, aber Hedu knurrte wieder. Der Alte sprang zurück. Solie warf dem Krieger einen bösen Blick zu. »Beruhig dich, Hedu!«
    Hedu entschied, dass es ihm in der Bäckerei bei all den Frauen besser gefallen hatte.
     
    Chole bot Solie seinen Speicher an. Dort lag eine Strohmatratze, die sie benutzen konnte. Hedu bekam den Boden des Hauptraums zugewiesen. Dann ging der alte Mann nach draußen, um nach ihrem Vater Ausschau zu halten, während Solie mit einer Schüssel voll lauwarmem Wasser und einem alten Kamm in der Küche zurückblieb.
    Seufzend schaute sie auf das laue Wasser und zog ihr Kleid aus. Sie hatte in den heißen Quellen gebadet, aber

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